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Die schwarze Schwesternschaft - 8

Die schwarze Schwesternschaft - 8

Titel: Die schwarze Schwesternschaft - 8
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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ü ssen, mit denen das Mehl gestreckt war, und s ü ß nach getrockneten Fr ü chten. Der Kaufmann nebenan begann, das Pflaster vor seinem Laden zu fegen, und Vanessa, noch kauend, trat automatisch zur Seite.
Bist du unterwegs zum Gildenhaus, oder hast du etwas anderes vor? , erkundigte sich Sherna.
Zum Gildenhaus , antwortete Vanessa. Ich h ä tte gleich daran denken sollen, zu dir zu kommen, damit wir den Weg gemeinsam machen k ö nnen. Insgeheim ä rgerte sie sich ü ber sich selbst. Wo hatte sie ihren Verstand gelassen?
Gut , nickte Sherna. Du kannst mir helfen, die K ö rbe zu tragen. Aber heute Abend ist kein Br ü cken-Treffen, nicht wahr?
O nein, nein, nicht dass ich w ü sste. Vanessa ergriff einen der Brotk ö rbe. Ich habe eine Botschaft f ü r Margali n’ha Ysabet. Ich kann nicht begreifen, warum die Gildenm ü tter sich weigern, im Gildenhaus einen Kommunikator installieren zu lassen. Dann w ä re es nicht mehr notwendig, Boten durch die Straßen zu schicken, vor allem nach Dunkelwerden.
Sherna l ä chelte nachsichtig. Du Terranan! Soll der L ä rm von dem Ding bei Tag und Nacht in unsere Privatsph ä re eindringen, nur um einem Boten die M ü he zu sparen, ein paar Minuten bei gutem Wetter zu laufen? Ah, deine armen, missbrauchten F ü ße, das Herz tut mir weh um die faulen Dinger!
Das Wetter ist nicht immer so gut , protestierte Vanessa, aber es war ein alter Streit, den die Frauen gewohnheitsm ä ßig f ü hrten, und nicht b ö se gemeint.
Beide Frauen waren Mitglieder der Br ü cken-Gesellschaft (Penta Cori’yo), die vor ein paar Jahren gegr ü ndet worden war. Damals hatten sich Mitglieder der Freien Amazonen (Comhi’Letzii, die Gilde der Entsagenden) als erste Darkovaner erboten, als medizinischtechnische Assistentinnen, als Bergf ü hrerinnen und Reiseleiterinnen, als ü bersetzerinnen und Sprachlehrerinnen f ü r das Terranische Hauptquartier zu arbeiten. Die Br ü cken-Gesellschaft gab ihnen ein Heim und Freundinnen unter darkovanischen Frauen, und f ü r Terranerinnen, die bereit waren, nach den Gesetzen der Entsagenden zu leben, aber nicht ins Gildenhaus eintreten konnten, gab es sogar eine eigens abge ä nderte Form des Eides. Die Br ü cke unterhielt ein Wohnquartier f ü r Darkovanerinnen, meistens Entsagende, die durch ihre Arbeit gezwungen waren, im Terranischen HQ zu leben. Es stand jeder Darkovanerin offen, die drei der aus vierzig Tagen bestehenden Mondzyklen im Terranischen HQ Dienst getan hatte, und jeder Terranerin, die die gleiche Zeit in einem Gildenhaus gewesen war. Sherna n’ha Marya, eine Entsagende aus dem ThendaraGildenhaus, war ein halbes Jahr als ü bersetzerin t ä tig gewesen und hatte geholfen, Nachschlagewerke in Casta und Cahuenga, den beiden Sprachen Darkovers, zusammenzustellen. Vanessa ryn Erin, eine Absolventin der Terranischen Akademie f ü r Nachrichtendienst auf Alpha, war jetzt vier Jahre auf Darkover. Den gr ö ßten Teil des letzten Jahres hatte sie im Gildenhaus gewohnt und sich auf den Feldeinsatz außerhalb des Hauptquartiers vorbereitet.
Sherna gab die letzten s ü ßen Br ö tchen einer Frau, die ein kleines Kind auf dem Arm trug, w ä hrend sich ein zweites an ihren Rock klammerte. Nehmt sie f ü r die Kleinen. Nein, nein , wehrte sie ab, als die Frau nach M ü nzen zu suchen begann, sie k ä men ja doch nur als H ü hnerfutter in den Eimer. So, Vanessa, das haben wir gut gemacht, wir brauchen nur zwei Laibe zur ü ckzutragen. Die K ü chenfrauen werden uns Brotpudding daraus kochen.
Dann k ö nnen wir jetzt ins Gildenhaus gehen?
Es eilt nicht , meinte Sherna, und Vanessa war lange genug auf Darkover, um trotz der Dringlichkeit ihrer Botschaft nicht zu widersprechen. Sie half Sherna, die L ä den an der Vorderseite des B ä ckerstandes auf gem ä chliche Weise festzubinden und die verstreuten K ö rbe einzusammeln.
Pl ö tzlich entstand rege Gesch ä ftigkeit an einem der Tore, die vom Marktplatz aus sichtbar waren, und eine Karawane aus Packtieren klapperte ü ber die Steine. Eine Gruppe kleiner Kinder, die vom Dach eines leeren Standes aus K ö nig des Berges gespielt hatte, sprang aus dem Weg. Eine hoch gewachsene, d ü nne Frau in der ü blichen Tracht der Entsagenden, einer losen Jacke und in niedrige Stiefel gesteckten Hose, bewaffnet mit einem Amazonenmesser, so lang wie ein kurzes Schwert, schritt auf sie zu.
Rafi! , begr ü ßte Sherna sie. Ich wusste nicht, dass du heute Abend zur ü ckkommen w ü rdest.
Das wusste ich auch nicht , sagte
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