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Die schwarze Schwesternschaft - 8

Die schwarze Schwesternschaft - 8

Titel: Die schwarze Schwesternschaft - 8
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Wege zu der Schwesternschaft. Außerdem glaube ich, dass es deine Pflicht ist, mich hinzubringen, weil ich darum gebeten habe. Tu deine Pflicht, meine Schwester, damit ich meine tun kann.
Die alte Schamanin winkte Camilla. Wie sie es am Tag zuvor bei Rafaella getan hatte, klopfte sie auf den Sitz neben sich. F ü r eine, die fragt, ist alles beantwortet , sagte sie. Ich heiße dich willkommen, Großtochter meiner Seele.
Ein scharfer Schmerz fuhr Magda durchs Herz. Jaelle war vor ihr gegangen, zusammen mit Marisela. Jetzt hatte Camilla sie ü berholt und sollte ihr genommen werden.
Kyntha sagte zu Rafaella, und ihre Stimme war nicht hart, sondern ein bisschen sarkastisch: Jetzt weißt du, dass die Stadt kein Ort der Reicht ü mer und der Juwelen ist. Hast du immer noch Lust hinzugehen?
Rafaella sch ü ttelte den Kopf. Ich habe einen legitimen Auftrag ausgef ü hrt. Er hat ein schlechtes Ende gefunden; meine Gef ä hrtin ist tot. Aber die Suche bereue ich nicht. Mein Verlangen geht nicht danach, eine Leronis zu sein. Das ü berlasse ich anderen. Dann gehe in Frieden. Ich habe keine Autorit ä t ü ber dich. Kyntha wandte sich Vanessa zu. Und du?
Vanessa erkl ä rte: Mit allem Respekt, ich halte das f ü r Mondschein. F ü r Mondschein von vier Monden. Danke, aber danke, nein.
Kyntha l ä chelte. So sei es. Ich achte deine Loyalit ä t, mit der du anderen gefolgt bist, obwohl du an der Suche kein Interesse hattest .
Das ist zu viel der Ehre , wehrte Vanessa ab. Ich bin mitgegangen, weil es Berge zu besteigen gab.
Dann hast du deine Belohnung schon erhalten, und ich g ö nne sie dir von Herzen , erwiderte Kyntha. Sie verbeugte sich vor Cholayna. Schwester von einer anderen Welt, du hast dein ganzes Leben lang unter jedem fremden Himmel nach Weisheit gesucht. Du achtest das Leben, und du strebst nach Wahrheit. Die Schwesternschaft hat dein Herz aus der Ferne gelesen. Wenn es dein Wille ist, die Stadt zu betreten, magst du kommen und Weisheit auch bei uns suchen.
Zum ersten und letzten Mal sp ü rte Magda, wie die Gedanken der Terranerin sie ber ü hrten. Sie konnte sie nicht als Worte lesen, aber sie vermittelten ihr die Erkenntnis, dass Cholayna auf ihre eigene Weise immer eine Sucherin gewesen war.
Cholaynas Seufzer verriet unendliches Bedauern.
Meine Pflicht liegt anderswo , antwortete sie. Ich glaube, das weißt du. In dieser Angelegenheit darf ich nicht meinen W ü nschen folgen. Ich habe in diesem Leben eine andere Wahl getroffen, und zu ihr stehe ich.
Noch einmal verbeugte Kyntha sich. Als Letzte kam Magda an die Reihe. Und du? Was ist dein Wille?
Magdas Seufzer war ein Echo von Cholaynas. Ich w ü rde gern mit dir gehen. Ich w ü nschte – aber auch ich habe Pflichten, trage Verantwortung – es tut mir Leid.
Sie musste mit Cholayna und Vanessa in die Welt auf der anderen Seite dieser Berge zur ü ckkehren. War ihr diese Weisheit zugedacht, w ü rde sie eines Tages eine zweite Chance bekommen und frei sein, sie zu ergreifen. Falls nicht, war es der M ü he nicht wert. Ihr Kind und ebenso Jaelles Kind warteten auf sie .
Kyntha tat einen einzigen Schritt auf sie zu. Sie legte die Hand unter Magdas Kinn und hob es. Hier ist der Ort der Wahrheit! Sprich! , befahl sie. Es klang wie ein großer Gong. Die Gezeiten deines Lebens schlagen um. Was ist dein ehrlichster Wunsch?
Magda h ö rte im Geist, was Andrew bei ihrer Ankunft im Verbotenen Turm zu ihr gesagt hatte. Hier unter uns ist nicht einer, der sein Leben nicht wie ein St ü ck Schmierpapier zerreißen und von neuem anfangen musste. Einige von uns haben es zwei- oder dreimal getan. Sie meinte, aus weiter Ferne das Kr ä chzen von Kr ä hen zu h ö ren.
W ü rde sie jemals zur ü ckkehren? Sie verwarf den Gedanken. Kehrte sie niemals zur ü ck, war das ihr Schicksal. Sie hatte das Gildenhaus verlassen, als die Zeit daf ü r reif war, und war zur ü ckgekehrt, um eine Br ü cke zwischen ihren beiden Welten zu bauen. Jaelle war tollk ü hn vorausgelaufen. Die Herausforderungen ihres Lebens waren Vergangenheit geworden; sie hatte nach vorn geblickt. Magda besaß den Mut, ihr zu folgen.
Ich w ü rde gern mit Camilla in die Stadt reisen. Aber ich habe eine Pflicht gegen ü ber meinen Gef ä hrtinnen zu erf ü llen .
Kurze Zeit herrschte Schweigen im Raum. Dann polterte Rafaella: Sieht dir das nicht wieder ä hnlich, Margali? Du traust es mir nicht zu, dass ich Cholayna und Vanessa nach Thendara zur ü ckbringe? Du bleibst hier und tust, verdammt noch mal, wozu du
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