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Die schwarze Schwesternschaft - 8

Die schwarze Schwesternschaft - 8

Titel: Die schwarze Schwesternschaft - 8
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Kameradinnen; w ä re sie am Leben geblieben, so w ä ren wir . Freundinnen geworden.
Magda nickte mit Tr ä nen in den Augen.
Nein, Camilla, du nicht, dir hat sie nichts bedeutet. Wir haben sie geliebt.
Wie von einem Instinkt geleitet, knieten Camilla und Magda neben Cholaynas Bett nieder und hielten ihre H ä nde, w ä hrend Alexis Anders’ Leiche von den Priesterinnen weggetragen wurde. Nach langer Zeit kehrten Rafaella und Vanessa zur ü ck, still und ged ä mpft, und hatten an diesem Abend nichts mehr zu sagen. Aber Magda h ö rte Rafaella in der Nacht weinen, und dann stand Vanessa auf, ging zu ihr und legte sich neben sie. Magda h ö rte sie miteinander fl ü stern, bis sie einschlief.
    Magda wachte vor den anderen auf und lauschte dem leisen Zischen des Schnees draußen. Jaelle war nicht mehr; ihre Suche war beendet. Oder nicht? Sie hatten Lexie und Rafaella gefunden. Lexie war tot. Jaelle, die eine legend ä re Stadt hatte finden wollen, war ihr in den Tod vorausgegangen. Marisela, die die Stadt und die Schwesternschaft kannte, war ebenfalls tot. Waren sie nirgendwo, einsame Geister im Wind, oder waren sie zusammen und suchten nach etwas Greifbarem? Wie gern h ä tte Magda es gewusst! Doch sie hatte nicht einmal eine Ahnung.
    Die Schwesternschaft. Sie weiß es. Marisela wusste es. Wenn Jaelle am Leben geblieben w ä re, das erkannte Magda jetzt, h ä tten sie dies Wissen gemeinsam gesucht, vielleicht mit Camilla, die die G ö ttin, falls es eine G ö ttin gab, nach den Gr ü nden f ü r ihr Leben und ihr Leiden hatte fragen wollen. Jetzt hatte sie einen weiteren Groll gegen die G ö ttin, die ihr Jaelle genommen hatte. Fand Camilla einen Weg, sich friedlich oder k ä mpfend Zutritt in die Stadt zu verschaffen, w ü rde sie ihn beschreiten.
    Und Magda h ä tte sie begleiten sollen. Es war ihr Schicksal. Aber als sie Cholaynas schwere Atemz ü ge h ö rte, sagte sie sich, dass sie nicht frei war, das zu tun. M ö glicherweise hatte Cholayna schon wieder Lungenentz ü ndung und war viele Tage lang nicht reisef ä hig. Sie konnte ihnen nicht in die Stadt folgen, sie w ü rde nicht eingelassen werden. Die Suche nach Weisheit war nicht ihre Bestimmung. Sie musste ins Terranische HQ zur ü ckkehren, ebenso wie Vanessa. Und sie, Magda, musste sie hinbringen.
    Sie hatte eine kurze Vision Jaelles – den Kopf gegen den Wind gesenkt, f ü hrte sie den Weg zu einem verr ü ckten Abenteuer an .
Jetzt war Jaelle ihr wieder vorausgeeilt und an einem Ort, zu dem sie ihr nicht folgen konnte. Sie w ü rde Camilla zureden, dass sie getrost weiterzog, aber sie selbst musste mit ihren terranischen Landsm ä nninnen zur ü ckkehren.
Der Tag brach an, und nachdem sie das Fr ü hst ü ck gekocht und gegessen hatten, erschien die alte Frau und nahm zeremoniell auf der steinernen Plattform Platz. Mit ihr kamen die blinde Rakhaila und Kyntha.
Habt ihr alle gut geschlafen? Du wirst Medizin bekommen, Schwester , sagte sie zu Cholayna. Dann wandte sie sich Kyntha zu.
Du sollst sagen, was zu sagen ist.
Kyntha stellte sich vor ihnen auf. In ihrer Stimme war eine seltsame F ö rmlichkeit. Sie benutzte diesmal den Gebirgsdialekt, aber sie sprach ihn langsam.
Eure Schwester Marisela h ä tte dies zu euch allen sagen sollen. Mit Kummer ü bernehme ich ihre Pflichten. Ihr seid gekommen, die Schwesternschaft zu suchen, und Marisela wollte euch an einen Ort f ü hren, wo ihr nach eurem Begehr h ä ttet gefragt werden k ö nnen. Wir bringen es nicht ü bers Herz, euch diesen Pfad noch einmal reisen zu lassen, deshalb frage ich euch hier. Was suchst du? Sie sah Camilla an.
Camilla erkl ä rte barsch: Du weißt, ich suche jene, die der G ö ttin dienen, damit ich sie – oder die G ö ttin – fragen kann, was sie mit mir vorhat.
Kyntha erwiderte sanft: Solche Fragen beantwortet sie nicht, Schwester. Es wird deine Aufgabe sein, Weisheit zu gewinnen, um ihre Stimme zu h ö ren.
Wo soll ich dann anfangen, nach dieser Weisheit Ausschau zu halten? In eurer Stadt? Bring mich hin.
Die blinde Rakhaila brach in Gel ä chter aus.
Einfach so? Ha!
Dein Leben hat aus viel Leiden und Arbeit bestanden, w ä hrend du Weisheit suchtest , sagte Kyntha. Aber sieh dir Rakhaila an. Sie ist ä lter als du, sie hat ebenso viel gelitten wie du, und doch ist sie dort nicht eingelassen worden. Sie begn ü gt sich damit, am Eingangstor die Tiere zu versorgen, die die Dienerinnen der Schwesternschaft tragen.
Hat sie darum gebeten? , fragte Camilla. Es gibt verschiedene
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