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Die schwarze Schwesternschaft - 8

Die schwarze Schwesternschaft - 8

Titel: Die schwarze Schwesternschaft - 8
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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berichtete Vanessa ihr.
Camilla bemerkte: Cholayna ü bertreibt nicht. Wenn sie sagt Leben und Tod, dann stimmt es.
Davon bin ich ü berzeugt! Magda runzelte die Stirn. Hast du keine Ahnung, um was es geht, Vanessa? Ich m ö chte hier nicht festgehalten werden. Wie schon erw ä hnt, werde ich auf Armida gebraucht. Jaelles Tochter ist alt genug, dass man sie allein lassen kann. Shaya dagegen ist noch keine zwei, und wenn ich noch l ä nger in der Stadt bleibe, hat sie vergessen, wie ich aussehe.
Ich kann es nicht sagen , wich Vanessa aus, die Behauptung vermeidend, sie wisse es nicht. Sie war informiert worden, warum Magda das Gildenhaus verlassen hatte, und was Magdas Arbeit auf Armida anging, hatte sie die geheimsten Unterlagen einsehen d ü rfen, allerdings nicht so gr ü ndlich, dass sie es verstanden h ä tte. Vanessa konnte sich ü berhaupt keinen Grund vorstellen, warum eine Agentin von Magdas Status sich freiwillig mit einem halb darkovanischen Kind belastete, und wie alle Frauen, die aus eigener Wahl kinderlos sind, beurteilte sie Magda hart. Obwohl sie die Legende bewunderte, hatte sie sich noch nicht mit der Realit ä t der lebenden Frau abgefunden. Als sie neben Magda weiterging, stellte sie zu ihrer Verbl ü ffung fest, dass Magda tats ä chlich einen oder zwei Zoll kleiner war als sie.
Es ist noch nicht allzu sp ä t. Bleibt uns Zeit, hier zu essen? Nein, lieber nicht, Cholayna hat es zu dringend gemacht. Ich will nur noch Jaelle n’ha Melora Bescheid geben, dass ich nun vielleicht doch nicht im ersten Morgengrauen aufbrechen kann. Mit grimmigem Gesicht stieg Magda die Treppe hoch.
Ich will dir was sagen, Vanessa. Wenn das irgendein Bl ö dsinn ist, wird Cholayna w ü nschen, den Weg zum Gildenhaus nie kennen gelernt zu haben. Ich reite morgen, und damit hat sich’s! Pl ö tzlich l ä chelte sie, und zum ersten Mal sp ü rte Vanessa hinter der kurz angebundenen Frau die machtvolle Pers ö nlichkeit, die zur Legende geworden war.
Nun ja, wenn so etwas schon passieren musste, ist es gerade zur richtigen Zeit gekommen. Wenigstens brauche ich die Kaidaunen nicht zu essen.
    2
    Es war jetzt stockfinster, und in den n ä chtlichen Regen mischten sich Graupeln. Die Straßen waren v ö llig leer. Magda und Vanessa ü berquerten den Platz vor dem Eingang zum Terranischen HQ und nannten dem Raumpolizisten in seiner schwarzen Lederuniform das Losungswort. Er war bis zur Nase in einen schwarzen Wollschal geh ü llt, der ebenso wenig wie die schwere Steppjacke ü ber der Uniform den Vorschriften entsprach, es aber auf diesem besonderen Planeten bei Nacht h ä tte tun sollen. Magda wusste, dass man ein Auge zudr ü ckte, nur war das nicht genug. Man h ä tte die warmen Kleidungsst ü cke offziell erlauben sollen.
    Und da behaupten sie, die Darkovaner seien nicht bereit, ihre primitivsten Sitten zu ä ndern!
Die meisten neuen Raumpolizisten kannte Magda nicht. Noch vor einem Jahr h ä tte sie sich vorgestellt; jetzt fand sie es sinnlos. Sie w ü rde morgen nach Armida zur ü ckkehren, dort spielte sich ihr Leben ab. Sie hatte Cholayna noch geholfen, die Br ü cken-Gesellschaft zu gr ü nden und in Gang zu bringen, doch mittlerweile funktionierte sie allein. Und ihr Kind band sie noch st ä rker an Armida und den Verbotenen Turm. Cholayna Ares, Chefin des Nachrichtendienstes auf Cottman IV, w ü rde gezwungen sein, ohne sie auszukommen.
Wenn sie glaubt, sie kann mich von heute auf morgen zum Feldeinsatz schicken, wird sie ihre Meinung revidieren m ü ssen.
Magda hatte so lange unter der darkovanischen Sonne gelebt, dass sie in dem hellen gelben, erdnormalen Licht des Hauptgeb ä udes zusammenzuckte. Aber ohne Z ö gern betrat sie den Aufzug. Sie hatte eine gewisse Ungeduld mit diesen terranischen Erfindungen erworben, aber sie war nicht bereit, zweiundvierzig Stockwerke hochzusteigen, um ihre Einstellung zu demonstrieren.
Zu dieser Stunde war der Abschnitt, der dem Nachrichtendienst zur Verf ü gung stand, dunkel und verlassen. Nur aus dem B ü ro von Cholayna Ares drang ein Lichtschimmer. Magda sagte sich, wenn Cholayna sie hier im B ü ro erwartete, statt sie in ihrer gem ü tlichen Wohnung zu empfangen, m ü sse etwas wirklich Wichtiges im Gange sein.
Cholayna? Ich bin so schnell gekommen, wie ich konnte. Aber was in aller Welt – in dieser oder einer anderen – ist so dringend, dass es nicht bis morgen warten konnte?
Ich f ü rchtete, du w ü rdest morgen schon weg sein , antwortete Cholayna, und ich war nicht
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