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Die schoene Helena

Titel: Die schoene Helena
Autoren: Jacqueline Navin
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Neuigkeit überraschen, ich würde das Geld nicht mehr brauchen, das dein Vater mir zugesagt hat. Wahrscheinlich bin ich schon bald nicht mehr vom Rathford-Vermögen abhängig. Dann zahle ich alles zurück. Mit Zinsen.“
    „Unsinn, das ist nicht nötig. Jeder Bräutigam erwartet bei der Hochzeit eine Mitgift.“
    „Und ich habe nicht nur eine Mitgift bekommen, sondern auch noch ein kostbares Geschenk.“ Als er eine bedeutsame Pause machte, errötete sie vor Freude. „Tut mir leid, dass unsere Ehe unter so schlechten Voraussetzungen begonnen hat. Darüber dachte ich heute Nacht im Gefängnis nach - wenn ich trotz meiner Angst um dich halbwegs klar denken konnte. Wäre der Konstabler nicht zu mir gekommen, hätte ich das alte Gemäuer niedergerissen.“
    „Oh Adam, und ich war so um dich besorgt. Ich will dich nicht verlieren!“ Spontan schmiegte sie sich an seine Brust und schmiegte ihr Gesicht in seine Halsbeuge. So tief wie nur möglich atmete sie seinen Geruch ein - das erregende maskuline Aroma, vermischt mit Regen und Schweiß. Von Gefühlen überwältigt, kämpfte sie mit den Tränen.
    Adam hob ihr Kinn, und ihre Lippen fanden sich. Hingebungsvoll öffnete sie ihren Mund und ihr Herz, und er legte in diesen Kuss seine ganze Leidenschaft, seine ganze Zärtlichkeit.
    Nach einer Weile schob er sie ein wenig von sich, ließ seinen Blick über ihr Gesicht wandern und berührte ehrfürchtig ihre Wange. „Genauso wenig würde ich deinen Verlust ertragen, Helena. Ich liebe dich. Über alles.“
    Die Augen geschlossen, lauschte sie den ersehnten Worten nach. „Und ich liebe dich. Niemand darf dich mir wegnehmen. Das erlaube ich nicht.“
    „Hör mir zu, Helena, ich glaube zu wissen, wer Kimberlys. Mörder ist. Bei unserem letzten Streit hast du etwas gesagt, das mich auf die richtige Spur führte. Und vorhin meintest du, der Schuldige müsse uns gut kennen.“
    „Ja, gewiss. Und Kimberly hatte irgendwie mit alldem zu tun.“
    „Das glaube ich auch. Meine Liebste, ich fürchte, es wird dich schockieren, aber ich verdächtige deinen Vetter Howard.“ „Howard? Warum? Er war gar nicht hier, sondern in London.“
    „Seltsamerweise lief er mir in der Stadt kein einziges Mal über den Weg. Erinnerst du dich, wie triumphierend er die Namen seiner Freunde aus dem ton nannte? Man sollte vermuten, die Londoner Gesellschaft wäre sein Lebensinhalt und er würde sich Tag und Nacht in diesen Kreisen bewegen. Trotzdem sah ich ihn in keinem einzigen Gentlemen’s Club oder an anderen fashionablen Treffpunkten.“
    „Aber er erledigt in London die geschäftlichen Transaktionen meines Vaters.“
    „Das weiß ich. Doch es dürfte ihn weniger Zeit kosten, als du glaubst. Vermutlich hielt er sich sehr oft in der Nähe vom Rathford Manor auf, um die Ereignisse zu beobachten. Und er müsste sich recht gut im Haus auskennen.“
    „In seiner Kindheit kam er regelmäßig hierher. Als sein Vater starb, entstand eine enge Beziehungen zwischen Howard und meinem Vater.“ Verwirrt schüttelte Helena den Kopf. „Mit welchen Worten habe ich deinen Verdacht auf meinen Vetter gelenkt?“
    „In seinem Brief wies er deinen Vater auf vermeintliche Gerüchte hin, die über mich kursieren. Und an jenem Tag hast du gewisse Treuhänder erwähnt. Leider fiel mir erst heute Nacht auf, dass sie für dieselben Banken arbeiten, mit denen auch ich Geschäfte abwickle. Diese Gentlemen würden sich niemals zu
    Indiskretionen hinreißen lassen. Und so kam ich Howard auf die Schliche. Was er deinem Vater schrieb, war frei erfunden.“ „Ja, das alles ergibt einen Sinn. Er weiß, wie meine Mutter ums Leben kam ... und wie sehr sich mein Vater um mich sorgt..."
    „Und vergiss nicht, er ist auch über die näheren Umstände unserer Heirat informiert. Deshalb fiel es ihm leicht, dich gegen mich aufzuhetzen. Noch etwas spielt eine wichtige Rolle. Er ist der Erbe des Titels, den dein Vater trägt.“
    „Eins verstehe ich noch immer nicht - was hatte Kimberly mit alldem zu tun? Irgendwie muss sie in Howards Machenschaften verwickelt gewesen sein. Aber warum hat er sie umgebracht?“ „Weil sie mir im Weg stand, teure Cousine, genauso wie du.“ Entsetzt wandten sich Helena und Adam zu dem Mann, der das Schlafzimmer betrat.
    In Howards Händen schimmerten zwei Pistolen.



35. Kapitel
    Welch grandiose Schlussfolgerungen Sie gezogen haben, Mannion! Ich bewundere Ihren Scharfsinn, der mich allerdings nicht überrascht. Von Anfang an hatte ich das Gefühl,
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