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Die Schmiede der Dämonen (Colton Sharman. Engelskrieger) (German Edition)

Die Schmiede der Dämonen (Colton Sharman. Engelskrieger) (German Edition)

Titel: Die Schmiede der Dämonen (Colton Sharman. Engelskrieger) (German Edition)
Autoren: Alia Cabb
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gewartet. Als Melissa auftauchte, beleidigte er sie auf die übliche Art und Weise. Sie stand schon an der Haustür, als er nach ihr griff und versuchte, sie zu schlagen. In diesem Moment wurde es der jungen Frau zu bunt und sie wehrte sich. Kaum ein Bruchteil einer Sekunde später lag ihr Exfreund stöhnend auf dem Gehweg.
    »Und was ist es dann ?« , wollte Rosi wissen.
    Melissa erzählte von dem Telefonat mit ihrer Mutter und ihrer scheinbar verschwundenen Schwester.
    »Aber dann würde ich doch einfach mal zu ihr fahren und schauen, wie es ihr geht. Vielleicht ist einfach ihr Handy kaputt .« , sagte Rosi.
    »Das kann nicht sein. Ihre Mailbox funktioniert noch .« Sie lehnte sich auf dem Stuhl zurück und seufzte. »Meine Mutter macht mich mit ihren Sorgen schon total überdreht. Ich werde für ein paar Tage nach Schottland fahren. Könntest du bitte in dieser Zeit nach Betsy schauen ?«
    »Aber sicher, meine Liebe!«
    Am nächsten Tag besorgte Melissa noch genügend Katzenfutter für zwei Wochen. Als sie in dem Forschungsinstituts anrief, in dem ihre Schwester arbeitete, erfuhr sie nichts neues . Tatsächlich, so sagte ihr die Sekretärin, habe der Chef schon bei ihr anrufen wollen, um zu hören, ob Nadine einen Unfall gehabt hätte. So erzählte Melissa es auch ihrer Mutter. Sie versprach, sich möglichst rasch wieder zu melden, sobald sie in Schottland angekommen sei. Nachdem sie aufgelegt hatte, verabschiedete sie sich von ihrer Katze und Rosi, verstaute ihre Reisetasche im Kofferraum ihres Austins und fuhr los.
    Die unguten Gefühle, die sie auch in der Nacht nur schlecht hatten schlafen lassen, dauerten an. Es war, als sollte diese Reise nach Schottland ihr Leben verändern. Sie wusste nicht, wie recht sie damit hatte.
     
    * * *
    Melissa wohnte in Burnley, östlich von Liverpool. Sie war zwar in der Nähe von Worthing aufgewachsen, an der Südküste Englands, wo ihre Mutter heute noch lebte, und sie konnte auch nicht so genau erklären, was sie nach Burnley verschlagen hatte, aber sie war mit ihrem Leben ganz zufrieden und forschte deshalb nicht nach Gründen für ihr Handeln.
    Der Mai war fast vorbei. Das Wetter war einigermaßen warm und der Himmel klar. Melissa würde rasch vorwärtskommen. Ihre Schwester hatte zuletzt von Braellu aus angerufen, einem kleinen Dörfchen westlich von Pitlochry. Dort wollte sie ihre Suche beginnen. Außerdem kannte sie die Markierungen, die ihre Schwester gesetzt hatte, um die Ameisennester besser zu finden. Es waren hohe, knallgelbe Fahnen. Diese sollten sich einfach finden lassen. Notfalls würde sie an einer dieser Fahnen darauf warten, dass Nadine vorbeikam.
    Je weiter sie nach Norden fuhr, umso mehr geriet sie in den letzten Ausläufer des schottischen Frühlings. Überall grünte und blühte es. Zwischen den kargeren Heiden drängten sich üppige Margaritenfelder. Die wundervolle Landschaft beruhigte Melissa mehr und mehr und als sie Perth passierte, freute sie sich auf ihre Schwester. Sie durchquerte Aberfeldy, wo sie kurz anhielt, um nach dem Weg zu fragen und hoppelte dann mit ihrem Austin über eine schmale, schlecht asphaltierte Straße durch eine hügelige Landschaft nach Braellu.
     
    * * *
    Sie musste wohl geträumt haben. Jedenfalls fuhr sie, als sie ihren Blick wieder voll konzentriert auf die Straße richtete, geradewegs in eine Schafherde hinein. Sie bremste. Nicht zu spät! Hätte sie nur ein wenig gezögert, hätte sie eines dieser Tiere angefahren. Es war eine große Schafherde mit weit über hundert Tieren. Zwei Collies tanzten fröhlich um sie herum und trieben sie weiter.
    Melissa stellte den Motor ab und schaute dem Treiben zu. Es war eine ungünstige Stelle, zumindest wenn man einen Zusammenstoß zwischen einem Auto und den Schafen vermeiden wollte. Der Weg machte einen scharfen Knick nach rechts, um einen Felsen herum. Dahinter lag direkt ein steiler Abhang, der aber noch flach genug war, dass die Tiere ihn gut passieren konnten.
    Jetzt tauchte auch der Besitzer der Schafe auf. Er kam den Hügel herunter. Bekleidet war er wie ein typischer Schafhirte (sofern Melissa sich Schafhirten vorstellen konnte), mit fleckigen und ledrig wirkenden Hosen, einem groben Hemd und einem breiten, flachen Hut. In der Hand hielt er einen langen, knotigen Stock.
    Als er näher kam, sah Melissa, dass er jung war, etwa in ihrem Alter.
    Und als er seinen Hut abnahm, zeigte er wunderschönes, halb langes, goldenes Haar. Seine Muskeln zeichneten sich deutlich unter
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