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Die Schmiede der Dämonen (Colton Sharman. Engelskrieger) (German Edition)

Die Schmiede der Dämonen (Colton Sharman. Engelskrieger) (German Edition)

Titel: Die Schmiede der Dämonen (Colton Sharman. Engelskrieger) (German Edition)
Autoren: Alia Cabb
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Jetzt folgte normalerweise die ›Gerüchte‹-Phase, die meist noch schlimmer verlief, da ihre Mutter sich gerne als völlig ungebildet entpuppte und die wildesten Behauptungen in die Welt setzte. Melissa konnte sie aber relativ rasch davon überzeugen, dass sie jetzt wirklich los musste.
    Als sie endlich aufgelegt hatte, überlegte sie, ob sie nicht schon für den übernächsten Tag ihre Reise planen sollte. Tief in ihrem Bauch grummelte die Sorge um ihre Schwester und ließ sich nicht abstellen.
    Betsy glitt an ihren Füßen vorbei und sprang aufs Sofa. Betsy war die Katze, die Melissa sich vor einigen Jahren gekauft hatte. Es war eine ganz normale, graue Katze mit schwarzen Streifen, was man eben so als Stubentiger bezeichnete. Doch für Melissa war sie zu einer treuen und eigenwilligen Gefährtin geworden. Ihr Umgang miteinander war unkompliziert und auch bei den Gästen war sie gerne gelitten.
    »Sieht so aus, als müsste ich dich einige Tage alleine lassen. Ich werde Rosi fragen, ob sie auf dich aufpasst .«
    Betsy blickte sie mit ihren goldenen Augen an und maunzte leise, als ob sie damit einverstanden wäre.
     
    * * *
    Tatsächlich trieb die Sorge Melissa zur Eile. Sie hatte noch am selben Nachmittag mit dem Packen begonnen. Sie sagte ihren Kunden für die nächsten Tage ab. Eine dringende Familienangelegenheit, so erklärte sie, würde sie für einige Tage in Schottland festhalten.
    Melissa holte ihre Wanderstiefel aus dem Tiefen ihrer Abstellkammer, kramte die schlechteren Hosen hervor, die auch dreckig werden durften und packte ansonsten bequeme, aber teilweise eben unansehnliche Kleidung ein. Sie rechnete nicht damit, auf eine Party gehen zu müssen, sondern stellte sich auf kalte Nächte und Tage des Wanderns ein. Je mehr sie packte, umso unruhiger wurde sie. Wenn sie jetzt losfahren würde, wäre sie zwar spät, aber eben noch am selben Tag in der Gegend, wo sie Nadine finden konnte.
    Später, als es bereits langsam dunkelte, klingelte sie bei ihrer Nachbarin Rosi Crown. Diese öffnete fast sofort. Rosi war eine ältere Dame, ungefähr im Alter von Melissas Mutter, aber ganz anders. Während Melissas Mutter nach dem Tod ihres Mannes relativ dick und vor allem träge geworden war, sprühte Rosi vor quirligem Charme und unbegrenzter Energie. Sie war klein und dünn, mit einem immer noch niedlichen Gesicht.
    Es gab aber auch noch eine andere Sache, in der sich Rosi von Melissas Mutter komplett unterschied. Rosi erkannte sofort die Stimmungen anderer Menschen und nahm darauf Rücksicht.
    »Du hast dich gesorgt .« , stellte sie schlicht fest. »Komm rein! Ich mache dir einen Kakao .«
    Erst jetzt, bei diesen freundlichen Worten, merkte Melissa, wie elend es ihr ging. Sie wollte sich so schnell wie möglich versichern, ob mit ihrer Schwester alles in Ordnung war .
    Während Rosi den Kakao in die Milch rührte, fragte sie: »Aber es ist nicht wieder Alastair, der dich belästigt hat, oder ?«
    »Nein !« , sagte Melissa. »Nachdem die Polizei ihm deutlich gemacht hat, dass sie ihn gelegentlich überwachen würden, scheint er Ruhe zu geben .« Alastair war Melissas Ex-Freund. Sie wusste nicht, welcher Teufel sie geritten hatte, als sie sich auf ihn eingelassen hatte. Er war zwar ein ganz attraktiver Mann, aber ungebildet. Seine fehlende Bildung allerdings versteckte er unter fast schon größenwahnsinnigem Gehabe und Gewalt. Einmal hatte Melissa zwei Karten für das Theater geschenkt bekommen. Als Alastair davon erfuhr, duldete er nicht, dass irgendjemand anderes mit ihr ausgehen würde (eigentlich wollte Melissa eine gute Freundin fragen). Am entsprechenden Tag allerdings kam Alastair nicht nur zu spät, um Melissa abzuholen, sondern machte auch noch ein Riesendrama um die Undankbarkeit der Frauen. Als Melissa schließlich platzte und ankündigte, dass sie alleine ins Theater gehen w e rde, hielt er sie mit Gewalt fest. Es folgten unschöne Wochen. Nach einem weiteren, ganz furchtbaren Streit beendete sie die Beziehung. Alastair gab sich damit nicht zufrieden. Er verfolgte sie, lauerte ihr vor ihrer Wohnung auf und beschimpfte sie, sobald er sie traf. Allerdings gab es auch einen Lichtschimmer. Alastair war nicht sonderlich sportlich und hatte auch keine Ahnung von Kampfkunst, Melissa dagegen schon. Insofern fühlte sie sich ihm gegenüber sicher, dass sie ihn notfalls außer Gefecht setzen konnte. Das war dann auch geschehen, ein halbes Jahr nach der Trennung, vor zwei Wochen. Alastair hatte vor dem Haus
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