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Die Schmiede der Dämonen (Colton Sharman. Engelskrieger) (German Edition)

Die Schmiede der Dämonen (Colton Sharman. Engelskrieger) (German Edition)

Titel: Die Schmiede der Dämonen (Colton Sharman. Engelskrieger) (German Edition)
Autoren: Alia Cabb
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seinem Hemd ab. Am faszinierendsten allerdings fand Melissa sein Gesicht. Es war zugleich weich und hart, mit einer kleinen und etwas kindlich wirkenden Stupsnase und vollen Lippen. Der Rest des Gesichtes dagegen wirkte männlich. Vor allem um die Augen herum konnte Melissa einen fast verkniffenen Ausdruck wahrnehmen. Sie dachte sofort daran, dass dieser Mann eher menschenscheu war, was zu seinem Beruf gut passte.
    Sie stieg aus, als deutlich wurde, dass er mit ihr reden wollte. Einer der Collies sprang an ihr vorbei, drehte sich um und schnüffelte an ihr.
    »Tyr«, rief der Mann. Seine Stimme klang voll und tief und ein wenig rauchig.
    Der Hund ließ sich nicht beirren. Er untersuchte systematisch die Gerüche, die von Melissa ausgingen. Offensichtlich fand er daran großen Gefallen.
    Der Hirte trat auf die junge Frau zu und streckte die Hand aus. »Colton Sharman.« Dabei blickte er sie intensiv an. Seine Augen waren von reinstem Blau. Diese Farbe war so massiv, dass Melissa dachte, er müsse Kontaktlinsen tragen. Ja, es sah fast so aus, als wären diese Augen nicht lebendig. Sie schauderte ein wenig. Insgeheim hatte sie ein ungutes Gefühl, was sie aber nicht zuordnen konnte, denn der Mann wirkte offen und ehrlich und alles in allem recht unkompliziert und natürlich.
    Sie ergriff die Hand und schüttelte sie. »Melissa Adams.« Sie wollte noch eine Entschuldigung für ihre Unaufmerksamkeit aussprechen, doch der Händedruck machte sie völlig nervös. Sie hatte das Gefühl, in eine Schlangengrube zu greifen. Auch Colton schien unangenehm berührt und zog seine Hand rasch zurück.
    Er blickte sie aufmerksam an. »Wir haben nicht oft Besuch aus den großen Städten. Sind Sie auf Urlaub hier ?«
    Melissa schüttelte den Kopf. Sie war immer noch ganz verwirrt. »Ich besuche meine Schwester. Sie erforscht hier Tiere .«
    »Meinen Sie die Ameisenforscherin ?« , fragte Colton und musterte sie noch genauer.
    »Kennen Sie sie ?«
    »Nein! Ich wandere mit meinen Schafen in einem Gebiet, das wohl das Gebiet, in dem Ihre Schwester arbeitet, nur berührt. Aber ich kenne ihre Fahnen. Die sind kaum zu übersehen .«
    Colton wirkte plötzlich nervös . Melissa fragte sich, warum. Sie selber wusste sehr genau, warum er sie unruhig machte. Er war ein ausgesprochen schöner Mann, wie geschaffen für eine lange Liebesnacht und vielleicht sogar für ein langes Leben. Seine großen Hände wirkten verführerisch. Sie stellte sich vor, wie sie an ihrem Körper entlangglitten und sie leidenschaftlich umfassten. Und zugleich spürte sie, dass der erste Eindruck, den sie bei der Berührung mit seiner Hand hatte, wiederkehrte. Es war ein unschönes, fast schon widerliches Zerren tief in ihrer Magengrube.
    Auch Colton war zunächst von der attraktiven, jungen Frau beeindruckt. Als sie aus ihrem Wagen stieg und ihr blondes, leicht rötliches Haar der Sonne aussetzte, sah sie wie eine Sagengestalt aus, eine Fee oder Nymphe, die erschienen war, um ihm einen Wunsch zu erfüllen. Ihre großen, hellbraunen Augen hatten einen festen, aber offenen Blick. Und auch ihr Körper konnte sich sehen lassen. Offensichtlich trieb sie viel Sport. Colton merkte, wie sie ihn anzog und umgarnte, ohne dass sie tatsächlich darum zu wissen schien. Es lag nichts unnatürliches oder verstelltes in ihrem Verhalten.
    Als er sie aber berührte, stieg in ihm ein tiefer Widerwillen hoch, fast schon Hass. Er konnte sich seinen Eindruck nicht erklären, aber er hatte die Fantasie, dass diese Frau abgrundtief böse sei. Nur zu gerne zog er dann auch seine Hand zurück. Er wollte und konnte sie einfach nicht anfassen. Doch sobald er wieder auf sichere Distanz war, drang ein gegenteiliger Impuls in ihm hoch. Am liebsten hätte er sie sofort, hier, auf dem Feldweg, genommen.
    Er schüttelte erstaunt über sich selbst den Kopf.
    Diese Geste beunruhigte Melissa. »Ist irgendetwas mit meiner Schwester? Wissen Sie etwas von ihr ?«
    »Nein! Ich habe sie nie kennen gelernt. Einmal habe ich sie aus der Ferne gesehen. Soweit ich weiß, schläft sie in ihrem Wagen und ist nur selten bei uns im Dorf. Ist denn irgendetwas mit ihr passiert ?«
    Melissa zuckte mit den Schultern. »Sie hat sich seit einigen Tagen nicht gemeldet. Ich mache mir Sorgen. Das ist sonst nicht ihre Art. Wissen Sie denn, wo sie ihren Wagen geparkt hat ?«
    Colton schüttelte den Kopf. Wie zerbrechlich sie plötzlich wirkte und wie hilflos. Sie musste ihre Schwester wirklich lieben. Er meinte, sie in den Arm
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