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Die Schlacht um Tripple Sun

Die Schlacht um Tripple Sun

Titel: Die Schlacht um Tripple Sun
Autoren: Alfred Bekker
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Ganymed als ein mathematisches Wundertalent hochgelobt – nahm ziemlich hektisch ein paar Schaltungen an seinem Rechnerterminal vor. »Partieller Systemausfall.«
    »Captain, ich möchte Sie bitten, das Kommando wieder zu übernehmen«, erklärte Lieutenant Wu.
    Ehe Leslie etwas sagen konnte, meldete sich Gorescu über Interkom aus dem Maschinentrakt. »Fortschreitende Destabilisierung der Bergstrom-Aggregate!«
    »Mister Rajiv! Rücksturz in den Normalraum«, befahl Commander Leslie unmissverständlich.
    Niemand wusste, was geschah, wenn sämtliche Bergstrom-Aggregate während einer Zwischenraumpassage ausfielen. Es gab verschiedene mathematische Modelle, die meist katastrophale Folgen für das betroffene Raumschiff und die Besatzung voraussagten.
    Die harmloseste Variante war ein einfacher Rücksturz in den Normalraum – allerdings mit einer Austrittsgeschwindigkeit von mehr als 0,9 LG. Bei dieser extremen Geschwindigkeit falteten sich die Raumdimensionen nach der Relativitätstheorie zu einem engen Korridor zusammen. Im Gegensatz zu der durch die permanente Ausdehnung des Universums verursachten Rotverschiebung wäre für die STERNENFAUST eine extreme Blauverschiebung des elektromagnetischen Spektrums relevant geworden, denn Millionen von Sonnen bewegten sich dann, relativ gesehen, mit annähernder Lichtgeschwindigkeit auf das Raumschiff zu.
    Nicht nur der Raum wäre durch die Geschwindigkeit gestaucht worden, sondern auch die Wellen des elektromagnetischen Spektrums. Harmlose, langwellige Infrarotstrahlung verwandelte sich dann in kurzwellige Gamma-Strahlung.
    Gegen dieses unvorstellbar harte Strahlenbombardement hätte nicht einmal ein planetendicker Bleischirm helfen können. Die STERNENFAUST wäre verdampft, lange bevor das Problem der Zeitdilatation in Erscheinung treten konnte.
    Es musste um jeden Preis ein zumindest einigermaßen geregelter Rücksturz erfolgen, wobei das Bergstrom-Aggregat dafür sorgte, dass die Austrittsgeschwindigkeit nicht über 0,4 LG lag. Werte, die knapp über 0,6 LG lagen, belasteten zwar das Material der Schiffe, waren aber gerade noch hinnehmbar.
    »Rücksturzsequenz eingeleitet«, meldete Rajiv routiniert. »Eintritt in den Normalraum in einer Minute. Der Bergstrom-Vektor ist nicht eindeutig, Alpha-Faktor schwankt. Der genaue Austrittspunkt im Normalraum lässt sich daher nicht angeben.«
    Als ob er sein Lebtag nichts anderes getan hätte, als die Ruderkonsole eines Leichten Kreuzers zu kontrollieren! , ging es Leslie durch den Kopf.
    Ein Countdown zeigte an, wann die Rematerialisierung im Normalraum erfolgen sollte.
    »Resonanz greift auf Subsysteme der Steuerung über«, meldete Fähnrich Rajiv.
    »Versuchen Sie, alle überflüssigen Subsysteme abzuschalten, damit die Übertragung der Resonanz unterbrochen wird«, befahl Commander Leslie.
    »Ja, Sir!«
    Abdul Rajiv standen Schweißperlen auf der Stirn. Er wusste genau, dass das Schicksal des Schiffes jetzt in erster Linie von ihm abhing.
    »Hier Gorescu!«, kam die Meldung aus dem Maschinentrakt.
    »Was gibt es, L.I.?«
    »Der Alpha-Faktor schwankt im Rhythmus der Resonanz. Ich fürchte, wir werden das Bergstrom-Aggregat nicht stabilisieren können.«
    »Wie benötigen nur noch wenige Sekunden.«
    »In wenigen Sekunden fliegt uns das Ding vielleicht um die Ohren, und dann haben wir keine Chance mehr, es zu reparieren.«
    In diesem Moment betrat Lieutenant Commander Björn Soldo die Brücke. »Captain?«
    »Nehmen Sie Ihren Platz ein, I.O. Ich fürchte nur, Sie können nicht viel für uns tun, außer dafür zu beten, dass der Alpha Faktor nicht allzu stark im Takt der 5-D-Wellen räsoniert.«
    Der Countdown war bei zwanzig angelangt.
    Gorescu meldete einen Ausfall von neunzig Prozent der Energie in den Bergstrom-Aggregaten. »Stabilisatoren sind vollkommen ausgefallen, die starke Schwankung im Alpha-Faktor hat dafür gesorgt, dass sich bis auf eines sämtliche Aggregate vollständig deaktiviert haben, um eine Explosion zu vermeiden.«
    »Wie hoch wird die voraussichtliche Austrittsgeschwindigkeit sein?«, fragte Leslie an Rajiv gewandt.
    »0,8 LG.«
    »Das ist zu hoch«, warf Soldo ein. »Die Zeitdilatation würde sich zwar erst nach einem längeren Flug in diesem Tempo spürbar auswirken, aber die Strahlungsdosis wäre innerhalb einer Stunde tödlich. Wir brauchen aber mindestens zwei Stunden, um auf 0,7 LG abzubremsen.«
    »L.I.! Überbrücken Sie die Notabschaltung und fahren Sie die ausgefallenen Aggregate noch einmal
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