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Die Schlacht um Tripple Sun

Die Schlacht um Tripple Sun

Titel: Die Schlacht um Tripple Sun
Autoren: Alfred Bekker
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Hochtouren. Das eigentlich für die Aufwärmphase charakteristische Rumoren war ständig zu hören.
    Dennoch beschleunigte der Leichte Kreuzer kaum. Die immer stärker spürbaren G-Kräfte des Schwarzen Lochs zogen an dem Raumschiff und verlangsamten es zusehends.
    Gleichzeitig holte die schwarze Front des Ereignishorizontes auf.
    »Hintere Sektionen räumen«, befahl Commander Leslie, als die Gammastrahlen-Werte in einen bedenklichen Bereich anstiegen.
    Eine reduzierte Techniker-Crew unter Lieutenant Gorescu tat im Maschinentrakt mit Schutzanzügen Dienst. Commander Leslie gab den Befehl, dass sie in engen Zeitintervallen ausgetauscht wurden, um die Strahlendosis für den Einzelnen so gering wie möglich zu halten.
    Der Blickwinkel des Panorama-Schirms war auf das Black Hole ausgerichtet. Inzwischen verdeckte es bereits die Sicht auf die Sonnen.
    Eine Lichterscheinung am Ereignishorizont zeigte, dass gerade eine größere Masse verdampfte. In einem flammenden Jet-Stream vereinnahmte das Schwarze Loch den Planeten Triple Sun 2244 C-19 mitsamt seinen 56 Monden. Vier dieser Monde waren von Xabong bewohnt gewesen, auf drei weiteren hatten sich Verteidigungsposten befunden. Ihre Notrufe verhallten im All. Auch Nashrabong, der neue Alpha-Dominante, konnte nichts gegen die grobe Gewalt dieses dunklen Monstrums ausrichten.
    Niemand wusste, wie weit die Expansion des Schwarzen Lochs gehen würde. Fähnrich Mutawesi erstellte dazu eine Modellrechnung, aber diese musste einige Größen schätzen. Insbesondere traf dies für die Menge der detonierten Antimaterie zu.
    »Im schlimmsten Fall verschlingt die Dunkelzone nach und nach das gesamte System«, äußerste sich Bruder Patrick. »Auf jeden Fall wird diese gewaltige Gravitation dafür sorgen, dass mehrere Planeten aus ihrer Bahn geraten. Das ganze System wird durcheinandergewirbelt wie eine Anordnung von Billard-Kugeln.«
    »Das bedeutet, sowohl die Xabong als auch die Kshagir werden das Triple-Sun-System verlassen müssen«, stellte Commander Leslie fest. »Somit haben die Kridan die Schlacht letztlich gewonnen.«
    »Aber sie werden monatelang Zeit für ihren Exodus haben«, ergänzte Bruder Patrick. »Monate, in denen die Planeten und vielleicht sogar die drei Sonnen aus ihrer Bahn geraten und die Lebensverhältnisse zunehmend schlechter werden.«
     
     
    Die Dunkelzone, in der selbst das Licht durch die enorme Anziehungskraft des Schwarzen Lochs gebunden wurde, erreichte schließlich das Maximum ihrer Ausdehnung. Lieutenant Ramirez meldete eine Erhöhung der Geschwindigkeit. Die Ionentriebwerke liefen zwar seit Stunden auf Hochtouren, aber die Geschwindigkeit sank dennoch beständig.
    Erst spät gewann der Leichte Kreuzer etwas Abstand zum bedrohlich nahen Ereignishorizont. Alle an Bord atmeten erleichtert auf.
    »Das ist der Anfang vom Kollaps«, vermutete Bruder Patrick. »Aber es wird einige Wochen dauern, bis das Black Hole in sich zusammengefallen und verschwunden ist.«
    Er nahm einige Schaltungen an der Konsole des Ortungs- und Kommunikationsoffiziers vor. »Solange dieses Black Hole noch existiert, dürfte auch das 5-D-Resonanzfeld noch so stark bleiben, dass jeglicher Überlichtflug in einem Umkreis von zwanzig Astronomischen Einheiten unmöglich wird. Dasselbe gilt für Überlichtfunk.«
    »Es hätte schlimmer kommen können.« Commander Leslie wandte sich an Soldo. »Sie haben die Brücke, I.O.«
     
     
    Commander Leslie suchte Admiral Rudenko auf, der sich zusammen mit den Kshagir in einem Aufenthaltsraum versammelt hatte.
    Mit Hoch-General Makan'ran war der Admiral in ein sehr intensives Gespräch verwickelt.
    In knappen Worten fasste Leslie die Lage zusammen. »Die Kridan ziehen ab, aber sie werden auf ihre Chance lauern, sich dieses System einzuverleiben. Die Frage ist nur, ob sie noch viel Freude an dem haben werden, was sie bekommen.«
    »Für uns ist die Gamma-Strahlung kein Problem«, erklärte Makan'ran. »Unser Volk ist an extreme Umweltbedingungen gewohnt.«
    Dann stehen die Chancen nicht schlecht, dass sie das Triple-Sun-System in Kürze für sich allein haben. Jedenfalls konnte er sich schwer vorstellen, dass die Xabong unter den gegebenen Umständen im System siedeln würden.
    Einer der anderen Kshagir meldete sich zu Wort. »Sie sind nicht die Herren der Herren unserer Legende.«
    »Schweig, du nichtsnutziger Forscher«, polterte der Hoch-General. »Gleichgültig, wer sie sind, wir sind ihnen zu Dank verpflichtet.«
    »Es ist doch so, nicht
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