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Die Schlacht um Tripple Sun

Die Schlacht um Tripple Sun

Titel: Die Schlacht um Tripple Sun
Autoren: Alfred Bekker
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Panorama-Bildschirm, dessen gestochen scharfe und scheinbar dreidimensionale Wiedergabe dem Betrachter das Gefühl gab, ein offenes Fenster in den Weltraum vor sich zu haben.
    Lieutenant Jessica Wu – eigentlich Offizier für Ortung und Kommunikation – führte gegenwärtig das Kommando über eine Brückencrew aus jungen Fähnrichen. Die meisten standen am Ende ihrer Ausbildung und erwarteten in Kürze die Beförderung zum Lieutenant. Während der Erste Offizier Lieutenant Commander Björn Soldo und die anderen Offiziere derzeit ihre Schlafperiode nahmen oder Freizeit hatten, erlangten die Fähnriche Flugpraxis. Leslie gab ihnen so oft wie möglich Gelegenheit dazu – vorzugsweise während erfahrungsgemäß ereignisarmer Phasen des Bergstrom-Fluges.
    »Machen Sie ruhig weiter, Lieutenant Wu!«, sagte Leslie.
    »Ja, Sir!«
    Die junge Frau mit den hohen Wangenknochen hatte Haltung angenommen. Das leichte Flackern in ihren dunklen Mandelaugen verriet, das sie viel nervöser war als die Fähnriche. Sie ist nicht der Typ für ein Kommando , erkannte Leslie. Aber als Offizier muss sie irgendwann damit rechnen, eines zu führen, also werde ich es ihr immer wieder zumuten müssen, Verantwortung zu tragen und Menschen zu führen.
    Lieutenant Wu schien sich in ihrer Haut sichtlich unwohl zu fühlen und hatte offenbar gehofft, dass der Captain sie ablösen und das Kommando wieder eigenhändig übernehmen würde.
    Doch das hatte Leslie nicht vor. »Ich bin in meinem Raum, Lieutenant«, sagte er auf Wus fragenden Blick hin.
    »Aye, aye, Sir.«
    »Wenn irgendetwas sein sollte, kontaktieren Sie mich bitte sofort.«
    »Jawohl.«
    Aller Wahrscheinlichkeit nach würde sich nichts Unvorhergesehenes ereignen, es sei denn, der Bergstrom-Antrieb fiel aus. Aber es gab keinen Grund, dies zu befürchten. Nicht einmal mit neuen Befehlen von Admiral Rudenko war zu rechnen. Der Admiral nahm an Bord des Zerstörers MERRITT an der großen Erkundungs- und Aufklärungsoperation teil, die derzeit von einer überwiegend aus Leichten Kreuzern der Scout-Klasse bestehenden Flottille durchgeführt wurde.
    Die STERNENFAUST befand sich auf dem Weg zu einem Rendezvous-Punkt, an dem sie neue Befehle entgegennehmen sollte. Gegenwärtig galt eine absolute Bergstrom-Funksperre, um zu verhindern, dass Transmissionen abgehört wurden oder den Kridan Rückschlüsse über die Anzahl der im Niemandsland operierenden Star-Corps-Einheiten möglich wurden.
    Richard Leslie hatte die Tür zu seinem Raum noch nicht erreicht, als sich Fähnrich Abdul Rajiv zu Wort meldete. Er vertrat Ruderoffizier Lieutenant Clifford Ramirez. »Ich messe ein Signal, bei dem es sich um die Bergstrom-Resonanz eines fünfdimensionalen Impulses handeln könnte. Diese Resonanz überträgt sich auf die Antriebssysteme.«
    Jessica Wu wandte sich an Fähnrich Sara Majevsky, die den Platz des Ortungs- und Kommunikationsoffiziers einnahm, aber von dieser Resonanz noch nichts gemeldet hatte. »Fähnrich?«, fragte sie mit schneidender Stimme.
    »Es ist ein sehr schwaches Phänomen, Ma'am.«
    »Aber offensichtlich eines, das dennoch eine gewisse Relevanz besitzt.«
    »Ja, Ma'am.«
    »Stellen Sie eine Verbindung zum Maschinentrakt her.«
    »Aye, aye.«
    Wenig später erschien das Gesicht von Lieutenant Morton Gorescu, dem Leitenden Ingenieur der STERNENFAUST.
    »Die Instrumente zeigen eine fünfdimensionale Bergstrom-Resonanz an, die sich auf die Bordsysteme überträgt«, erklärte Wu.
    »Fähnrich Black hat mir eben eine Störung niederer Ordnung innerhalb des Bergstrom-Aggregats 3A gemeldet.«
    »Könnte diese Störung mit dem von mir beschriebenen Phänomen in Zusammenhang stehen?«
    »Das werde ich gleich herausbekommen«, versprach Gorescu.
    »Danke, Li.« Wu unterbrach die Interkom-Verbindung, der Nebenbildschirm, auf dem Gorescus Gesicht zu sehen gewesen war, verdunkelte sich für einen Moment, bevor das Emblem des Star Corps die Bildfläche ausfüllte.
    »Probleme, Lieutenant?«, wandte sich Commander Leslie an Wu.
    »Durchaus möglich, Sir.«
    »Die Resonanz greift auf die Systeme zur Waffensteuerung über«, meldete Fähnrich Robert Mutawesi, der in Vertretung von Lieutenant Chip Barus die Konsole der Waffensteuerung besetzte. Da während eines Bergstrom-Fluges der Einsatz der Gauss-Geschütze ohnehin nicht möglich war, hatte er den ruhigsten Job auf der Brücke gehabt.
    Damit war es nun allerdings vorbei.
    Mutawesi – von Vorgesetzten und Ausbildern auf der Star-Corps-Akademie von
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