Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schattenplage

Die Schattenplage

Titel: Die Schattenplage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
Vom Netzwerk:
Ausmaß meiner Macht nicht einmal vorstellen«, gurrte sie und kam noch näher herangeglitten.
    »Selbst Dunkelheit kann einen blenden«, mahnte Patton.
    »Ebenso wie Licht«, versetzte Ephira und stellte sich schützend vor den schwarzen Baum.
    »Eine Tatsache, die du bald mehr zu schätzen wissen wirst als je zuvor«, erwiderte Patton und trieb Wolkenschwinge mit den Fersen an. »Weiter! Hugo, bezwinge unsere Gegner!«
    Hugo setzte Lena und Coulter ab und stürzte auf den fetten Zyklopen zu. Der gewaltige Bursche rammte Hugo seine Streitaxt in die Seite, bevor der Golem ihn packte und in den See aus Teer schleuderte. Rhea und Lizette stellten sich den dunklen Dryaden entgegen und trieben sie von den Zentauren weg. Wolkenschwinge und Breithuf galoppierten vorwärts und rannten alles nieder, was sich ihnen in den Weg stellte.
    Da bedeutete Patton ihnen, allen anderen dunklen Geschöpfen auszuweichen und sich stattdessen auf Ephira zu konzentrieren. Doch die geisterhafte Frau glitt einfach beiseite und sandte ihre dunklen, schwadengleichen Bänder aus. Als eins davon Wolkenschwinge erreichte, knickten seine Beine ein, und er fiel krachend auf den felsigen Boden, brach sich das rechte Vorderbein und den rechten Arm. Patton sprang von seinem Rücken, rollte sich geschickt ab und landete auf den Füßen. Einen Moment später erhob sich Wolkenschwinge humpelnd. Er war größer und dicker, und seine Haut war braun.
    Ein weiteres Band wickelte sich um Breithufs linkes Vorderbein, und der Zentaur kam abrupt zum Stehen. Schwitzend und stöhnend schwankte er, hielt sich jedoch auf den Beinen. Breithuf begann bereits, sich zu verwandeln, wie Wolkenschwinge es getan hatte, doch dann verebbte die Wirkung plötzlich.
    Kendra spürte, wie der Kieselstein in ihrer Hand warm wurde, und auch Breithufs Rücken fühlte sich mit einem Mal wärmer an. Ihre Hand glühte jetzt rot, leuchtende Lichtstrahlen schossen zwischen ihren Fingern hervor, und die Geschöpfe der Dunkelheit wichen zurück. Breithuf erbebte, verdunkelte sich für einen Moment und wurde dann wieder hell.
    »Ephira kann ihn nicht verwandeln«, flüsterte Seth.
    Weitere dunkle Schwaden schlängelten sich auf den Zentaur zu, und der Stein wurde unbehaglich heiß. Ephira wirkte grimmig entschlossen. Breithufs Atem ging zunehmend schneller, er zitterte, die Muskeln qualvoll verkrampft.
    Aus dem Augenwinkel sah Kendra, wie Hugo mit dem dunklen Zentauren rang, zu dem Wolkenschwinge geworden war. Sie öffnete ihre Hand, und der immer heller werdende Kieselstein überflutete alles um sie herum mit einem harten, weißen Leuchten. Die dunklen Geschöpfe zogen sich noch weiter zurück, heulten und hielten sich die Hände vor die Augen.
    Ephira fauchte und griff mit noch mehr schwarzen Tentakeln nach Breithuf, der die Hände zu Fäusten ballte, dass die Sehnen an seinem dicken Hals hervortraten. Er stieß aus voller Kehle einen Schmerzensschrei aus, dann brach er zusammen und sackte leblos auf die Erde. Der Stein hatte aufgehört zu glühen. Breithuf atmete nicht mehr.
    Ephiras wallende Tentakel lösten sich von Breithuf und griffen nach Kendra. Kendra stieß sich von dem toten Zentauren ab und versuchte, ihnen auszuweichen, aber eines der sich schlängelnden Bänder berührte sie. Sobald es auf ihre Haut traf, loderte der Stein hell auf, und die schwarze Schwade verschwand in einem Blitz weißer Flammen.
    Ephira kreischte und prallte zurück, als hätte jemand sie umgerannt, und die nebligen Tentakel zogen sich von Kendra und Seth zurück.
    »Kendra!«, rief Patton. »Der Stein!«
    Patton stand nicht weit von Ephira entfernt, dem schwarzen Baum erheblich näher als Kendra. Sie vertraute seinem Urteil und warf ihm den Stein zu, und er fing ihn mit beiden Händen auf. Coulter und Lena beeilten sich, zu Patton aufzuschließen. Hugo warf den verdunkelten Wolkenschwinge in die Teergrube.
    Ephira starrte Kendra finster an und streckte eine Hand in ihre Richtung. Kendra spürte, wie eine Welle der Furcht über ihr zusammenschlug, und sah, wie sowohl ihre Haut als auch der Stein, den Patton in der Hand hielt, zu leuchten begannen. Sie konnte spüren, wie die Angst versuchte, sie zu packen, aber das Gefühl brannte aus, noch bevor es sie durchdringen konnte.
    Lena und Coulter waren plötzlich stehengeblieben. Sie standen reglos und zitternd da. Coulter sank auf die Knie. Patton zitterte ebenfalls. Er machte einige steife Schritte, und schon griffen die Tentakel nach ihm. Seth rannte zu

Weitere Kostenlose Bücher