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Die Schattenplage

Die Schattenplage

Titel: Die Schattenplage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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dunklen Geschöpfe verwandeln zu viele unserer Gefährten, und das viel zu schnell. Wir müssen den Baum erreichen, bevor wir überhaupt keine Verbündeten mehr haben.«
    »Ich kenne den Weg«, erbot sich die erste dunkle Dryade, die Kendra verwandelt hatte. »Mein Name ist Rhea.«
    »Hugo, Breithuf, Wolkenschwinge!«, rief Patton. Der Golem und die Zentauren eilten auf sie zu. »Bringt uns zu dem Baum. Wir werden Rhea folgen.«
    Die beiden anderen Dryaden, die Kendra verwandelt hatte, beschlossen zurückzubleiben und den anderen hellen Geschöpfen in der Schlacht beizustehen. Lizette, deren herbstliche Roben zerrissen waren, entschied sich dafür, Rhea zu begleiten.
    Breithuf schwang sich Kendra und Seth auf den Rücken. Wolkenschwinge trug Patton. Hugo hob Coulter und Lena hoch.
    »Führt uns«, sagte Wolkenschwinge zu den Dryaden.
    Rhea und Lizette liefen voraus, gefolgt von Breithuf und flankiert von Hugo auf der einen und Wolkenschwinge auf der anderen Seite. Breithuf galoppierte so leichtfüßig, dass Kendra keine Angst hatte herunterzufallen. Sie hielt ihren Kieselstein hoch, und die dunklen Geschöpfe sprangen aus dem Weg, um sie vorbeizulassen. Als Kendra sich umdrehte, sah sie, dass die beiden dunklen Zentauren und mehrere dunkle Dryaden ihnen in einiger Entfernung folgten.
    Rhea, die sich mit erstaunlicher Geschwindigkeit bewegte, rannte in den Wald, aus dem die dunklen Geschöpfe gekommen waren. Die Bäume standen dicht an dicht, aber es gab nur wenig Unterholz. Kendra hielt den Kiesel fest in der Hand, während zu beiden Seiten hohe Baumstämme an ihnen vorbeirasten.
    Es dauerte nicht lange, bis sie abrupt am Rand eines schüsselförmigen Tals anhielten. Für Kendra sah es so aus, als spähten sie in einen Krater: Ein schlammiger Teich blubberte siedend in der Mitte der tiefen Senke, die dampfende, schwarze Oberfläche gelegentlich von trägen Blasen durchbrochen. Die einzige Pflanze in dem felsigen Tal war ein Baum; unbelaubt und knorrig schien er noch schwärzer als selbst der blubbernde Teer.
    Die Dryaden stürzten sich den steilen Abhang hinunter, und die Zentauren folgten. Kendra lehnte sich zurück und klammerte sich mit den Beinen fest, während ihr Magen im Takt von Breithufs Sprüngen auf- und abhüpfte, auch wenn der Zentaur seine Beine eigentlich weniger zur Fortbewegung benutzte als dazu, die schlingernde Rutschpartie zu kontrollieren, so gut es ging. Dann wurde das Gelände wieder eben, und wie durch ein Wunder saßen Kendra und Seth noch immer auf dem Zentauren, dessen Hufe jetzt laut klappernd auf den felsigen Talgrund trafen.
    Aus Verstecken zwischen Felsbrocken und Höhlen im Boden tauchten drei dunkle Zentauren auf, vier dunkle Dryaden, mehrere in Rüstungen gewandete Echsenmänner und ein fettleibiger Zyklop, der eine Streitaxt schwang.
    Der schwarze Baum war nicht weit – vielleicht fünfzig Meter, aber viele dunkle Geschöpfe versperrten den Weg.
    »Haltet euch dicht bei Kendra!«, rief Patton.
    Wolkenschwinge, Breithuf, Rhea, Lizette und Hugo kamen schlitternd zum Stehen.
    Hinter ihnen erklangen Hufschläge, als zwei dunkle Zentauren ins Tal hinuntergeprescht kamen, begleitet von weiteren dunklen Dryaden.
    »Ihre Berührung wird eure Dunkelheit umkehren«, warnte Sturmbraue die Angreifer.
    »Nicht meine!«, brüllte der fette Zyklop.
    »Dann wird sie dich verbrennen«, setzte Sturmbraue nach. »Ihre Berührung hat schon einen Nebelriesen überwältigt.«
    Die dunklen Geschöpfe traten unbehaglich von einem Fuß auf den anderen. Selbst der Zyklop wirkte unsicher.
    »Habt keine Furcht«, schallte eine kalte, durchdringende Stimme durch das Tal.
    Alle Blicke wandten sich in die Richtung des gequälten Baums, hinter dem eine geisterhafte, in Schatten gehüllte Frau heranschwebte. Ihr Gewand bewegte sich seltsam fließend, als schwebe die Frau unter Wasser.
    »Oh nein«, flüsterte Seth.
    »Das Mädchen kann hier keinen dauerhaften Schaden anrichten«, sprach Ephira weiter. »Dies ist unser Reich. Meine Dunkelheit wird ihren Funken ersticken.«
    »Komm nicht näher, Ephira!«, rief Patton. »Misch dich nicht ein. Wir bringen Erlösung von dem trostlosen Gefängnis, in das du gesperrt worden bist.«
    Ephira gab ein freudloses Lachen von sich, bei dem Kendra ein Schauder über den Rücken lief. » Du hättest dich nicht einmischen sollen, Patton Burgess. Ich brauche nicht gerettet zu werden.«
    »Auch das wird uns nicht aufhalten«, erwiderte er mit sanfter Stimme.
    »Du kannst dir das

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