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Die Schattenfrau

Die Schattenfrau

Titel: Die Schattenfrau
Autoren: Ake Edwardson
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bestätigen könnte, was Sie an dem fraglichen Abend getan haben.
    GB: Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich allein war.
    EW: Waren Sie den ganzen Abend zu Hause?
    GB: Ja.
    EW: Was haben Sie in der Nacht gemacht?
    GB: Welcher Nacht?
    EW: Der Nacht zum 18. August dieses Jahres.
    GB: Da war ich zu Hause.
    EW: Verleihen Sie öfter Ihr Auto?
    GB: Was?
    EW: Verleihen Sie öfter Ihr Auto?
    GB: Nie. Wie sollte ich sonst von zu Hause wegkommen?
    EW: Sie haben ein Motorrad.
    GB: Ja, und?
    EW: Sie haben ja noch ein Fahrzeug.
    GB: Das geht nicht. Da bastle ich ständig dran herum. Ich muss es immer erst zusammenschrauben, wenn ich damit fahren will, und das dauert seine Zeit.
    EW: Sind Sie ein tüchtiger Mechaniker?
    GB: Ich kann ein Motorrad auseinander nehmen und wieder zusammenbauen.
    EW: Wie lange haben Sie schon ein Motorrad. GB: Lange. Seit ich jung war, und das ist lange her. EW: Sie fuhren Motorrad, wenn Sie einen Einbruch begangen haben.
    GB: Was?
    EW: Sie fuhren Motorrad bei Ihren Einbrüchen?
    GB: Mag sein, aber ich habe für meine Schuld gebüßt. Meine Schuld gegenüber der Gesellschaft.
    EW: Sie sind damals nicht allein gewesen.
    GB: Was?
    EW: Ihr habt die Einbrüche zu mehreren begangen. Alle auf Motorrädern.
    GB: Davon weiß ich nichts. Ich habe meine Strafe angenommen. Ich habe seitdem für mich allein gelebt und davor auch.
    EW: Sie haben doch noch Freunde aus der Zeit.
    GB: Nein.
    EW: Sie haben Ihr Auto bei einem Freund abgegeben. Jonas Svensk. GB: Er ist kein Freund. EW: Was ist er dann?
    GB: Er ist...
    EW: Ich habe nicht verstanden, was Sie sagen.
    GB: Er ist Automechaniker. Kraftfahrzeugmechaniker. Er repariert Autos.
    EW: Wir haben schon einmal über Ihr Auto gesprochen. Es wurde in der Nacht zum 18. August gesehen. GB: Verdammt noch mal: Wo denn?
    EW: Bestreiten Sie, dass Ihr Auto in der Nacht zum 18. gesehen worden sein kann?
    GB: Ich habe zu Hause gelegen und geschlafen. Wenn mein Auto irgendwo gesehen wurde, dann hatte es jemand geklaut und wieder hingestellt, bevor ich aufgewacht bin.
    EW: Sie sagen, Ihr Auto könnte gestohlen und dann wieder zurückgebracht worden sein?
    GB: Ich sage, es ist eine Lüge, dass mein Auto weg war. Ich wollte Ihnen zeigen, wie komisch sich das überhaupt anhört.
    EW: Zeugen haben Ihr Auto in der betreffenden Nacht gesehen.
    GB: Was für Zeugen? Kann ja höchstens ein Bulle sein, der das sagt. Wenn Sie 'nen Zeugen brauchen, dann suchen Sie sich eben einen...
    EW: Was meinen Sie damit?
    GB: Ich meine, dass Sie das alles nur erfinden.
    EW: Ich habe nicht erfunden, dass Zeugen Sie gesehen haben, wie Sie mit anderen im Auto in jener Nacht unterwegs waren.
    GB: Was ist das? Ist das jetzt was ganz Neues? EW: Haben Sie in den letzten drei Monaten Besuch gehabt? In Ihrem Haus?
    GB: Was?
    EW: Haben Sie in den letzten drei Monaten Besuch in Ihrem Haus gehabt?
    GB: Möglich. Drei Monate? Kann sein.
    EW: Wer hat Sie besucht?
    GB: Ein Nachbar vermutlich, der vorbeikam. So was soll ja vorkommen.
    EW: Es sind drei Kilometer bis zum nächsten Nachbarn. GB: Ja, es kommt nicht oft jemand vorbei. EW: Wen haben Sie dann zu sich eingeladen?
    GB: Niemanden. Ich habe überhaupt niemanden eingeladen.
    EW: Die Zeugen haben gesehen, dass Sie einmal mit einer Frau und einem Kind als Mitfahrer nach Hause gefahren sind.
    GB: Das ist eine Lüge. Das kann gar nicht sein.
    EW: Wir haben Zeugen, die das behaupten.
    GB: Sollen das Nachbarn sein, die das behaupten? Wie Sie selbst gerade gesagt haben, sind es drei Kilometer bis zum nächsten Nachbarn. Die müssen verdammt gute Augen haben.
    EW: Ein paar Häuser liegen nahe an der Straße.
    GB: In denen wohnt doch niemand.
    EW: Doch, es wohnen Leute in diesen Häusern an der Straße. GB: Ich habe nie jemanden dort gesehen. EW: Sie sind aber gesehen worden.
    Bremer war gesehen worden. Halders und Aneta Djanali hatten begonnen, alle aufzusuchen, die rund um Bremers Ödegärd ein Haus oder ein Sommerhaus besaßen.
    »Ich habe den Mann einige Male vorbeifahren sehen. Ein paarmal mit Leuten im Auto.« Der Redner war frisch geschieden und hatte den Schuppen billig mieten können, wie er es ausgedrückt hatte. Er hatte dort gesessen und nachgedacht, wieso alles so gekommen war. Hatte einiges getrunken und weite Spaziergänge durch den Wald gemacht, nervös, in dieser Katerstimmung, die die Aufmerksamkeit schärft. »Von meiner Bude aus sieht man den Weg ja nicht, aber es sind nicht mehr als einige hundert Meter bis dort. Einmal war ich oben bei seinem Haus. Es
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