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Die Schandmaske

Die Schandmaske

Titel: Die Schandmaske
Autoren: Minette Walters
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Blakeney mit der tatkräftigen Unterstützung meiner Tochter ihren Mann und Sie dazu benutzt, Druck auf mich auszuüben, damit ich dieses Haus verlasse und sie es in Besitz nehmen kann. Diese Genugtuung werde ich ihr nicht geben. Je länger ich bleibe, desto stärker ist meine Position.«
    Cooper lachte freundlich. »Haben Sie denn überhaupt einen Anwalt, Mrs. Lascelles? Ich hoffe nicht, denn Sie vergeuden Ihr Geld, wenn er Ihnen solche Ratschläge gibt.« Er wies auf den Sessel. »Setzen Sie sich«, befahl er, »und danken Sie Ihrer Tochter und den Blakeneys dafür, dass ich Sie nicht wegen des Besitzes von Heroin verhafte. Ich würde es liebend gern tun, das können Sie mir glauben, aber wie ich schon sagte, es ist im Interesse aller, auch Ihrem eigenen, wenn Sie aus Dorset verschwinden. Von Rechts wegen sollte ich meine Kenntnisse an die Londoner Polizei weitergeben, aber das werde ich nicht tun. Man wird dort schnell genug herausfinden, was los ist, weil Sie selbst mit der Summe, die Dr. Blakeney Ihnen bezahlen wird, auf die Dauer nicht zurechtkommen werden. Es gibt keine monatlichen Schecks mehr, Mrs. Lascelles, weil niemand mehr da ist, den man terrorisieren kann. Was haben Sie getan, um Ihre Mutter zum Zahlen zu zwingen?«
    Sie starrte aus dem Fenster. Es dauerte lange, ehe sie antwortete. »Ich brauchte nichts zu tun. Es reichte, dass ich ihre Tochter war. Sie dachte, ich wäre wie sie, und darum hatte sie Angst vor mir.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    Sie drehte den Kopf und fixierte ihn mit ihrem seltsam durchdringenden Blick. »Ich habe gesehen, wie sie ihren Vater ermordet hat. Sie hatte Todesangst, ich würde das gleiche mit ihr tun.«
    »Hätten Sie es getan?«
    Sie l ächelte plötzlich, und ihre Schönheit bestürzte ihn. »Ich bin wie Hamlet, Sergeant, Ich bin nur toll bei Nordnordwest . Sie werden es wahrscheinlich nicht glauben, aber ich hatte immer viel größere Angst, dass sie mich töten würde. In letzter Zeit habe ich sehr gut geschlafen.«
    »Werden Sie nach London zurückkehren?«
    Sie zuckte die Achseln. »Natürlich. Wenn ein Mensch Londons müde ist, ist er lebensmüde ! Haben Sie mal Samuel Johnson gelesen, Sergeant? Er war weit geistreicher als Shakespeare. «
    »Ich werde es tun, Mrs. Lascelles.«
    Sie wandte sich wieder dem Fenster zu und dem sch önen Ausblick auf die libanesische Zeder, die den Garten beherrschte. »Ich nehme an, wenn ich gegen Dr. Blakeney klage, werden Sie an die Londoner Polizei weitergeben, was Sie über mich wissen.«
    »Das werde ich wohl leider tun.«
    Sie lachte leise. »Meine Mutter war eine meisterhafte Erpresserin. Schade, dass Sie sie nie kennengelernt haben. Werden sich die Blakeneys um Ruth kümmern, Sergeant? Ich möchte nicht, dass sie Hunger leidet.«
    Und n äher, dachte Cooper, würde sie wohl einem Ausdruck von Zuneigung zu ihrer Tochter nie kommen. »Sie haben auf jeden Fall vor, sie vorläufig bei sich zu behalten«, antwortete er ihr.
    ( »Ruth braucht unsere ganze emotionale Unterstützung«, hatte Sarah gesagt, »auch Ihre, Cooper, um den Schwangerschaftsabbruch und den Prozess gegen David Hughes einigermaßen heil zu überstehen.« - »Und wenn Hughes freigesprochen wird?« fragte Cooper. »Er wird nicht freigesprochen werden«, sagte Sarah bestimmt. »Es haben sich noch drei Mädchen bereit erklärt, gegen ihn auszusagen. Frauen haben eine Menge Mut, wissen Sie, wenn man ihnen nicht gerade ein Messer an die Kehle setzt.«)
    »Und auf lange Sicht?« fragte Joanna.
    »Vorausgesetzt, dass das Testament nicht angefochten wird, wird Dr. Blakeney dann, wenn sie Ihnen das Geld überschreibt, das Ihre Mutter Ihnen zugedacht hatte, einen Treuhandfonds für Ruth einrichten.«
    »Hat sie vor, den Garten zu verkaufen, um das zu tun?«
    »Das weiß ich nicht. Sie sagte heute Morgen zu mir, dass das Cedar Hou-se sich gut als Pflegeheim eignen würde.«
    »Mutter würde sich im Grab umdrehen«, sagte Joanna wütend, »wenn sie wüsste, dass die alten Weiber von Fontwell hier auf ihre Kosten gepflegt werden sollen. Sie konnte sie nicht ausstehen.«
    Cooper l ächelte vor sich hin. Herrlich, diese Ironie, besonders da die erste Heiminsassin wahrscheinlich die arme, völlig verwirrte Violett Orloff sein würde.
    Jack beobachtete Sarah aus dem Augenwinkel, w ährend er vor seiner Staffelei saß und letzte Hand an Joannas Porträt legte. Die Stirn an das kühle Glas der Fensterscheibe gedrückt, blickte sie zum bewaldeten Horizont hinaus.
    »Einen Penny
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