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Die Satanswelt

Die Satanswelt

Titel: Die Satanswelt
Autoren: Poul Anderson
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Information hängt davon ab, was bereits in unseren Komputern gespeichert ist. Und wir können Fremden keinen Einblick in unsere Geschäftsunterlagen gewähren, ohne einen Vertrauensbruch gegenüber unseren Klienten zu begehen. Wenn Sie etwas verkaufen wollen, Bürger Falkayn, müssen Sie sich auf unseren Ruf als faire Partner verlassen.«
    »Nun, ich habe viele Planeten besucht, fremde Rassen und Kulturen kennengelernt …«
    »Erzählmaterial wird angenommen, besitzt aber keinen hohen Kurswert. Am meisten liegt uns an exakten, dokumentierten Tatsachen. Dabei denken wir nicht unbedingt an neue Entdeckungen im Raum. Oft ist es wichtiger, was auf den großen, zivilisierten Welten vorgeht.«
    »Eine offene Frage«, begann Falkayn. »Sie wissen, daß ich für Bürger van Rijn arbeite, und das in einer leitenden Position. Angenommen, ich biete Ihnen Informationen über seine Geschäfte, die er nicht veröffentlicht wissen möchte. Würden Sie solche Dinge kaufen?«
    »Vermutlich. Aber dann könnten wir sie nicht an Dritte weitergeben. Unsere Stellung in der Polesotechnischen Liga hängt ganz von unserer Vertrauenswürdigkeit ab. Das ist mit ein Grund, weshalb wir so wenige Angestellte beschäftigen – einen minimalen Stab von Experten und Technikern, alles Nichthumanoide. Auch die Tatsache, daß wir uns selten in Gesellschaft begeben, kommt nicht von ungefähr. Wenn Bürger van Rijn weiß, daß wir nicht auf der Party von Bürger Harleman waren, dann hat er um so weniger Grund zu der Annahme, daß wir in Geschäftsbeziehung zur Venusischen Tee-Kompagnie stehen.«
    Thea Beidaniel lehnte sich zurück und fuhr fort: »Vielleicht darf ich Ihnen kurz erklären, nach welchem Prinzip unsere Firma arbeitet.
    Wie Sie sicher wissen, bietet die Datenverarbeitung längst keine Schwierigkeiten mehr. Geblieben ist das Problem der richtigen Auswertung. Angenommen, Sie sind Wissenschaftler oder Künstler und glauben, eine neue Idee zu haben. Aber ist sie wirklich neu? Es gibt auf Tausenden von Welten unzählige intelligente Wesen. Nun, Sie haben die Möglichkeit, Bibliotheken und Informationszentralen aufzusuchen und sich eine Unmenge von Material zu beschaffen. Und da beginnt der Kummer. Ihre Zeit reicht einfach nicht aus, um all das Wissen zu durchdringen, das Wesentliche herauszuholen. Noch komplizierter wird die Sache bei einer Firma, die sich auf irgendeine Spekulation einlassen möchte. Welche Entwicklungen auf anderen Welten werden ihrem Vorhaben entgegenwirken? Oder welche Möglichkeiten läßt sie aus, weil einfach niemand in der Lage ist, das Gesamtbild zu überblicken?«
    »Diese Fragen sind mir nicht neu«, warf Falkayn trocken ein. Es verwirrte ihn, daß Thea Beidaniel mit ihm sprach, als käme er von irgendeiner Steinzeitwelt.
    »Selbstverständlich«, fuhr sie ungerührt fort. »Und im Prinzip ist auch die Antwort nicht neu. Komputer sollten Daten nicht nur sammeln, sondern auch sortieren. Sie sollten mögliche Querverbindungen aufdecken und überprüfen. Sie sollten – wenn das der richtige Ausdruck ist – Vorschläge unterbreiten. In der Praxis hat sich das als äußerst schwierig erwiesen. Es erforderte, technisch gesehen, eine gewaltige Verbesserung der gesamten Kybernetik. Außerdem – die Mitglieder der Liga hüteten eifersüchtig ihr mühsam errungenes Wissen. Sie sahen nicht ein, weshalb sie ihre Konkurrenz unterstützen sollten. Man tauschte zwar Handelsgeheimnisse aus, aber das ging meist zäh und schleppend.
    Die Serendipity- Co. löste das Problem mit einem verbesserten System …«
    Falkayn betrachtete die Frau mit zusammengekniffenen Augen. Sie verblüffte, faszinierte ihn, war ihm fast ein wenig unheimlich. Warum in Gottes Namen führte sie mit einem Mann, der bereits entschlossen war, sich ihrer Firma zu bedienen, ein solches Vorgespräch? Es gab genug Gerüchte über die Herkunft dieser Leute. Aber welches dieser Gerüchte konnte das merkwürdige Verhalten erklären, das sie an den Tag legte?
    Ihre Worte wurden jetzt lebhafter. »Je mehr Informationen an einer Stelle zusammenfließen, desto größer ist die Möglichkeit, Wechselbeziehungen zu erarbeiten, die dem einzelnen weiterhelfen. Die Errichtung einer solchen Zentrale dient also dem Allgemeinwohl, vorausgesetzt, niemand verschafft sich einen besonderen Vorteil davon. Das ist der Service, den wir anbieten. Wir beziehen unser Wissen aus Quellen, die jedermann zugänglich sind. Und das ist an und für sich schon von großem Wert, da es eine Unmenge
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