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Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 5 - In Acht und Bann
Autoren: R. A. Salvatore
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Krummschwertern auf ihn. Die anderen vier Gnolle sahen verwundert zu,, wie Drizzts Klingen zweimal zustachen und ihrem mächtigen Anführer die Gurgel durchschnitten. Der riesige Gnoll fiel lautlos nach hinten und umklammerte unsinnigerweise seinen Hals.
    Der Gnoll daneben reagierte zuerst, hob seinen Speer und hielt auf Drizzt zu. Der agile Dunkelelf wehrte den direkten Angriff ab, achtete dabei aber darauf, dass er den Schwung des Gnolls nicht abschwächte. Als die große Kreatur an ihm vorbeiwalzte, drehte sich Drizzt um und trat gegen seine Knöchel. Der Angreifer verlor das Gleichgewicht, taumelte ein Stück weiter und bohrte seinen Speer in die Brust eines überraschten Kameraden.
    Der Gnoll zerrte an der Waffe, aber sie steckte fest. Der Widerhaken des Speers hatte sich am Rückgrat des anderen festgesetzt. Der Gnoll kümmerte sich nicht um seinen sterbenden Begleiter; er wollte nur seine Waffe. Er riß und drehte, fluchte und spuckte seinem Freund in das schmerzverzerrte Gesicht, bis ein Krummschwert den Schädel des Biests zerschmetterte.
    Ein anderer Gnoll hob seinen Speer hoch und wollte ihn werfen, als er sah, dass der Dunkelelf abgelenkt war. Er hielt es für klüger, den Feind aus der Ferne zu bekämpfen. Sein Arm fuhr hoch, aber bevor er die Waffe von sich schleudern konnte, stürzte Guenhwyvar heran, und der Gnoll und der Panther gingen zu Boden. Der Gnoll schlug mit voller Kraft in die muskulöse Seite des Panthers, aber Guenhwyvars reißende Klauen waren wesentlich effektiver. Im Bruchteil einer Sekunde hatte Drizzt sich von den drei toten Gnollen zu seinen Füßen abgewandt, und der vierte der Truppe lag tot neben dem großen Panther. Der fünfte hatte die Flucht ergriffen.
    Guenhwyvar schüttelte die Hand des toten Gnolls ab. Die langen Muskelstränge der Katze waren erwartungsvoll angespannt, während sie auf einen Befehl wartete. Drizzt betrachtete die grauenhaft verzerrten Gesichter der Toten. Er wollte aufhören, denn er hatte erkannt, dass er sich in einer Situation befand, die ihm fremd war. Mit zwei Rassen war er konfrontiert worden, und über keine der beiden wusste er sonderlich viel. Doch er überlegte nicht lange, denn immer wieder ging ihm derselbe Gedanke im Kopf herum: Der Anführer der Gnolle hatte schadenfroh über den Tod der Menschenkinder gesprochen. Zuviel stand auf dem Spiel.
    Drizzt wandte sich an Guenhwyvar. Nun wirkte er entschlossen. »Geh und hol ihn!«
    Der Gnoll rannte über die Pfade und schaute sich dabei hektisch um, weil er hinter jedem Baum oder Stein dunkle Gestalten witterte.
    »Drow!« keuchte er immer und immer wieder. Die unablässige Wiederholung des Wortes verhalf ihm auf seiner Flucht zu etwas Mut. »Drow! Drow!«
    Schnaufend und keuchend gelangte der Gnoll in ein Wäldchen, das sich zwischen zwei steile, kahle Felswände zwängte. Er stolperte über einen umgefallenen Baumstamm, rutschte aus und schlug mit dem Brustkorb auf die Kante eines moosbewachsenen Felsens auf. Doch da die Schmerzen nur gering waren, lief die verängstigte Kreatur unbeirrt weiter. Der Gnoll wusste, dass er verfolgt wurde. Er spürte die Anwesenheit eines anderen Wesens, das sich im Schatten bewegte, nahm es aber nur hin und wieder aus dem Augenwinkel wahr.
    Als er den Waldrand erreichte, hatte die Abenddämmerung schon eingesetzt, und er entdeckte ein paar gelbleuchtende Augen, die ihn anstarrten. Da der Gnoll gesehen hatte, wie sein Begleiter von dem Panther überwältigt worden war, konnte er natürlich erraten, was ihm da den Weg versperrte.
    Gnolle waren feige Monster, aber sie konnten mit erstaunlicher Zähigkeit kämpfen, wenn sie in die Ecke gedrängt worden waren. Und so war es jetzt auch. Als der Gnoll registrierte, dass Flucht sinnlos war – er konnte ja nicht umkehren und in Richtung Dunkelelf rennen -, knurrte er und hob seinen schweren Speer.
    Der Gnoll hörte ein Schlurfen, einen Schlag und einen Schmerzensschrei, als der Speer sein Ziel traf. Die gelben Augen verschwanden kurz, und dann huschte eine Kreatur zu einem Baum. Sie bewegte sich dicht am Boden, fast wie eine Katze, aber der Gnoll wusste sofort, dass er nicht den Panther getroffen hatte. Als das verwundete Tier den Baum erreichte, schaute es sich um, und der Gnoll konnte es deutlich erkennen.
    »Waschbär«, entfuhr es dem Gnoll, und er lachte. »Ich bin vor einem Waschbär geflohen!« Der Gnoll schüttelte den Kopf und atmete tief durch. Seine Heiterkeit hatte sich wieder verflüchtigt. Der Anblick des
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