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Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel
Autoren: R. A. Salvatore
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und hielten sich so tief in den Schatten, dass nicht einmal Drizzt mit seinen scharfen Augen sie sehen konnte.
    Und doch hatte dieser Jäger, zu dem Drizzt geworden war, dieses ursprüngliche, instinktive Ich, diese Gruppe mit Leichtigkeit gefunden.

    Briza blieb plötzlich stehen, schloss ihre Augen und konzentrierte sich auf die Ausstrahlungen ihres Suchzaubers.
    »Was ist?« fragten Dinins Finger sie, als sie zu ihm zurückblickte. Ihr überraschter und offensichtlich erregter Gesichtsausdruck verriet viel.
    »Drizzt?« keuchte Dinin laut. Er konnte das kaum glauben.
    »Schweig!« wiesen ihn Brizas Hände zurecht. Suchend schaute sie sich um, signalisierte der Patrouille dann, ihr in die Wandschatten der gigantischen offenen Höhle zu folgen.
    Danach nickte Briza Dinin bestätigend zu, voller Zuversicht, dass sie ihre Mission endlich erfüllen könnten.
    »Bist du sicher, dass es Drizzt ist?« fragten Dinins Finger. In seiner Erregung hatte er Mühe, ihr seine Gedanken genau mitzuteilen. »Vielleicht ein Aasfresser...«
    »Wir wissen, dass unser Bruder lebt«, gestikulierte Briza rasch. »Oberin Malice stünde nicht mehr in Lloths Ungnade, wenn es anders wäre. Und wenn Drizzt lebt, dann können wir annehmen, dass er den Gegenstand besitzt.«

    Die plötzliche ausweichende Bewegung der Patrouille überraschte Drizzt. Die Gruppe konnte ihn hinter der Deckung des Felsengerölls unmöglich gesehen haben, und er wusste, wie lautlos seine Schritte und die Guenhwyvars waren. Und doch war Drizzt sicher, dass die Patrouille sich vor ihm versteckte. Etwas bei dieser Begegnung war ungewöhnlich. So weit von Menzoberranzan entfernt waren Dunkelelfen selten. Vielleicht war es nicht mehr als der für das Überleben in den Wildnissen des Unterreiches notwendige Verfolgungswahn, sagte sich Drizzt. Dennoch vermutete er, dass die Gruppe nicht durch bloßen Zufall in sein Gebiet gelangt war.
    »Geh, Guenhwyvar«, flüsterte er der Katze zu. »Schau dir unsere Gäste an, und komm zu mir zurück.« Der Panther jagte in die Schatten, die die große Höhle erfüllten. Drizzt duckte sich tief auf das Felsgeröll, lauschte und wartete.
    Nur eine Minute später kehrte Guenhwyvar zu ihm zurück, obwohl es Drizzt wie eine Ewigkeit vorkam.
    »Hast du sie erkannt?« fragte Drizzt. Die Katze scharrte mit einer Pfote auf dem Gestein.
    »Von unserer alten Patrouille?« wunderte Drizzt sich laut. »Die Krieger, mit denen du und ich zusammen waren?«
    Guenhwyvar schien unsicher zu sein und machte keine eindeutigen Bewegungen.
    »Also dann eine Hun'ett«, sagte Drizzt, der glaubte, das Rätsel gelöst zu haben. Das Haus Hun'ett hatte sich endlich auf die Suche nach ihm gemacht, um an ihm Vergeltung für den Tod von Alton und Masoj zu üben, den beiden Hun'ettZauberern, die bei dem Versuch, Drizzt zu töten, umgekommen waren. Oder vielleicht waren die Hun'etts auf der Suche nach Guenhwyvar, dem magischen Gegenstand, den Masoj einst besessen hatte.
    Als Drizzt sich kurz aus seinen Überlegungen löste, um zu sehen, wie Guenhwyvar reagierte, erkannte er, dass seine Annahmen falsch waren. Der Panther war einen Schritt von ihm zurückgewichen und schien beunruhigt.
    »Wer dann?« fragte Drizzt. Guenhwyvar richtete sich auf seinen Hinterbeinen auf und streifte Drizzts Schultern. Mit einer seiner großen Pfoten schlug er auf Drizzts Halsbeutel. Verständnislos nahm Drizzt ihn von seinem Hals und entleerte ihn auf seine Handfläche. Da lagen ein paar Goldmünzen, ein kleiner Edelstein und das Emblem seines Hauses, eine Silbermarke, in die die Initialen von Daermon N'a'shezbaernon, dem Hause Do'Urden, eingraviert waren. Drizzt erkannte sofort, worauf Guenhwyvar zeigte.
    »Meine Familie«, flüsterte er heiser. Guenhwyvar wich von ihm zurück und scharrte wieder aufgeregt mit einer Pfote auf dem Fels.
    Tausende von Erinnerungen durchströmten Drizzt in diesem Augenblick, doch sie alle, ob gut oder böse, führten ihn unausweichlich zu der einzigen Möglichkeit: Oberin Malice hatte seine Taten an jenem schicksalhaften Tag weder verziehen noch vergessen. Drizzt hatte sie und damit die Spinnenkönigin im Stich gelassen, und er wusste genug von Lloth, um sich im klaren zu sein, dass seine Mutter durch seine Taten bei ihr nicht gut angesehen war.
    Drizzt schaute wieder in die Dunkelheit der großen Höhle. »Komm«, keuchte er Guenhwyvar zu und rannte durch die Tunnel davon. Seine Entscheidung, Menzoberranzan zu verlassen, war schmerzlich gewesen, ja, er war sich
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