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Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel
Autoren: R. A. Salvatore
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schrecklichen Peitsche, die sie immer bereithielt.
    »Meine Schwester«, rief Dinin ihr nach, als sie aufbrach. Briza wirbelte zu ihm herum, erstaunt darüber, dass er es wagte, laut mit ihr zu sprechen.
    »Nehmt meine Entschuldigung an«, sagte Dinin. Er bedeutete den anderen Soldaten weiterzugehen und benutzte wieder die Zeichensprache, so dass die Gemeinen die weitere Unterhaltung mit Briza nicht verfolgen konnten.
    »Ich bin nicht erfreut darüber, dass SiNafay Hun'ett zur Familie gehört«, erklärte Dinin.
    Briza schürzte die Lippen und lächelte wie immer rätselhaft. Dinin wusste nicht, ob sie ihm zustimmte oder ihn verspottete. »Ihr haltet Euch für so weise, dass Ihr die Entscheidungen von Oberin Malice in Frage stellt?« fragten ihre Finger.
    »Nein!« signalisierte Dinin entschieden zurück. »Oberin Malice tut, was sie tun muss, und dies alles zum Wohle des Hauses Do'Urden. Aber ich traue dieser Hun'ett nicht. SiNafay hat mitansehen müssen, wie ihr Haus aufgrund der Entscheidung des Herrschenden Konzils zerschlagen wurde. All ihre geliebten Kinder wurden getötet. Ebenso die meisten ihrer Gemeinen. Kann sie nach einem solchen Verlust wirklich loyal zum Hause Do'Urden stehen?«
    »Törichter Mann«, signalisierte Briza darauf. »Priesterinnen wissen, dass sie nur Lloth Loyalität schulden. SiNafays Haus ist nicht mehr, und so ist auch SiNafay nicht mehr. Sie ist jetzt Shi'nayne Do'Urden, und auf Befehl der Spinnenkönigin wird sie alle Verantwortlichkeiten akzeptieren, die mit diesem Namen verbunden sind.«
    »Ich traue ihr nicht«, beharrte Dinin. »Und ebensowenig bin ich darüber erfreut, zu sehen, dass meine Schwestern, die echten Do'Urdens, in der Hierarchie zurückgestuft wurden, um ihr Platz zu machen. Shi'nayne gebührte ein Platz unter Maya, oder sie müsste bei den Gemeinen wohnen.«
    Briza fauchte ihn böse an, obwohl sie mit ganzem Herzen seiner Meinung war. »Shi'naynes Rang in der Familie geht dich nichts an. Durch eine weitere Hohepriesterin ist das Haus Do'Urden noch stärker. Das allein hat einen Mann zu interessieren!«
    Dinin nickte zustimmend ob ihrer Logik und schob sein Schwert weise in die Scheide, bevor er sich aufzurichten begann. Gleichzeitig steckte Briza ihre Schlangenpeitsche in den Gürtel, beobachtete ihren unberechenbaren Bruder aber weiterhin aus den Augenwinkeln.
    Dinin würde jetzt Briza gegenüber noch vorsichtiger sein. Er wusste, dass sein Überleben davon abhing, dass er seine Schwester begleitete, denn Malice würde Briza weiterhin mit ihm auf diese Suchpatrouillen schicken. Briza war die stärkste der Do'Urden-Töchter und hatte die größte Chance, Drizzt zu finden und gefangen zu nehmen. Und Dinin, der über eine Dekade Patrouillenführer für die Stadt war, war derjenige der Familie, der mit den Tunneln außerhalb von Menzoberranzan am vertrautesten war.
    Dinin zuckte nur mit den Schultern wegen seines Pechs und folgte seiner Schwester durch die Tunnel zurück zur Stadt. Nach einer kurzen Ruhepause, die nicht länger als einen Tag dauern würde, würden sie wieder unterwegs sein, und ihrem flüchtigen und gefährlichen Bruder nachpirschen, den zu finden Dinin wahrhaftig kein Verlangen hatte.

    Guenhwyvar drehte abrupt den Kopf, und der große Panther erstarrte. Er hatte eine Pfote gehoben und war sprungbereit.
    »Du hast es auch gehört«, flüsterte Drizzt, der dicht neben den Panther trat. »Komm, mein Freund. Wir wollen nachsehen, welcher neue Feind unser Reich betreten hat.«
    Gemeinsam jagten sie, beide gleichermassen lautlos, durch die Tunnel, die sie so gut kannten. Drizzt blieb beim Geräusch eines Scharrens plötzlich stehen. Guenhwyvar ebenso. Drizzt wusste, dass dieser Laut durch einen Stiefel verursacht worden war und nicht von einem Monster des Unterreiches. Drizzt deutete auf einen Geröllberg, von dem aus man Einblick in eine große, vielstufige Höhle auf der anderen Seite hatte. Guenhwyvar führte ihn zu einem Platz, von dem aus sie besser sehen konnten.
    Nur wenige Augenblicke später kam die DunkelelfenPatrouille in Sicht, eine siebenköpfige Gruppe, obwohl sie zu weit entfernt war, als dass Drizzt irgend jemand hätte ausmachen können. Drizzt war erstaunt, dass er sie so deutlich gehört hatte, da er sich jener Tage erinnerte, an denen er solche Patrouillen geführt hatte. Wie allein hatte er sich damals gefühlt, an der Spitze von über einem Dutzend Dunkelelfen, denn sie bewegten sich so geschickt, dass sie kein Geräusch verursachten,
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