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Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel
Autoren: R. A. Salvatore
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unsicher gewesen, und jetzt hatte Drizzt nicht den Wunsch, seiner Sippe zu begegnen und all diese Zweifel und Ängste neu zu entfachen.
    Er und Guenhwyvar rannten über eine Stunde, bogen in geheime Abzweigungen ab und drangen in die wirrsten Tunnelabschnitte dieses Bereichs. Drizzt kannte diese Region bestens und war sicher, dass er die Patrouille ohne große Mühe weit hinter sich lassen konnte.
    Doch als Drizzt schließlich stehenblieb, um Atem zu holen, spürte er - und ein Blick auf Guenhwyvar genügte, um seine Vermutungen zu bestätigen -, dass ihm die Patrouille noch immer auf der Spur und jetzt sogar vielleicht näher als zuvor war.
    In diesem Augenblick wusste Drizzt, dass er mittels Zauberei verfolgt wurde. Eine andere Erklärung konnte es nicht geben. »Aber wie?« fragte er den Panther. »Ich bin wohl kaum mehr der Dunkelelf, den sie als Bruder kennen, weder in meinem Äußeren noch in meinem Denken. Was könnten sie spüren, das vertraut genug wäre, ihre Zauberkräfte anzuziehen?« Drizzt überlegte rasch, und sein Blick fiel zuerst auf seine handgeschmiedeten Waffen.
    Die Krummsäbel waren in der Tat wundersam, aber das waren fast alle Dunkelelfenwaffen in Menzoberranzan. Und diese besonderen Klingen waren nicht die Form, die Drizzts Familie besonders schätzte. War es dann sein Mantel, überlegte er. Der Piwafwi war das Zeichen eines Hauses, trug die Stickereien und Muster der jeweiligen Familie.
    Doch Drizzts Piwassvi war bis zur Unkenntlichkeit zerlumpt und zerrissen, und er mochte nicht glauben, dass ein Suchzauber ihn als Eigentum des Hauses Do'Urden erkennen könnte.
    »Eigentum des Hauses Do'Urden«, flüsterte Drizzt laut. Er schaute Guenhwyvar an und nickte plötzlich - er hatte die Antwort gefunden. Wieder nahm er seinen Halsbeutel ab und nahm die Marke heraus, das Emblem von Daermon N'a'shezbaernon. Durch Magie geschaffen, besaß sie ihren eigenen Zauber, ein eindeutiger Dweomer dieses Hauses. Nur ein Edler des Hauses Do'Urden konnte eine solche Marke tragen.
    Drizzt dachte einen Moment nach, steckte dann die Marke wieder in den Beutel und streifte ihn Guenhwyvar über den Kopf. »Zeit, dass der Gejagte zum Jäger wird«, summte er der großen Katze zu.
    »Er weiß, dass er verfolgt wird«, zuckten Dinins Hände Briza zu. Briza bestätigte diese Feststellung nicht. Natürlich wusste Drizzt von der Verfolgung. Es war offensichtlich, dass er versuchte, ihnen auszuweichen. Doch Briza blieb unbesorgt. Drizzts Hausemblem brannte wie ein deutliches, unverwechselbares Signalfeuer für ihre magisch verstärkten Gedanken.
    Dennoch blieb Briza stehen, als die Gruppe eine Gabelung im Tunnel erreichte. Das Signal kam von jenseits der Gabelung, aber nicht eindeutig von einer bestimmten Seite. »Nach links«, signalisierte Briza dreien der gemeinen Soldaten zu, »nach rechts«, den beiden übrigen. Sie hielt ihren Bruder zurück, bedeutete ihm, dass sie und Dinin hier an der Gabelung als Reserve für beide Gruppen bleiben würden.
    Hoch über der sich teilenden Patrouille, in den Schatten der von Stalaktiten behangenen Decke schwebend, lächelte Drizzt über seine List. Mit ihm hätte die Patrouille vielleicht Schritt halten können, aber sie hatte keine Chance, Guenhwyvar einzuholen.

    Der Plan war geradezu perfekt ausgeführt, denn Drizzt hatte nur beabsichtigt, die Patrouille fortzulocken, bis sie weit von seinem Reich entfernt und der hoffnungslosen Suche überdrüssig war. Doch während Drizzt dort schwebte und auf seinen Bruder und seine älteste Schwester hinabblickte, spürte er, dass er sich nach mehr sehnte.
    Ein paar Augenblicke vergingen, und Drizzt war sicher, dass die Soldaten nun ein gutes Stück entfernt waren. Er zog seine Krummsäbel und dachte, dass eine Begegnung mit seinen Geschwistern am Ende vielleicht doch nicht so schlecht wäre.
    »Er bewegt sich weiter fort«, sagte Briza zu Dinin, die den Klang ihrer eigenen Stimme jetzt nicht fürchtete. Sie fühlte sich sicher, da ihr abtrünniger Bruder so weit entfernt war. »Mit großer Schnelligkeit.«
    »Drizzt war im Unterreich immer sehr erfahren«, erwiderte Dinin und nickte. »Er wird sehr schwer zu fangen sein.«
    Briza kicherte. »Er wird ermüden, lange bevor mein Zauber nachlässt. Wir werden ihn atemlos in einem dunklen Loch finden.« Aber eine Sekunde später wandelte sich Brizas Großspurigkeit in blanke Bestürzung, als eine dunkle Gestalt direkt zwischen sie und Dinin zu Boden sank.
    Dinin registrierte den Schock kaum. Er
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