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Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel
Autoren: R. A. Salvatore
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ausgingen - und das hatten sie Drizzt auch erklärt -, dass sie ihn schließlich töten müssten. Der Führer der Gruppe hatte Drizzt so viel Gnade versprochen, wie es die Situation erlaubte.
    Drizzts Gefährten jedoch hatten, von seinem eigenen Bruder Dinin geführt, die Treppe der Svirfneblin angegriffen und keine Gnade walten lassen. Drizzt hatte seinen Bruder dazu überreden können, das Leben des Führers der Svirfneblin zu verschonen, doch Dinin zeigte die typische Grausamkeit der Dunkelelfen und hatte befohlen, dass dem Tiefengnom die Hände abgeschlagen wurden, bevor man ihn gehen und in sein Heimatland fliehen ließ.
    Drizzt schüttelte sich bei der Erinnerung daran und konzentrierte sich wieder auf seine gegenwärtige Situation. Er wusste, dass Tiefengnome gefährliche Gegner sein konnten, und einen Dunkelelf würden sie in ihren Bergwerken sicher nicht willkommen heißen. Er musste wachsam sein.
    Die Bergleute waren offensichtlich auf eine reiche Ader gestoßen, denn sie begannen aufgeregt zu sprechen. Drizzt genoss den Klang dieser Worte, obwohl er keine einzige Silbe der fremdartigen Gnomensprache verstand. Zum ersten Mal seit Jahren überzog ein Lächeln, dessen Ursache nicht ein Sieg war, Drizzts Gesicht, als die Svirfneblin sich um den Felsen scharten und riesige Stücke davon in ihre Schubkarren warfen und andere Gefährten, die in ihrer Nähe waren, aufforderten, an dieser Freude teilzuhaben. Wie Drizzt vermutet hatte, kam aus allen Richtungen über ein Dutzend Svirfneblin zusammen, die er vorher nicht gesehen hatte.
    Drizzt fand einen Platz hoch oben in der Wand und beobachtete die Bergleute, lange nachdem die Wirkung seines Schwebezaubers erschöpft war. Als die Schubkarren der Tiefengnome schließlich übervoll waren, bildeten sie eine Kolonne und brachen auf. Drizzt war sich in diesem Augenblick darüber im Klaren, dass sie erst verschwinden mussten, bevor er nach Hause zurückkehren konnte.
    Wider die einfache Logik aber, die sein Überleben sicherte, stellte Drizzt fest, dass er auf den Klang der Stimmen nicht so leicht verzichten konnte. Er kletterte von der hohen Wand und schloss sich der Karawane der Svirfneblin in gebührendem Abstand an, wobei er überlegte, wohin dies führen würde.
    Viele Tage folgte Drizzt den Tiefengnomen. Er widerstand der Versuchung, Guenhwyvar zu rufen, da er wusste, dass dem Panther die ausgedehnte Ruhepause gut tun würde, und er begnügte sich mit dem Geplauder der Tiefengnome, gleich, wie weit entfernt diese waren. Jeder Instinkt warnte den Jäger davor, den Weg fortzusetzen, doch zum ersten Mal nach sehr langer Zeit handelte Drizzt gegen die Urinstinkte seines Ich. Die Gnomenstimmen zu hören war wichtiger als die schlichte Notwendigkeit des Überlebens.
    Die Korridore ringsum zeigten zunehmend Spuren von Bearbeitung, wirkten weniger natürlich, und Drizzt wusste, dass er sich der Heimat der Svirfneblin näherte. Wieder war er sich der möglichen Gefahren bewusst, die auf ihn lauerten, und wieder verdrängte er den Gedanken daran. Er beschleunigte seinen Schritt und hielt Blickverbindung zu der Karawane der Bergleute, da er vermutete, dass die Svirfneblin tückische Fallen gestellt hatten.
    An dieser Stelle gingen die Tiefengnome langsamer und achteten darauf, gewisse Bereiche zu meiden. Sorgsam folgte Drizzt all ihren Bewegungen und nickte wissend, als er loses Gestein hier und einen niedrig angebrachten Stolperdraht dort bemerkte. Dann duckte sich Drizzt hinter einen Felsen. Weitere Stimmen mischten sich in das Geplapper der Bergleute.
    Der Bergarbeitertrupp hatte eine lange, breite Treppe erreicht, die zwischen zwei völlig senkrechten, glatten Steinwänden aufwärtsführte. Neben der Treppe befand sich eine Öffnung, die gerade hoch und breit genug für die Schubkarren war, und Drizzt beobachtete mit ehrlicher Bewunderung, wie die Tiefengnome ihre Karren zu dieser Öffnung schoben und die vorderste an einer Kette befestigten. Eine Schlagfolge auf das Gestein war das Signal für einen unsichtbaren Maschinenbediener, und dann knirschte die Kette und zog die Schubkarre in das Loch. Nacheinander verschwanden die Karren, und die Gruppe der Svirfneblin wurde kleiner, da die Tiefengnome im gleichen Takt die Treppe erklommen.
    Als die beiden übriggebliebenen Tiefengnome die letzte Karre an der Kette befestigten und das Signal klopften, wagte Drizzt ein aus Verzweiflung geborenes riskantes Spiel. Er wartete, bis die Tiefengnome ihm den Rücken zuwandten, rannte
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