Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Sache mit Callie und Kayden

Die Sache mit Callie und Kayden

Titel: Die Sache mit Callie und Kayden
Autoren: Jessica Sorensen
Vom Netzwerk:
lachen, zapfen sich Bier aus einem Fass auf einer Heckklappe. Musik wummert aus einer Autostereoanlage, und am See findet ein lautes Trinkspiel statt.
    Daisy taucht mit einem breiten Grinsen und einem Plastikbecher in der Hand vor mir auf. »Hey, da bist du ja! Ich wusste, dass du kommst!«
    Verärgert schüttle ich den Kopf und trete zur Seite. »Geh mir aus dem Weg.«
    Sie erschrickt, hält sich eine Hand vor die Brust und guckt wie ein verwundetes Reh. »Was ist denn mit dir los?«
    »Ihm ist aufgegangen, was für eine Bitch du bist«, mischt sich Luke mit Freuden ein und bläst ihr Rauch ins Gesicht.
    »Gott, du bist so ein Arsch«, sagt sie, wedelt mit der Hand vorm Gesicht und sieht erwartungsvoll zu mir. Offenbar will sie, dass ich sie verteidige.
    Ich winke ab, gehe an ihr vorbei und marschiere direkt auf Caleb zu. Durch die Leute hindurch bahne ich mir den Weg ans Feuer. Als Caleb mich sieht, wird er ernst, rührt sich jedoch nicht. Er weiß, was kommt, und er wartet darauf, als würde er sich schon freuen.
    Ich gehe auf ihn zu, und ein Lächeln zeigt sich auf seinem Gesicht, als er mir entgegenschlurft. »Scheiße, Mann, was machst du denn hier?«, fragt er. »Und wo ist die hübsche kleine Callie?«
    Wortlos ramme ich ihm die Faust ins Gesicht, was ein Fehler ist, aber ich kann ihn nicht rückgängig machen. Die Leute schreien vor Schreck auf, das Mädchen in dem pinken Kleid lässt seinen Plastikbecher fallen, Bier ergießt sich in den Sand, und sie läuft zur Seite.
    Caleb sackt zu Boden, eine Hand an seiner Wange. »Was soll der Scheiß?« Er rappelt sich wieder auf und wischt sich Blut ab, das ihm aus der Nase rinnt. »Für wen hältst du dich eigentlich?«
    Ich will noch einmal auf ihn losgehen, doch diesmal duckt er sich und knallt mir seine Faust in die Seite. Meine Rippen knacken, aber das ist nichts verglichen mit dem, was ich gewohnt bin, und ich hole aus, um ihm mein Knie in den Bauch zu rammen.
    Er hustet, krümmt sich und spuckt Blut. »Du bist so was von tot!«
    Ich knacke mit den Fingerknöcheln, bewege mich vorwärts, um ihm noch eine zu verpassen, doch er springt auf und stürzt sich auf mich. Den Kopf gesenkt, schlägt er mir in den Bauch, dass mir die Luft wegbleibt, und unsere Schuhe schaben auf dem Sand, als wir versuchen, das Gleichgewicht zu halten. Jemand schreit etwas, worauf noch mehr Rufe folgen, während wir zu Boden gehen.
    Wieder und wieder boxe ich ihm ins Gesicht, sehe rot, nichts als rot, als hätte es sich über Jahre in mir aufgestaut. Jemand versucht, mich wegzuziehen, aber ich schüttle ihn mehrmals ab. Wie viel Zeit vergeht, weiß ich nicht. Ich schlage immer weiter auf Caleb ein. Schließlich kann mich jemand von ihm zerren.
    Ich will ihn abwehren, denke, dass es Luke ist, aber die roten und blauen Blinklichter, die sich im ruhigen Wasser spiegeln, bringen mich in die Realität zurück. Ein Polizist legt mir Handschellen an.
    »Keine Bewegung!«, brüllt ein Cop, und ich werde nach vorn gestoßen, sodass ich auf den Knien lande.
    Meine blutigen Hände sind auf meinem Rücken, und jetzt sehe ich, was ich getan habe. Caleb atmet noch, doch sein Gesicht ist so geschwollen und blutig, dass man es gar nicht mehr erkennt. Allerdings kann ich nicht sagen, ob es mir etwas ausmacht, denn letztlich zählt nur, dass Callie Gerechtigkeit geschehen ist.

    Im Gefängnis zu sitzen schien mir besser, als nach Hause zu gehen, deshalb weigerte ich mich, meinen Dad anzurufen. Am Ende ruft ihn einer der Officers an, weil er so ein hohes Ansehen in der Stadt genießt. Mein Dad hat schon immer großzügig gespendet, und automatisch halten ihn alle für einen tollen Typen.
    Stunden später sitze ich am Küchentisch bei uns zu Hause. Meine Mom ist Tyler vom Flughafen abholen gefahren, wozu sie ein Taxi bestellen musste, weil keiner von ihnen nüchtern genug war, um zu fahren. Mein Dad und ich sind allein im Haus. Irgendwas steht unmittelbar vor dem Ende, nur weiß ich nicht, was.
    »Was für eine verfluchte Scheiße.« Mein Dad stapft um den Tisch herum und tritt mit dem Stiefel ein Loch in die Holztür eines Küchenschranks. »Ich bekomme mitten in der Nacht einen Anruf, dass ich dich aus dem Knast holen und eine Kaution bezahlen soll, weil du irgendwen in Grund und Boden geprügelt hast.« Er bleibt stehen und streicht mit dem Finger über eine kleine Platzwunde unter seinem Auge, die von unserem Kampf stammt. »Du bist heute echt in Fahrt, du kleines Stück Dreck!«
    »Ich habe vom Besten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher