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Die Sache mit Callie und Kayden

Die Sache mit Callie und Kayden

Titel: Die Sache mit Callie und Kayden
Autoren: Jessica Sorensen
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gekünstelt Strahlendes wie bei anderen.
    »Wo guckst du hin?« Luke folgt meinem Blick und runzelt die Stirn. »Weißt du was? Ich glaube, das ist Callie Lawrence. Und wo ich jetzt drüber nachdenke, erinnere ich mich, dass ihr Dad irgendwas gesagt hat, dass sie zur UW geht.«
    »Gibt’s nicht … das kann doch nicht sein … oder?« Braunes Haar, Kleidung, die ihre schmale Figur betont, und blaue Augen, die beim Lachen blitzen. Bei unserem letzten Zusammentreffen waren diese blauen Augen umwölkt und schwer. Die Callie, die ich kannte, war dunkler, trug schlabberige Sachen und wirkte immer traurig. Sie schrak vor allen zurück, ausgenommen an dem Abend, als sie meinen Arsch rettete.
    »Doch, ist sie«, sagt Luke völlig sicher und schnippt sich mit dem Finger an die Schläfe. »Weißt du nicht mehr, dass sie dieses Muttermal an der Schläfe hatte, genau wie das Mädchen da. Das kann kein Zufall sein.«
    »Verdammt«, sage ich laut, und alle drehen sich zu mir.
    »Kann ich dir helfen?«, fragt unser Tourguide frostig.
    Ich schüttele den Kopf. Mir entgeht nicht, dass Callie mich anstarrt. »Entschuldige, Mann, ich dachte, auf mir sitzt eine Biene.«
    Luke schnaubt vor Lachen, und ich muss mich zusammenreißen, nicht mitzulachen. Der Nerd vorne verzieht genervt das Gesicht und erklärt weiter, welche Büros sich auf dem Gang befinden.
    »Was war das denn?«, fragt Luke leise, während er ein Blatt Papier exakt in der Mitte faltet.
    »Nichts.« Ich schaue mich um, aber Callie ist nicht mehr da. »Hast du gesehen, wo sie hin ist?«
    Luke schüttelt den Kopf. »Nein.«
    Ich sehe mich auf dem Flur um, doch nirgends ist eine Spur von ihr. Ich muss sie finden, damit ich mich bei ihr für die Lebensrettung bedanken kann. Das hätte ich schon vor vier Monaten tun sollen.

2
#27 Lade jemanden, den du nicht kennst,
zum Abendessen ein
Callie
    »Was hast du heute Abend vor?« Ich falte ein T-Shirt zusammen und lege es in den Wäschekorb auf dem Trockner. »Gehen wir weg, oder bleiben wir hier?«
    Seth hockt sich mit baumelnden Beinen auf eine der Waschmaschinen und schiebt sich einen Kaugummi in den Mund. »Ich bin noch unentschlossen. Eigentlich möchte ich hierbleiben und die verpassten Folgen von The Vampire Diaries nachholen. Aber es gibt da dieses richtig tolle Restaurant, das ich dringend mal testen will.«
    »Uuh, aber nicht das mit der Sushi-Bar!« Ich ziehe die Brauen zusammen und zupfte eine dünne Flocke vom Weichspüler von einem meiner T-Shirts. »Ich mag kein Sushi, und mir ist heute Abend nicht nach Essengehen.«
    »Nein, du hast noch nie Sushi probiert«, korrigiert er mich. »Und nur weil du etwas noch nicht probiert hast, heißt das nicht, dass du es nicht magst.« Er kneift die Lippen zusammen, weil er lachen muss. »Das weiß ich aus eigener Anschauung.«
    »Ja, sicher doch.« Mein Handy auf dem T-Shirt-Stapel vibriert, und das Display leuchtet auf. »Mist, das ist meine Mutter. Moment.«
    »Hi, Mom«, melde ich mich und gehe in die Ecke, weg vom Gerumpel der Waschmaschinen.
    »Hi, Süße«, sagt sie. »Wie war dein erster Semestertag?«
    »Der ist am Montag«, erinnere ich sie und halte mir mit dem Finger das andere Ohr zu, um das Rattern der Maschinen auszublenden. »Heute war nur der Tag, an dem sich alle eingetragen haben.«
    »Und, wie war’s?«
    »Ich weiß ja schon, wo alles ist, also wasche ich gerade Wäsche mit Seth.«
    »Hi, Mrs. Lawrence!«, ruft Seth, wobei er mit den Händen einen Trichter vor seinem Mund formt.
    »Grüß ihn von mir, ja?«, antwortet sie. »Und sag ihm, dass ich es gar nicht erwarten kann, ihn kennenzulernen.«
    Ich decke das Handy-Mikro ab. »Sie kann es nicht erwarten, dich kennenzulernen«, flüstere ich Seth zu, der die Augen verdreht.
    »Sag ihr, dass sie mit mir nicht fertig wird.« Die Waschmaschine stoppt, und er springt runter, um die Klappe zu öffnen.
    »Er sagt, dass er sich auch darauf freut«, gebe ich weiter. »Ja, er ist schon ganz aufgeregt.«
    Seth schüttelt den Kopf und zerrt eine Jacke aus der Maschine. »Mütter sind nicht mein Ding. Wie du sehr wohl weißt.«
    »Was hat er gesagt?«, fragt meine Mom.
    »Nichts, Mom.« Der Trockner piept. »Ich muss Schluss machen. Ich ruf dich später an.«
    »Warte mal, Süße. Ich möchte dir noch kurz sagen, dass du wirklich glücklich klingst.«
    »Ich bin glücklich«, lüge ich, obwohl meine Kehle eng wird. Aber ich weiß ja, dass sie das hören will.
    Seth wirft sein Hemd, das nur auf dem Bügel trocknen darf,
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