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Die Saat der Erde Roman

Titel: Die Saat der Erde Roman
Autoren: Michael Cobley
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legte wutentbrannt die Strahlenpistole an und feuerte.
    »Selbst wenn du meinen exquisiten Schutzschirm durchdringen könntest«, sagte Drazuma-Ha*, »würde mir deine jämmerliche Waffe kaum etwas anhaben können. Gib dich
geschlagen, Mensch, gestehe die inhärente Schwäche deines ungetunten Fleisches ein.«
    Er hatte Recht - die Energiestrahlen der Pistole wurden von der blauen Aura abgelenkt, ohne Schaden anzurichten. Verbittert senkte er die Waffe, wurde langsamer und fiel auf die Knie.
    »Du hast diesem entarteten Hybrid nichts zu gestehen, Gaushi«, sagte Gorol9, der noch immer auf die gemusterte Steinfläche niedergedrückt wurde. »Es gibt nichts, dessen du dich schämen müsstest.«
    »So spricht die Maschine«, sagte die Kreatur der Legion. »Das gute, folgsame Gerät, nur eines von vielen kleinen Uhrwerksschrotthaufen des Konstrukts. Hör mir gut zu, Mensch - diese Maschine, dieser Apparat, wird niemals die Wunder der Konvergenz kennenlernen, die Vermischung der reinen Essenz des Lebens mit einer Technologie, die perfekt an das höchste Ziel des Lebens angepasst ist. Ach, man kann beliebig komplizierte Maschinen bauen und sie dazu bringen, die Permutationen wahren Bewusstseins zu imitieren, aber letztendlich bleiben sie Gefangene einer Befehlsmatrix und äffen lebendiges Bewusstsein lediglich nach.«
    »Du bist ein Kunstprodukt«, sagte Gorol9. »Deine hochgelobte Konvergenz mit der Technologie ist nichts weiter als Ausdruck deines verzweifelten Wunsches, den Schmerzen des Fleisches, der Entropie des Fleisches, der Endlichkeit des Fleisches zu entfliehen. Und du? Du bist wenig mehr als ein verselbstständigter Abfallrest, gezeugt aus dem Wunsch deines Progenitorritters nach einem Instrument …«
    »Lügner! Mein Wesen, mein Fundament ist organisch, und mein Bewusstsein entspringt der Reinheit der Konvergenz …«

    EINDRINGLINGE IDENTIFIZIERT!
    Kao Chih wäre beinahe verzagt, als die dröhnende Stimme aus dem Steinboden erscholl. Gleichzeitig breitete sich ein Spinnennetz leuchtender Fäden über die verschlungenen Bodenmuster, die ein eigenartig kaltes Licht aussandten.
    »Ah, der Wächter erwacht«, sagte Drazuma-Ha*.
    EINDRINGLING, DU GEHÖRST DER LEGION AN- DEINE ANWESENHEIT IST EIN AFFRONT. DU WIRST VERNICHTET WERDEN.
    »Genau, Maschine. Befolge nur die unveränderlichen Reaktionsschematas. Öffne das Tor, damit ich meine transzendente Aufgabe erfüllen kann …«
    »Wächter- ich bin Gorol9 vom Vorausteam des Konstrukts. Du darfst deine Energien nicht gegen den Legionseindringling einsetzen - er würde sie gegen dich wenden.«
    ICH KENNE DICH, GOROL9, ABER DU DARFST MIR KEINE ANWEISUNGEN GEBEN. DIE BEDROHUNG IST KLAR, UND SIE MUSS BESEITIGT WERDEN.
    Kao Chih hob hilflos die Waffe, dann fielen seine Schultern herab, und er sackte zusammen. Tränen der Verzweiflung und des Zorns traten ihm in die Augen. Wie er das Maschinenwesen doch hasste.
    »Gut - du hast die Aussichtslosigkeit deiner Lage erkannt, Mensch«, sagte Drazuma-Ha*. »Ihr mögt schwach sein, doch es besteht Hoffnung für eure Spezies - viele von euch haben bereits die ersten Schritte zur Konvergenz unternommen, und wenn die Legion die ihr zustehende Vorherrschaft antritt, werden wir ihnen helfen, ihre glanzvolle Reise fortzusetzen.«
    »Du hast mich verraten«, sagte Kao Chih. »Ich habe dir vertraut!«

    »Betrachte es als eine Lektion«, sagte die Legionskreatur und sandte einen bernsteinfarbenen Energiepfeil aus, der ihm die Strahlenpistole aus der Hand schlug, sich um seinen Hals schlang und ihn näher zerrte. Gleichzeitig begann das von den Warpbrunnenmustern ausgehende kalte Licht zu pulsieren und erhellte Decke und Wände.
    DER EINDRINGLING DER LEGION STELLT EINDEUTIG EINE BEDROHUNG DAR UND WIRD ELIMINIERT. ALLE ANDEREN MÜSSEN DEN RAUM UNVERZÜGLICH VERLASSEN!
    »Jetzt werdet ihr beide an meinem Triumph teilhaben, aber nur als Gleichgestellte …« Eine bernsteinfarbene Klinge tauchte aus der Kraftfeldaura des Instruments hervor, und Kao Chih schrie auf, als sie auf seine Beine zielte.
    Gorol9 reagierte sofort. Sein mehrgelenkiger Arm schoss vor, die Greifklaue prallte auf Drazuma-Ha*s Aura und haftete daran fest. Die Fesseln und die Klingen verflüchtigten sich, während das Kraftfeld streifig wurde, zu flackern begann und dann erlosch. Kao Chih schnappte sich die Energiepistole und zielte triumphierend auf das Maschinenwesen der Legion, das jetzt auf der Seite lag, ein regloser, abgetrennter Stahltentakel.
    »Deine Waffe ist
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