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Die Saat der Erde Roman

Titel: Die Saat der Erde Roman
Autoren: Michael Cobley
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Staubsammler, verdammte Sülze, und kein Gleiter! Ihr habt gesagt, ich bekäme mein Raumschiff zurück…«
    »So war es auch geplant, Pilot Yash, aber der Gegner verfolgt andere Absichten.«
    Die Raketentreffer und der Verlust des Sendemasts hatten die Schutzschirme geschwächt, und die Strahlenkanonen rissen immer mehr Löcher in die Rumpfverkleidung. Dann kam ein Abfangjäger herangerast, dessen Heck durch einen Glückstreffer der Partikelkanone der Viganli beschädigt worden war, streifte die Oberseite des Rumpfes und krachte in den achterlichen Aufbau. Von der Wucht des Aufpralls wurden alle nach hinten geschleudert, Beleuchtung und Decksgravitation fielen aus. Einen furchtbaren Moment lang herrschte Schwerelosigkeit, und es war stockfinster, dann schalteten sich Beleuchtung und Gravitation wieder ein.
    »Strukturelle Integrität herabgesetzt«, meldete die synthetische Stimme. »Hüllentemperatur steigt … Kühlleistung bei 68 Prozent, Tendenz fallend …«

    »Gegnerische Abfangjäger schwenken ab«, sagte Dalqa42. »Allerdings wurden weitere Raketen gestartet.«
    »Das Shuttle«, sagte Gorol9. »Wo befindet sich das Instrument?«
    »Es ist im atmosphärischen Abstieg begriffen«, antwortete Kao Chih. »Geschwindigkeit sinkend, Höhe 520 Kilometer, sich stetig verringernd. Es hält auf die Nordhemisphäre zu. Befindet sich dort der Warpbrunnen?«
    »Ja, und auch die Kolonie der Menschen«, antwortete Gorol9.
    »Hüllentemperatur bei 88 Prozent Maximalwert… Kühlleistung 51 Prozent, Tendenz fallend«, meldete der synthetische Alarm.
    »Wie weit sind die Raketen entfernt?«, fragte Gorol9.
    »Erste Treffer in 4,7 Minuten zu erwarten«, antwortete Dalqa42. »Voraussichtliche Ziele sind die Triebwerke an Backbord und Steuerbord sowie der Brückenaufbau. Die Überlebenswahrscheinlichkeit für Droiden liegt bei 19 Prozent, die für organische Lebewesen bei 8 Prozent. Ich empfehle Evakuierung.«
    »Einverstanden - Zielkoordinaten an Rettungsboot und Shuttle übermitteln.«
    »Erledigt«, sagte Ysher23.
    »Wir müssen uns beeilen«, sagte Gorol9. »Ich und Ysher23 nehmen Ihr Shuttle, Gaushi; Sie, Pilot Yash und Dalqa42, nehmen das Rettungsboot. Wir müssen die Verfolgung fortsetzen - das Instrument darf den Warpbrunnen unter keinen Umständen erreichen.«
    Anschließend hasteten alle zu Yashs Wohnzimmer hinunter, wo eine unter einer Falltür verborgene Leiter zum Rettungsboot führte. Es gab eine kurze Verzögerung, da der Voth scheinbar wahllos verschiedene Gegenstände in einen schmutzigen Sack stopfte, dann eilten sie zum Rettungsboot
hinunter. Unverständliche Flüche brummelnd, schnallte Yash sich an und klemmte sich den Sack zwischen die knochigen Beine, während Kao Chih seinem Beispiel eilends folgte und Dalqa42 die Luke schloss und versiegelte.
    Ein gedämpfter Knall, das Boot erbebte. Dann tat es mehrere laute Schläge, und das Boot kippte nach vorn und fiel. Kao Chih hob sich der Magen. Offenbar hatten sie sich von der Viganli gelöst. Servos winselten, die Schwerkraft setzte wieder ein, dann ein Seitwärtsschwenk, untermalt von einem gelegentlichen Brummen.
    »Tragflächen ausgefahren«, meldete Droid Dalqa42. »Steuerdüsen funktionieren normal, Leitsystem ebenfalls. Noch 7,5 Minuten bis zur Landung.«
    Kao Chih nickte. »Pilot Yash, gibt es eine Möglichkeit, einen Blick nach draußen zu werfen?«
    »Erst wenn wir unter 4000 Meol sind.« Der Voth funkelte ihn an. »Wag es ja nicht, mit mir zu sprechen, Sülzenmensch! Du bist schuld am Verlust meines Raumschiffs!« Er wandte das Gesicht ab.
    »Ja, Sie haben Recht.« Kao Chih lehnte sich zurück und rechnete die Höhenangabe in Meol im Kopf in 850 Meter um.
    Die Minuten verstrichen quälend langsam. Hin und wieder wurde die Rettungskapsel von atmosphärischen Turbulenzen durchgerüttelt; dem Droiden zufolge herrschte schlechtes Wetter. In der fünften Minute ertönte am Overheadkontrollpad ein Signal, worauf der Voth wortlos ein Sensorfeld drückte. An den Seiten der Bugnase glitten kleine dreieckige Platten beiseite, dahinter kamen Sichtluken zum Vorschein. Hauptsächlich waren graue, vorbeihuschende Wolkenfetzen zu sehen, doch hin und wieder erhaschten sie auch einen Blick auf die unter ihnen befindliche
Landschaft, auf Berge und Täler, dichten Wald. Darien, dachte er. Endlich.
    »Die Droiden Gorol9 und Ysher23 sind vor dem Shuttle des Instruments gelandet und treffen auf bewaffneten Widerstand«, meldete Dalqa42. »Vor dem Shuttle?«, wiederholte
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