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Die Rückkehr des Verführers

Die Rückkehr des Verführers

Titel: Die Rückkehr des Verführers
Autoren: Katherine Garbera
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Sommerkleides kräftig und warm an – und Macy war sehr froh, ihm heute begegnet zu sein. Erst jetzt wurde ihr klar, wie sehr sie ihn doch vermisst hatte.
    Chris verwandte den Abend darauf, sich wieder daran zu erinnern, warum er sich damals in Macy verliebt hatte. Sie war witzig und lebhaft und besaß jenen trockenen Humor, der ihn stets zum Lachen brachte. Außerdem war sie sehr intelligent – und ein wenig schüchtern. Diese Schüchternheit unterschied sie von dem Mädchen, das er damals gekannt hatte. Vermutlich war das der ausschlaggebende Unterschied. Macy war mittlerweile erwachsen geworden und mit einigen Überraschungen des Lebens konfrontiert worden. Trotzdem fiel es ihm immer noch schwer, ihr zu vertrauen, denn damals hatte er sich an ihr die Finger verbrannt.
    „Warum starrst du mich so an?“, wollte sie wissen, bevor sie von ihrem Wein trank.
    „Du bist ganz anders, als ich es erwartet habe“, entgegnete er wahrheitsgemäß, wie es seine Art war – geschäftlich und auch privat. Damit hatte er bisher die besten Erfahrungen gemacht.
    „Wie meinst du das?“ Interessiert beugte sie sich vor.
    „Also, um ehrlich zu sein, als du mir den Laufpass gegeben hast, hatte ich irgendwie gehofft, dass die Zeit nicht so freundlich mit dir sein würde. Ich hatte gedacht, dass du vielleicht dick wirst oder so was.“
    „Und bist du enttäuscht, dass ich es nicht bin?“, fragte sie und lachte so ansteckend, dass Chris unwillkürlich lächeln musste. Allerdings klang es in seinen Ohren so, als hätte sie in der letzten Zeit nicht viel zu lachen gehabt.
    Er schüttelte den Kopf. Wie konnte er ihr etwas anderes wünschen, als die wunderschöne sexy Frau zu sein, die ihm gegenübersaß? „Auf keinen Fall. Aber aus diesem Grund habe ich dich auch gar nicht angestarrt. Als wir jung waren, hatte ich immer geglaubt, dass du ein sorgenfreies Leben führen würdest. Jetzt ist mir aufgefallen, dass du kein bisschen verbittert wirkst, obwohl du in letzter Zeit ziemlich viel hast einstecken müssen.“
    Als sie mit den Schultern zuckte, fiel ihr eine Strähne ins Gesicht. Sie griff danach, um sie wieder hinters Ohr zu stecken. „Da ich nicht ändern kann, was passiert ist, macht es auch keinen Sinn, sich darüber zu beklagen, oder?“
    „Das würde nicht jeder so sehen.“ Ihm wurde bewusst, dass sie gar nicht merkte, wie besonders sie war – doch ihm fiel es auf. Gleichgültig, wie sehr sie es bestritt, in seinen Augen war ihre Haltung einfach heldenhaft. Er freute sich, dass sie mit ihrem Leben zurechtzukommen schien und er sie heute Abend ausführen durfte.
    „So bin ich jetzt eben. Außerdem hätte ich ohne den Unfall nie angefangen, im Krankenhaus zu arbeiten.“
    „Stimmt, das hast du eben schon erwähnt. Hast du einen medizinischen Beruf?“
    „Nein. Aber ich bin die Verwalterin für den Reynolds Trust.“
    „Was ist das denn?“
    „Ein Wohltätigkeitsverein, den mein Vater nach dem Tod meiner Mutter gegründet hatte. Sie unterstützen verschiedene Organisationen finanziell, zum Beispiel solche, die medizinische Forschungen betreiben oder sich um Menschen ohne Krankenversicherung kümmern. Nach dem College habe ich die Verwaltung übernommen. Nach meiner freiwilligen Arbeit auf der Intensivstation für Verbrennungen wird dieser Teil der Klinik ebenfalls vom Reynolds Trust gefördert. Ich arbeite außerdem als Finanzexpertin für die Firma meines Vaters.“
    „Das klingt ja so, als wärst du ziemlich beschäftigt. Und macht dir deine Arbeit Spaß?“
    „Sehr sogar. Und was ist mit dir? Wie ist es so als großer Bauunternehmer?“
    „Ich habe eine ganze Menge überall in Texas zu tun.“
    „Na, wohl mehr als eine ganze Menge. Jedes Mal, wenn ich den Geschäftsteil der Zeitung aufschlage, sehe ich ein Projekt mit deinem Namen.“
    „Und denkst du dann immer an mich?“
    „Vielleicht.“
    „Du hast nie damit gerechnet, dass ich es mal so weit bringen würde, richtig?“, vermutete er. In den vergangenen Jahren hatte er mehr als eine Nacht wach gelegen und sich gefragt, was Macy wohl zu seinem Erfolg sagen würde.
    „Ich bin jung gewesen, Chris. Ich habe nicht wirklich über dich oder mich oder die Zukunft nachgedacht.“
    „Wir sind beide jung gewesen.“
    „Damals war ich nicht sicher, jemals auf eigenen Füßen stehen zu können – auch, wenn ich in der Schule immer sehr selbstbewusst gewirkt habe“, gestand sie.
    Da er nichts dazu sagen wollte, trank er einen großen Schluck Bier. Damals war
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