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Die Rückkehr des Verführers

Die Rückkehr des Verführers

Titel: Die Rückkehr des Verführers
Autoren: Katherine Garbera
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Frühstück.“
    Nachdem er sie noch einmal kurz umarmt hatte, ging er, und Macy drehte sich zur Bar um, an der gerade ihr Wein serviert wurde. Sie nahm einen kleinen Schluck und sah sich suchend um, bis sie Chris entdeckte, der ihr zuwinkte und auf sie zukam.
    „Entschuldige bitte, dass ich dich habe warten lassen“, sagte Chris. „Ich hätte gerne ein Bier“, bat er den Barkeeper.
    „Ich habe nicht gewartet, ich bin nur ein bisschen zu früh da gewesen. Seit dem Unfall fahre ich nicht mehr so schnell“, entgegnete sie.
    „Du musst mir unbedingt erzählen, was passiert ist“, sagte Chris. „Komm, setzen wir uns doch in eine der Nischen, bis unser Tisch frei ist.“
    Sie nickte und folgte ihm zu einer der gemütlichen Nischen an der Seite des Saals, wo sie sich einander gegenübersetzten.
    Chris stützte sich mit dem Ellbogen auf der Tischplatte ab. „Also, was ist damals passiert? Mom hat gesagt, dass du Verbrennungen erlitten hast.“
    „Eigentlich hat mich das noch niemand gefragt“, erwiderte sie achselzuckend. „Es ist damals alles im Fernsehen gezeigt worden.“
    „Aber nicht in Dallas“, widersprach er.
    „Ich weiß nur noch, wie ich mit einem riesigen Truck kollidiert bin, und dann hat sich alles überstürzt. Die Rettungskräfte haben gesagt, es wäre ein Wunder, dass ich überhaupt überlebt habe.“ Gedankenverloren spielte sie mit dem Ring an ihrer rechten Hand. Über den Unfall sprach sie nur ungern, denn sie erinnerte sich kaum an etwas.
    „Ich bin sehr, sehr froh, dass du so viel Glück gehabt hast, Macy“, gab Chris zu.
    Während er einen Schluck Bier trank, das der Barkeeper zwischenzeitlich gebracht hatte, betrachtete Macy ihn. Seit der Highschool hatte er sich nicht verändert. Nun ja, das stimmte nicht ganz. Denn eigentlich sah er noch viel besser aus als damals.
    Fragend hob er eine Augenbraue, und Macy spürte, wie sie rot wurde. „Die Zeit hat es gut mit dir gemeint.“ Sie suchte nach den passenden Worten, ihn für ihr unreifes Verhalten von damals um Vergebung zu bitten.
    „Ich kann mich nicht beschweren. Ich habe hart gearbeitet, um meine Firma aufzubauen, aber ich lasse es mir auch gut gehen.“
    „Hast du nicht gesagt, dass du aus geschäftlichen Gründen hier bist?“
    „Das stimmt. Ich bin als Berater für die Neubauten hier auf dem Clubgelände zuständig.“
    „Und wer ist dein Auftraggeber?“, fragte Macy neugierig.
    „Brad Price. Wir sind zusammen aufs College gegangen.“
    „Du bist auf der University of Texas in Austin gewesen?“
    „Ja, Ma’am.“
    „Ich hatte gedacht, du könntest Texas nicht schnell genug den Rücken kehren.“
    „Ich habe meine Pläne eben geändert. Als Klassenbester war es für mich einfacher, an einer texanischen Uni einen Studienplatz zu bekommen.“
    Sie erinnerte sich wieder daran, dass Chris nicht nur überaus attraktiv, sondern auch sehr intelligent war. Verlegen klemmte sie sich eine Haarsträhne hinters Ohr. Das Mädchen, das sie einst gewesen war, war ihr mittlerweile genauso fremd wie der Gedanke, irgendwo anders als in Royal zu leben. „Ich bin früher ziemlich unausstehlich gewesen, stimmt’s?“
    „Nein, überhaupt nicht. Du hast nur so vor Selbstvertrauen gestrotzt. Alle Jungs auf der Schule sind hinter dir her gewesen.“
    „Jetzt nicht mehr. Und es hat nur einen gegeben, den ich gewollt habe.“
    „Mich hast du ja auch bekommen, wenn du das meinst. Warum hast du dein Selbstvertrauen denn verloren?“
    Macy dachte einen Moment nach. Ganz bestimmt wollte sie Chris gegenüber nicht eingestehen, dass sie sich nicht länger hübsch fand – besonders dann nicht, falls er ihr heimzahlen wollte, was sie ihm damals angetan hatte.
    „Früher bin ich ja ziemlich oberflächlich gewesen. Nach meinem Unfall habe ich aber freiwillig mit den Kindern auf der Intensivstation für Verbrennungen gearbeitet. Dabei ist mir klar geworden, dass wahre Schönheit nichts mit der äußeren Erscheinung zu tun hat.“
    „Und woran liegt das?“, fragte er und trank einen Schluck Bier.
    „Ich kann es nicht richtig in Worte fassen, aber ich weiß, dass es von innen kommt. Vielleicht erkennt man es daran, wie ein Mensch mit anderen umgeht“, sagte sie.
    „Du hast dich wirklich verändert“, erwiderte er kopfschüttelnd.
    Bevor sie zu einer Antwort ansetzen konnte, wurde sein Name aufgerufen. Sie standen auf und gingen zum Speisesaal. Chris legte ihr seine Hand auf den Rücken. Sie fühlte sich durch den zarten Stoff ihres
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