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Die Roswell Verschwörung: Thriller (German Edition)

Die Roswell Verschwörung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Roswell Verschwörung: Thriller (German Edition)
Autoren: Boyd Morrison
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konnte, um den Passagieren einen optimalen Ausblick zu ermöglichen. Nicht unwichtig angesichts der Tatsache, dass sie für ihren Flug den Preis eines Einfamilienhauses auf den Tisch geblättert hatten. Tyler suchte das Bedienungsfeld ab und fand einen Doppel-Joystick. Das musste es sein.
    Er drehte den linken Joystick, und die Nase des Raumflugzeugs schwenkte herum. Er hatte zu viel Gas gegeben, deshalb musste er in die andere Richtung ausgleichen. Die Hebel waren einer Spielkonsole nachempfunden. Er verstand in Sekundenschnelle, wie sie funktionierten. Zur Seite konnte er das Flugzeug nicht bewegen, er würde auf demselben Kurs wie sein Ziel fliegen müssen, um es zu treffen.
    Vierhundert Meter vor Tyler korrigierte Wladimir seinen eigenen Kurs, indem er seinen Feuerlöscher als Steuerrakete einsetzte. Er näherte sich der Bombe. Tyler dachte, jetzt oder nie.
    »Festhalten!«
    Eine Hand auf den Steuerraketen, drückte er mit der anderen auf den Knopf, der den Raketenmotor des Skyward zündete. Der Skyward schoss nach vorn. Er hielt die Hebel umklammert und machte winzige Kurskorrekturen, während das Raumflugzeug vorwärtsraste.
    Er war insofern im Vorteil, als sein Gegner das Brüllen des Antriebs im Vakuum nicht hören konnte. Irgendetwas verriet ihm trotzdem, dass er verfolgt wurde. Vielleicht sah er einen Lichtreflex im Inneren seines Helms. Jedenfalls drehte er sich um und hob den Feuerlöscher. Die Zeit schien stillzustehen. Tyler sah Wladimirs entsetztes Gesicht. Er wusste, dass seine eigenen Züge hinter dem getönten Visier des ExAtmo-Helms versteckt waren. Der Russe konnte nicht sehen, mit welcher Befriedigung Tyler den Feuerlöscher mit der Flügelvorderkante des Skyward aus seiner Flugbahn stieß. Er hatte Koltschew zwar nicht getötet, aber die Bombe war nun unerreichbar für ihn. Er stellte die Rakete ab, der Treibstofftank war leer.
    »Hast du ihn erwischt? Bitte, sag mir, dass du ihn erwischt hast«, flehte Jess.
    »Ich glaube, ja. In ein paar Minuten werden wir es wissen.«
    Tyler streckte sich, um besser zu sehen, aber die Waffe und ihr Dieb waren im tiefen Blau verschwunden.

    60. Kapitel
    Die Bombe schien Wladimir zu verhöhnen. Sie segelte nur wenige Meter von ihm entfernt durch das All, aber es hätten tausend Kilometer sein können – ohne Feuerlöscher konnte er sich ihr nicht nähern. Und selbst wenn er sie hätte erreichen können, hätte er den Knopf vermutlich nicht mehr drücken können. Als Tyler ihm den Feuerlöscher aus den Händen riss, hatte er seine Handschuhe am Handgelenk beschädigt. Die Risse waren nicht groß, und er verlor noch nicht das Bewusstsein, aber seine Hände erfroren, weil die Kälte in seinen Anzug drang. Wenigstens hatte er seinen Bremsfallschirm öffnen können, bevor sie komplett unbeweglich waren.
    Koltschew konnte die Bombe auf ihrem gemeinsamen Weg nach unten nur wütend anfunkeln. Er hatte unzählige Hindernisse überwunden, und nun blieb ihm der Erfolg buchstäblich Armlängen vor dem Ziel versagt. Er würde, schwor er sich, seine Drohung wahr machen. Sollten Jess McBride und Tyler Locke überleben, würde er sie gnadenlos jagen, bis er sie vernichtet hatte.
    Langsam stieg der Luftwiderstand, und die Bombe, die nicht durch einen Bremsfallschirm stabilisiert wurde, geriet auf ihrem Sturzflug ins Trudeln. Die sich verdichtende Luft würde ihr Tempo verringern, der Aufprall würde nicht heftig genug sein, um sie zur Detonation zu bringen. Tatenlos musste Wladimir zusehen, wie er die Bombe aus den Augen verlor, weil er von seinem Fallschirm gebremst wurde. Seine erfrierenden Hände taten so entsetzlich weh, dass ihm Tränen über das Gesicht liefen. Aber er würde nicht schreien. Das taten nur die Schwachen. Die Besiegten. Er presste seine steinharten Hände an den Körper.
    Seit sieben Minuten schien der Boden auf ihn zuzurasen, und er nutzte den wachsenden Luftwiderstand, um seine Richtung zu verändern. Inzwischen war ihm der Gedanke gekommen, dass man ihn in seinem Vaterland trotz allem noch als Held feiern würde, denn er hatte erstens den längsten freien Fall in der Geschichte überlebt, zweitens würde er seinen ehemaligen Vorgesetzten den Beweis für eine amerikanische Geheimwaffe liefern können, und drittens hätte er die Waffe, die eine Bedrohung für sein Land darstellte, zerstört.
    Trotz der Qualen, die ihm seine Hände bereiteten, begrüßte Koltschew die Luft, die an seinem Helm vorüberrauschte. Sie war ein Zeichen, dass er das Schlimmste
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