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Die Roswell Verschwörung: Thriller (German Edition)

Die Roswell Verschwörung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Roswell Verschwörung: Thriller (German Edition)
Autoren: Boyd Morrison
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Helmvisier, so dass ihr Anzug luftdicht wurde. In aller Eile befreite er sie von ihren Gummischnüren und hielt ihr dann seine Hände hin. Sie konnte den Knoten jedoch nicht lösen. Frustriert blickte sie auf. Da zuckte sie zusammen, als hätte sie hinter Tylers Schulter etwas gesehen. Er drehte sich um. Der Russe stand gerade auf, eine SIG Sauer in der behandschuhten Hand.
    Zum ersten Mal in seinem Leben erlebte Wladimir den Zustand der Schwerelosigkeit. Einen Augenblick lang dachte er, seine Innereien schöben sich durch seinen Mund hinaus, aber das Gefühl verging schnell. Im Kino wurden Astronauten in der Schwerelosigkeit oft dargestellt, als würden sie durch Sirup schwimmen, aber er fühlte sich körperlos wie ein Geist. Schon ein kleiner Stoß genügte, und er segelte davon. Er prüfte, ob seine Sauerstoffversorgung funktionierte und sein Helm dicht war. Als Nächstes musste er die Luke öffnen. Durch den Druckunterschied zwischen drinnen und draußen drückten zehntausend Kilo auf die Tür. Er musste gleiche Druckverhältnisse schaffen, und das würde er mit seiner Pistole tun. Kein Flugzeugbauer, der bei klarem Verstand war, würde davon ausgehen, dass jemand den Kabinendruck absichtlich senken wollte, es gab also keinen Knopf oder Hebel dafür. Wladimir musste seine Fantasie spielen lassen. Durch die Fenster konnte er nicht schießen, sie waren noch fester als kugelsicheres Glas, aber die Kohlenstofffaser des Rumpfes war weniger stabil. Sein Plan war riskant, aber er war schon so viele Risiken eingegangen. Um sicherzugehen, würde er die Bombe vorher scharf machen. Sie würde auf jeden Fall detonieren, auch wenn etwas schieflief und er sein Leben verlor.
    Er stand vorsichtig auf und griff nach der Kopfstütze, um sich umzudrehen. Trotz des sperrigen Druckanzugs fühlte er sich leicht wie ein Schmetterling. Bis sein Blick auf Tyler Locke fiel, der mit ausgestreckten Armen auf ihn zusegelte.
    Tyler hatte erst den halben Weg durch die Kabine zurückgelegt, aber er konnte seinen Kurs nicht mehr korrigieren. Ducken konnte er sich auch nicht, wenn der Russe auf ihn schoss. Als sein Gegner die Pistole herumriss, hatte Tyler schon mit dem Leben abgeschlossen. Aber Wladimir Koltschew hatte nicht mit den Folgen der Schwerelosigkeit gerechnet. Seine unkontrollierte Armbewegung reichte, um ihn sein Ziel verfehlen zu lassen. Die Kugel flog an Tylers Helm vorbei und landete im Rumpf des Flugzeugs. Wladimir schoss noch zwei Mal, aber er hatte offenbar das dritte Grundgesetz der Bewegung vergessen, dass Kräfte immer paarweise auftreten. Er stand nicht fest verankert, und der Rückstoß seiner Pistole bewirkte, dass auch er zurückgestoßen wurde. Beide Schüsse blieben im Fensterglas stecken.
    Der erste Schuss hatte Tyler zwar nicht getroffen, aber es war das geschehen, was Wladimir ursprünglich geplant hatte, und nun zischte die Luft des Raumflugzeugs durch das Loch ins All. Es würde eine Frage von Sekunden sein, bis die Kabine luftleer war.
    Tyler schloss sein Visier, während er auf den Russen zusegelte. Nicht, dass es einen großen Unterschied gemacht hätte, der Luftvorrat in seinem Anzug war nicht groß. Ohne Verbindung zur Sauerstoffversorgung der Kabine würde er in einer Minute wie ein Fisch auf dem Trockenen nach Luft schnappen.
    Er streckte die Beine und trat gegen den Pilotensitz. Dadurch änderte sich seine Flugbahn, und er traf den Russen mit beiden Fäusten in den Magen. Durch das Visier des Ikarusanzugs sah er, wie sich Koltschews Gesicht vor Schmerzen verzerrte. Er hob den Ellbogen und schlug ihm damit die Pistole aus der Hand. Wladimir versetzte Tylers Helm einen Schlag, so dass er sich rückwärts überschlug. Der Sauerstoffmangel machte Tyler bereits benommen, er musste den Kampf abkürzen. Das Rauschen war verstummt, Innendruck und Außendruck waren gleich.
    Wladimir wollte sich auf die Bombe werfen, aber Tyler packte ihn an den Knöcheln, noch bevor der Russe sie erreicht hatte. Er stoppte seinen eigenen Schwung, indem er sich mit den Zehen an der Rücklehne des Pilotensitzes festhakte. Der plötzliche Halt wirbelte den Russen in Richtung der Luke. Zu spät sah Tyler, dass er am Nothebel riss und die Luke aufschwang. Wladimir stieß sich zurück zur Bombe. Er wehrte sich gegen Tyler, der wusste, dass sein Gegner bald im Vorteil wäre, weil die Stickstoffkonzentration in seinem eigenen Anzug in wenigen Sekunden ein tödliches Niveau erreicht hätte. Es war eine reine Frage der Zeit, bis er
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