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Die Roswell Verschwörung: Thriller (German Edition)

Die Roswell Verschwörung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Roswell Verschwörung: Thriller (German Edition)
Autoren: Boyd Morrison
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bewusstlos wurde.
    Hilflos zermarterte sich Jess den Kopf, wie sie Tyler helfen konnte. Der Sieg des Russen würde auch ihr Ende bedeuten. Er hatte die Bombe erreichen wollen. Plötzlich sah sie eine Möglichkeit, die tödliche Waffe für immer aus dem Weg zu schaffen. Mit pochendem Herzen löste sie sich von ihrem Sauerstoffschlauch, zog sich an den Sitzen entlang, bis sie über der Bombe schwebte. Deren Zeituhr war auf drei Minuten gestellt, aber der Countdown lief noch nicht, der Russe hatte sie offenbar noch nicht scharf gemacht.
    Wladimir ruderte wild mit den Armen, um zu ihr zu gelangen, aber Tyler ließ ihn nicht los, obwohl er schon fast bewusstlos war. Jess löste die Befestigungen der Bombe und fasste sie an einem Ende. Wie sie erwartet hatte, war sie leicht zu bewegen. Sie hielt sich fest, stemmte ihre Füße gegen den Rumpf und sprang mit dem Killswitch in der Hand zur Luke. Als sie sicher war, dass die Bombe hindurchsegeln würde, ließ sie los. Dann schlug sie mit den Armen um sich. Sie suchte nach einem Halt, damit sie nicht ebenfalls in den Abgrund stürzte. Sie umklammerte die Armlehne des Sitzes, der ihr am nächsten war, und drehte sich um. Ihre Füße hingen jedoch noch in der offenen Luke. Sie schrie auf, konzentrierte dann jedoch alle ihre Kräfte darauf, sich zurück in die Kabine zu ziehen. Als sie wieder bei ihrem Sitz war, zog sie den Sauerstoffschlauch zu sich, befestigte ihn und atmete erleichtert die kühle Luft ein. Sie kam gerade wieder langsam zur vollen Besinnung, als sie Tyler in sich zusammensinken sah. Koltschew befreite sich aus seinem Griff.
    Jess bereitete sich innerlich auf einen Kampf mit ihm vor, aber er bückte sich nur und suchte eine Weile etwas unter den beiden vordersten Sitzen. Mit einem Feuerlöscher in der Hand richtete er sich wieder auf. Dann stemmte er die Füße gegen die Kabinenwand gegenüber der Luke und stieß sich zu Jess’ ungläubigem Erstaunen kräftig ab. Mit dem Feuerlöscher in den Händen segelte er ins Weltall hinaus.
    59. Kapitel
    Tylers Gliedmaßen erschlafften. Kälte sickerte in seine Adern. Seine Ohren sausten, als lauschte er dem Rauschen in einer Muschel. Vor seinem Visier schien alles dunstig zu sein. Eine verschwommene Gestalt schwebte auf ihn zu. Der Russe. Sein Gegner versuchte die Bombe zu erreichen. Er musste ihn aufhalten, aber seine Hände verweigerten den Gehorsam, sie bewegten sich nicht. Die Kälte war unerträglich. Jemand schien ihn am Bein zu zerren. Sein Rücken stieß gegen etwas Weiches. Klopf. Klopf. Er riss die Augen auf. Sein Körper wurde durchgeschüttelt, jemand pochte an seinen Helm. Luft kreiste durch seinen Anzug. Jess schwebte vor ihm, sagte etwas, das er nicht hörte. Er sah sich um. Er saß ganz vorne, in der ersten Reihe. Die Luke war geschlossen. War sie nicht offen gewesen? Ja. Der Russe hatte sie geöffnet. Wo war er? Wo war die Bombe? Er zog Jess zu sich, bis ihre Helme sich berührten.
    »Kannst du mich hören?«
    »Ja.«
    Ihre Stimme klang blechern.
    »Was war los?«
    »Ich habe die Bombe hinausgeworfen, und Koltschew ist hinterhergesprungen. Er bewegt sich mit einem Feuerlöscher vorwärts. Wie viel Zeit wir noch haben, weiß ich nicht.«
    Tyler löste sich vom Sauerstoffschlauch und stieß sich zum Sitz des Piloten. Knapp fünfhundert Meter weit entfernt schwebte der Russe. Die Kupferhülle der Bombe blitzte vor ihm auf.
    Ihnen blieb vielleicht noch eine Minute. Sobald Koltschew die Bombe erreicht hätte, würde er keine Sekunde verlieren. Seine Mission war zum Himmelfahrtskommando geworden. Aus dem Raumflugzeug zu springen wäre sinnlos. Er würde den Russen nie und nimmer einholen. Aber der Treibstoffanzeige war zu entnehmen, dass er den Raketenantrieb noch einmal starten konnte. Für große Erklärungen war jetzt keine Zeit. Er gab Jess ein Zeichen, sich anzuschnallen, setzte sich selbst auf den Pilotensitz, legte den Gurt um und schloss den Sauerstoffschlauch an. Plötzlich vernahm er leise Jess’ Stimme.
    »Tyler, ich hoffe, du weißt, was du tust.«
    »Ich auch.«
    »Tyler! Wieso kannst du mich hören?«
    Im Luftschlauch musste gleichzeitig ein geschlossenes Sprachrohr verlaufen, damit der Pilot mit den Passagieren sprechen konnte, aber er nahm sich nicht die Zeit, ihr das im Einzelnen zu erklären.
    »Ich ramme Koltschew. Das ist unsere einzige Hoffnung.«
    Tyler wusste, dass das Raumflugzeug mit winzigen Gasraketen ausgestattet war, mit denen der Pilot bei Schwerelosigkeit jede Lage einnehmen
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