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Die Ritter des Nordens

Die Ritter des Nordens

Titel: Die Ritter des Nordens
Autoren: James Aitcheson
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als seinen Nachfolger eingesetzt habe. Doch ganz unabhängig davon, ob diese Behauptung der Wahrheit entspricht oder nicht, scheint weder das Bündnis der Dänen mit Eadgar Ætheling noch ihr späteres Verhalten darauf hinzudeuten, dass sie die Absicht hatten, England in ihre Gewalt zu bringen. Vielleicht wollten sie Eadgar als eine Art Marionette einsetzen, oder aber Sven nutzte die Unruhen in anderen Teilen Englands und die noch ungefestigte Position der Normannen auf der Insel, um in dem Land Raubzüge zu unternehmen und hohe Tributzahlungen zu erpressen. Sollte dies der Fall gewesen sein, könnte man daher sagen, dass er seine Ziele erreicht hat, da König Guillaume sich vor dem Ende der Kriegssaison und dem Einbruch des Winters schließlich doch noch auf Verhandlungen mit ihm einließ. Was die Dänen allerdings genau bezweckten, gehört auch für Historiker zu den großen Rätseln jener Epoche.
    Am Ende meines Romans Die Ritter der Nordens wird noch auf die berüchtigte Verwüstung des Nordens vorausgewiesen, die zu den entscheidenden Ereignissen der Eroberungsjahre gehört. Für diese von den Eroberern praktizierte Politik der verbrannten Erde kann es keine Entschuldigung geben. Deshalb stellt sie einen Autor, der aus der Perspektive eines normannischen Ritters schreibt, vor gewisse Probleme. Obwohl es im Mittelalter durchaus üblich war, ganze Landstriche zu plündern und zu verwüsten, um den Feind seiner Ressourcen zu berauben, nahm das Leid der Bevölkerung bei der Harrying of the North solche Ausmaße an, dass dieser Vorgang die sonst üblichen Grenzen sprengte. Obwohl wir nicht wissen, wie viele Normannen daran beteiligt waren, vermute ich, dass es auch unter den Normannen selbst Befürworter und Gegner dieser von König Guillaume angeordneten Strategie gegeben hat. Orderic Vitalis, der sonst voll des Lobes für den König und dessen Leistungen ist, hat diese schändlichen Verwüstungen vorbehaltlos verurteilt, und diese Auffassung dürften damals wie heute viele Menschen geteilt haben bzw. teilen.
    Durch eine ähnliche, heute längst vergessene Zeit des Grauens dürften auch jene Verszeilen inspiriert sein, die ich in meinem Roman dem Stallmeister Ædda in den Mund gelegt habe. Sie stammen aus einem angelsächsischen Text unbekannter Herkunft, der in der Fachwelt unter dem Namen »The Ruin« bekannt ist. Der Text führt Klage über die Kurzlebigkeit des Ruhms, die Endlichkeit des Daseins und die harten Schläge des Schicksals (altenglisch wyrd ) und beschreibt am Beispiel einer untergegangenen, von den Römern errichteten Stadt (vermutlich des antiken Aquae Sulis, aus dem sich später das heutige Bath entwickelt hat) die Vergänglichkeit der Macht und des Reichtums.
    Die Ereignisse, die ich in Die Ritter des Nordens geschildert habe, haben England auf viele Jahre gezeichnet. Aber selbst nach der Verwüstung des Nordens waren die normannischen Landgewinne noch längst nicht gesichert. Und mag sich Tancred auch daran machen, wieder aufzubauen, was er verloren hat, werden neue Herausforderungen, aber auch neue Feinde gewiss nicht lange auf sich warten lassen.

Danksagung
    A uf dem Titel dieses Buches ist zwar nur ein Autor genannt, aber viele andere Menschen haben in verschiedenen Phasen dazu beigetragen, dass der Roman überhaupt entstehen konnte, und ohne ihre Hilfe wäre er nicht geworden, was er ist.
    Im elften Jahrhundert herrschte in England eine fast schon babylonische Sprachverwirrung; deshalb hätte ich mich ohne Unterstützung etlicher Mitarbeiter des Department of Anglo-Saxon, Norse and Celtic an der Universität Cambridge in diesem Dickicht kaum zurechtgefunden. So hat etwa Dr. Richard Dance vom St Catherine’s College freundlicherweise mehrere von mir in heutigem Englisch verfasste Dialoge ins Altenglische übersetzt. Außerdem möchte ich Dr. Paul Russell und vor allem Silva Nurmio dafür danken, dass sie sich die Mühe gemacht haben, mich bei der genauen Übersetzung diverser Textpassagen ins Mittelwalisische zu unterstützen.
    Wichtige Ratschläge und Anregungen verdanke ich ferner Tricia Wastvedt, Beverly Stark, Liz Pile, Jonathan Cart, Jules Stanbridge und Gordon Egginton, die in den verschiedenen Entstehungsphasen des Romans Teile des Manuskripts gelesen und mit Anmerkungen versehen haben. Ihre wohldurchdachten Kommentare waren für mich eine ungemein wertvolle Hilfe, und ich schätze mich glücklich, dass ich einem Kreis so wundervoller und talentierter Autoren angehören darf.
    Ganz
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