Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Ringe des Tantalus

Die Ringe des Tantalus

Titel: Die Ringe des Tantalus
Autoren: Edmund Cooper
Vom Netzwerk:
Schnapsration gewettet, daß Sie die nächsten sechs Stunden nicht überleben würden.«
    »Sie hatten doch gar keine Ration mehr zum Setzen«, widersprach Conrad.
    »Sie wissen das, und ich weiß das, Boß. Aber mit den Frauen ist das so eine Sache. Wissen Sie, was Indira da gemacht hat? Sie hat mir eine gelangt, daß ich Sternchen gesehen habe. Danach ist sie abgezogen und hat wie eine Besessene an Ihnen herumgeflickt. Endlich graute der Morgen. Und Sie waren immer noch am Leben. Und was noch merkwürdiger war, wir sind nicht mehr angegriffen worden.
    Schon früh am Morgen habe ich Khelad in einem Exo losgeschickt. Er hat überall Fragmente von zerstörten Robotern gefunden. Ansonsten herrschte friedliche Stille über dem Schlachtfeld. Etwas später habe ich mich dann zu Fuß dorthin begeben. Commander, jetzt kommt die große Überraschung. Einige von den Robotern hatten nur einen Arm oder ein Bein und manche nicht einmal einen Greifschwanz.«
    »Ja und?« fragte Conrad. »Wir haben sie ihnen wohl abgeschossen, oder sie haben sie bei den Bombenexplosionen verloren.«
    »Nein, Boß, das ist ja das Frappierende daran. Die Arm- und Beinstümpfe waren mit dieser regenerativen Biohaut überzogen, wohingegen bei den beschädigten Robotern die Haut zerrissen war und die Gliedteile in der Gegend herumlagen. Ich habe siebenundfünfzig Roboter gezählt, darunter achtzehn mit inkompletten Gliedern. Und das hat mich natürlich auf eine interessante Idee gebracht.«
    »Das denke ich mir auch«, sagte Conrad. »Sieht ganz so aus, als hätten sie ihr letztes Aufgebot gegen uns geworfen, nicht wahr?«
    »Genau, Boß. Die unvollständigen Roboter sollten sozusagen als Kanonenfutter gegen uns vorrücken. Sollten das Feuer auf sich lenken, damit die anderen ungestört vorankamen. Beide Seiten, wir und sie, haben eine Art strategisches Poker gespielt. Um alles oder nichts. Und wir haben gewonnen.«
    Conrad nickte gedankenverloren.
    »Boß, nur Roboter sind gegen uns angetreten. Und die sind jetzt ausgeschaltet. Ebenso wie die Ringe. Während Sie sich noch gesundgeschlafen haben, bin ich mit dem Kopter aufgestiegen. Auf tausend Quadratkilometer habe ich lediglich siebzehn Ekstasebäume ausmachen können. Also stellen die ebenfalls kein Problem für uns dar. Wir können sie jederzeit abbrennen, und Ruth arbeitet gerade an einem chemischen Gift. Bis die ersten Kolonisten ankommen, können wir hier Touristen spielen.«
    »Verschonen Sie mich mit Ihren Wunschträumen und erzählen Sie mir lieber, wie Khelad sein Leben verloren hat.«
    »Gut, wie Sie wünschen. Nachdem ich mir also diese ausgeschalteten Roboter auf dem Schlachtfeld angesehen hatte, lag der folgende Schluß eigentlich auf der Hand. Gibt es keine Mechaniker mehr, kann auch nichts mehr repariert werden. Das Ringsystem war auch nicht mehr als ein Uhrwerk, das regelmäßig aufgezogen werden wollte. Aber da nun alle Roboter ausgeschaltet waren, mußte es tot sein. Ich habe Lieutenant Smith davon erzählt und erhielt zusammen mit Khelad die Erlaubnis, mich bei den Ringen umzusehen.
    Wir marschierten mit den Exos los und kamen zu der Stelle, wo Alexej und ich die Falltür entdeckt haben. Ich hatte mir schon überlegt, es müßte sich dabei um einen unterirdischen Einstieg in das System handeln. Und ich hatte recht.
    Leider konnten wir nirgends eine Klinke oder einen anderen Öffnungsmechanismus entdecken. Wir haben die Tür mit den Lasergewehren beschossen, aber das hat überhaupt nichts genützt. Achmed hatte einen Spezialsprengstoff dabei und hat eine Ladung an der Tür angebracht. Wir haben uns ein Stück zurückgezogen und auf die Explosion gewartet. Die kam und öffnete für uns die Tür. Achmed beanspruchte für sich das Recht, als erster seinen Fuß in das System zu setzen.
    Was sollte ich machen, Boß, der Mann hatte gute Arbeit geleistet. Ich ließ ihm den Vortritt. Zehn Sekunden, nachdem er hinabgestiegen war, kam es zu einer ungeheuren Explosion. Khelad flog wie eine menschliche Kanonenkugel aus der Öffnung. Bevor ich mich um ihn kümmern konnte, flog das Ganze in die Luft. Ich konnte noch von Glück sagen, in meinem Exo zu sitzen. Gewaltige Brocken stürzten vom Himmel. Die Druckwelle blies mich um. Als ich wieder zu mir kam, mußte ich mich aus einem Trümmerberg arbeiten.«
    »Eine Falle«, sagte Conrad.
    »Jawohl, Commander.«
    »Der geniale Kurt Kwango ist tatsächlich in eine Falle gegangen?«
    »Jawohl, Commander.«
    Schweiß rann über das Gesicht Conrads. Die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher