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Die Ringe des Tantalus

Die Ringe des Tantalus

Titel: Die Ringe des Tantalus
Autoren: Edmund Cooper
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ans Tor und feuern auf alles, das sich bewegt.«
    »Aye, aye.«
    »Kwango?«
    »Ja, Boß.«
    »Wo zum Teufel stecken Sie?«
    »Wir stehen direkt hinter den Blechdosen, Boß. Entfernung etwa tausend Meter.«
    »Können Sie sofort angreifen?«
    »Klar doch, Boß.«
    »Gut. Sie haben eine Bresche in den Zaun geschlagen. Ich rechne jeden Moment mit dem Großangriff und schalte jetzt die Scheinwerfer ein. Wahrscheinlich bleiben Ihnen nicht einmal vierzig Sekunden, bis sie die zerstört haben. Jetzt setzen Sie Ihren Hintern in Bewegung, Sie Genie …«
    Indira meldete sich. »James, sie stehen kurz vor dem Loch in der Palisade. Ich kann nicht viel erkennen, aber ich fürchte, sie bauen da eine Maschine zusammen.«
    »Sicher ein Raketenwerfer«, antwortete Conrad. »Schießen Sie ihn kaputt, wenn es geht. Ich schalte das Flutlicht an. Aber Sie müssen rasch handeln, vergessen Sie das nicht.«
    Wieder krachte es. Ein zweites Loch tat sich in der Palisade auf. Die Druckwelle ließ die Santa Maria erzittern.
    Conrad schaltete die Scheinwerfer ein.
    Das plötzliche Licht offenbarte einen phantastischen Anblick. Weit mehr Affenroboter waren zum Angriff angetreten, als Conrad geschätzt hatte. Und sie führten mehrere Raketenwerfer mit. Sie gingen mechanisch vor, kümmerten sich nicht um Verluste, handelten nur nach ihrer Maschinenlogik.
    Das Gelände vor dem Zaun sah aus wie eine Mondlandschaft. Überall waren die Minen hochgegangen. Indira und Ruth bestrichen die Angreifer unablässig mit ihrem Laserfeuer. Und am Rand der Dunkelheit staksten Kwango und Khelad in ihren Exoskeletten wie silberne Riesen heran.
    Kurt überraschte die Roboter als erster. Er hatte bereits ein halbes Dutzend von ihnen erlegt, als der Rest auf den Angreifer aufmerksam wurde. Danach machte Kwango einen gewaltigen Sprung und landete direkt auf zwei mechanischen Affen, die gerade einen Raketenwerfer in seine Richtung drehen wollten. Kurt stampfte sie buchstäblich in den Boden.
    »Ich bin die Kavallerie«, rief er grimmig lachend, während er einen weiteren Raketenwerfer unter Feuer nahm.
    Khelad folgte ihm dichtauf und löste ebenso Zerstörung in den Reihen der Roboter aus. Aber er hatte Pech. Eine Rakete riß seinem Exo ein Bein ab. Er stürzte und schoß im Liegen weitere Gegner ab. Dann kam er plötzlich irgendwie wieder hoch und hüpfte weiter. Wo immer er landete, traf er einen Roboter. Er hatte viel von Kwango gelernt.
    Ein Scheinwerfer erlosch. Kurz darauf ein zweiter.
    Conrad befahl Matthew, aufs Nav-Deck zu kommen. Er selbst nahm sich ein Gewehr und eilte zu Indira und Ruth an die Bresche. Mittlerweile brannten nur noch zwei Scheinwerfer.
    Khelad hüpfte noch immer unheilbringend zwischen den Robotern. Kwangos Exo hatte inzwischen beide Arme verloren, was ihn aber nicht sonderlich aufhielt.
    »Lieutenant Smith, Zonis, geben Sie den beiden Feuerschutz«, befahl Conrad. »Bald ist auch der letzte Scheinwerfer zerstört.«
    Er rief Kwango. »Kehren Sie sofort zurück, und zwar mit Höchstgeschwindigkeit.«
    »Aber wir haben gerade einen solchen Spaß!« protestierte Kurt.
    »Wenn der letzte Scheinwerfer erloschen ist, bekommen Sie mehr Spaß, als Ihnen lieb sein kann. Ausführung!«
    »Okay, okay. Kommen Sie, Khelad. Der Boß geht lieber auf Nummer Sicher.«
    »Und was jetzt?« fragte Indira aus einer Art Vorahnung heraus.
    Conrad schloß sein normales Auge. Dann schob er die Silberplatte von dem anderen und bedeckte damit das gesunde. Die Infrarotsicht ließ ihn im ersten Augenblick schwanken. Alles um ihn herum hatte eine neue Farbe bekommen. Conrad sah an den unmöglichsten Stellen rot, schwarz, blau und weiß.
    »Was würden Sie denn vorschlagen? Sobald unsere beiden Tausendsassas hinter dem Zaun sind, gehe ich nach draußen und räume unter den Blechdosen auf. Meiner Schätzung nach sind höchstens noch zehn bis zwölf von ihnen übrig.«
    »Dann ist die größte Gefahr doch vorüber«, sagte Indira. »Warten wir lieber, bis es wieder Tag ist.«
    »Wir sind noch lange nicht in Sicherheit, und ich bin auf Tageslicht nicht angewiesen.«
    Kwango sprang mit einem gewaltigen Satz über die Palisade. Kurz danach erlosch auch der letzte Scheinwerfer. Khelad hatte weniger Glück. Sein Sprung war nicht hoch genug. Er prallte auf die Palisadenkrone und war einige Sekunden lang wie betäubt.
    »Herhören, Herrschaften«, sagte Conrad. »Von diesem Augenblick an übernimmt Lieutenant Smith das Kommando. Ich gehe hinaus und kämpfe gegen die überlebenden
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