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Die Ringe der Macht

Die Ringe der Macht

Titel: Die Ringe der Macht
Autoren: Horst von Allwörden , Helmut W. Pesch
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manches erklären«, sagte der Elbenfürst nur. »Vielleicht muss der Kampf zwischen einem Vertreter des Hauses Talmond und dem des Schattenkönigs bei jeder Begegnung erneut ausgefochten werden. Aber das ist mehr, als wir im Augenblick wissen können.«
    »Gut, wenn uns jetzt zumindest die Antworten ausgegangen sind«, sagte Burorin, »dann soll uns Fabian noch seine Idee erläutern, und dann möchte ich essen, denn der Hunger nagt an mir, und ich schwinde dahin.«
    »Das wirst du schon nicht«, sagte Marina. »Und wenn doch, koche ich später etwas gehaltvoller für dich.«
    »Sie liebt mich«, erklärte Burorin.
    »Ich dachte daran, einen Rat der Ringträger zu gründen«, sprach Fabian, »der einmal im Jahr in Elderland tagen wird, zum Gedenken an die Schlacht am Schnittpunkt der Welten, die fast aus Unwissenheit verloren wurde.«
    »Das ist eine gute Idee«, sagte Arandur. »Und ich würde vorschlagen, sich in zwei oder drei Tagen, wann immer sich Herr Kimberon erholt hat, zum ersten Mal zu versammeln, um die Grundlagen dafür zu schaffen, dass der Frieden so lange währen möge, wie das Schicksal es uns zugesteht.«
    »Mir geht es doch schon wieder gut«, wollte Kim sich ereifern und richtete sich hastig auf, als ein stechender Schmerz durch seinen Schädel schoss und ihm schwindelig wurde.
    »Mein Herren, der Patient wird unvernünftig. Verlassen wir alle den Raum«, wies Marina sie unnachgiebig an. »Ich werde ihm einen Schlaftrunk richten.«
    Und so kam es, dass drei Tage später der Rat der Ringträger zum ersten Mal in Gurick-auf-den-Höhen tagte. Sie fassten nur einen Beschluss. Jedes Jahr am 22. September wollten sie sich in Aldswick treffen, um Neues über ihre Ringe zu lernen und die Nachrichten von den Welten auszutauschen. Von einer Öffnung der Tore wagte noch keiner zu reden, aber der Gedanke hing unausgesprochen im Raum.
    Die Tage darauf waren ein einziges Abschiednehmen. Fabian verließ Gurick-auf-den-Höhen als Erster der Gefährten. Er sah prächtig aus in seinem Krönungsmantel. Er ließ seinen Schimmel steigen und galoppierte unter dem Jubel des Ffolks aus der Stadt.
    Dann verließen sie gemeinsam Arandur Elohim, der Hohe Elbenfürst, und Ardhamagregorin, der letzte der Zwergenmeister, von denen der eine in die Überwelt und der andere in die Untererde zurückkehrte, um dort seinen rechtmäßigen Platz einzunehmen. Kim verabschiedete sich besonders herzlich von Gregorin.
    »Ich habe dir oft misstraut«, sagte er. »Und ich möchte mich dafür entschuldigen.«
    »Kein Grund dafür«, antwortete der Zwerg. »Ich habe dir allen Anlass dazu gegeben. Ich war verblendet, aber in Zarakthrôr sind mir die Augen geöffnet worden. Ich habe viel gelernt und hoffe, bei unserer nächsten Begegnung noch mehr zu lernen. Es wird Zeit für die Untererde, etwas zu lernen. Denn man lernt nie aus, auch wenn das Ende vor Augen steht.«
    Als Nächsten zog es Gwrgi fort. Auch wenn die Gnome in der Schlacht an der Seite der Freien Völker gekämpft hatten, ließ es sich nicht leugnen, dass ihre Gestalt bei vielen Abscheu hervorrief, und so fand ihr Meister es an der Zeit, sich mit ihnen in ihr unterirdisches Reich zurückzuziehen.
    Kim war selbst erstaunt, wie schwer es ihm fiel, von dem Sumpfling Abschied zu nehmen. Auch wenn dieser sich nicht am Ende als der mächtige Schamane erwiesen hätte, der er war, wäre die Reise ohne ihn weit weniger interessant gewesen, wie Kim im Nachhinein feststellen musste.
    »Meister Gwrgi«, sagte er, »oder wie immer ich den Herrn von Zarakthrôr jetzt anreden soll –«
    »Gwrgi reicht. Obwohl – ›Hamagwrgi‹? Nein, es klingt schauderhaft. Und außerdem, Schamanen unter sich sollten zusammenhalten. Du wirst mich wiedersehen – in deinen Träumen …«
    Burorin und Marina leisteten Kim noch zwei weitere Wochen Gesellschaft, während der junge Kustos in Gurick damit beschäftigt war, die Angelegenheiten des Rates zu ordnen. Es galt, einen neuen Juncker zu bestellen, da Oderich Finck in der Schlacht gefallen war, oder zumindest einen Vormund für seinen noch unmündigen Sohn Rederich, sowie einen neuen Pastor und eine neue Godin. Zum Pastor wählten die Buren von Aldermünde, denen dieses Recht traditionell zustand, einen aus ihrer Mitte, einen rechtschaffenen Schuhmachermeister; und was die Godin betraf, so erledigte sich dieses Problem ebenfalls rasch. Burorin und sie waren seit der Nacht nach Kims Erwachen offiziell verlobt und würden im nächsten Jahr zu Beginn des Rates
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