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Die Ringe der Macht

Die Ringe der Macht

Titel: Die Ringe der Macht
Autoren: Horst von Allwörden , Helmut W. Pesch
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Kleinode. Gwrgis Ring verwunderte Kim noch immer.
    Aber außer seinen Gefährten war da noch jemand im Raum; Kim konnte seine Anwesenheit deutlich spüren. Dann trat eine weitere Gestalt an sein Bett, und Kim wusste sofort, als er in das Gesicht blickte, wer sich hier die Ehre gab.
    »Seid gegrüßt, Fürst der Überwelt. Kimberon Veit, Kustos des Ffolksmuseums von Aldswick, zu Euren Diensten«, entbot Kim seinen Gruß.
    »Sei gegrüßt, Träger des siebenten Rings. Arandur Elohim, Hoher Fürst der Elben, Träger des Einen Ringes, zu Euren Diensten«, antwortete der Elbe ernst und lächelte Kim dann an.
    »Seht ihr«, sagte Burin. »Wir werden nicht so höflich begrüßt. Es reicht wohl nicht mehr aus, einen Ring der Macht zu tragen. Es muss schon der Eine sein. Na ja, es sind wohl einfach zu viele Ringträger im Raum.«
    »Zum ersten Mal sind alle Ringträger versammelt«, nahm Arandur Burins Scherz auf. »Und der siebente Ring wurde enthüllt.«
    »Das sollte man nicht ungenützt lassen«, sagte Fabian.
    »Der Diplomat hat gesprochen«, spöttelte Burin. »Ich glaube aber, es wäre besser, erst die Neugier unseres schläfrigen Freundes zu stillen und ihn auf den neuesten Stand der Dinge zu bringen, damit er etwaige wichtige Entscheidungen später nicht durch Fragen behindert. Und ich kenne ihn; er kann ausdauernd fragen …«
    »Gestattet mir auch eine Bemerkung«, sagte Gwrgi. »Da er immerhin der Träger des geheimnisvollsten aller Ringe ist, erscheint es auch mir angebracht, ihm die Ereignisse zu berichten, die er bewusstlos verschlafen hat!«
    »Gwrgi …«, entfuhr es Kim. »Du sprichst so anders?« Und Kim war klar, dass es die Stimme des Sumpflings war, die ihm fremd und vertraut zugleich erschienen war.
    »Anders schon, doch dies ist mein wahres Wesen«, sagte er nur. »Aber ich glaube, ich bin nicht der Erste, der berichten sollte; vielmehr scheint es mir angebracht, dass Gilfalas beginnt, denn er hat die Gemeinschaft als Erster verlassen, wenn auch nicht ganz freiwillig, wie zu seiner Ehrenrettung festgehalten werden sollte.«
    »Ist er nicht geschwätzig?«, brummte Burin. »So geht das, seit wir in der Untererde waren und er dem Meister selbst sein wahres Ich enthüllte.«
    »Verwirrt mich nicht«, bat Kim. »Ich bin noch schwach.«
    Und dann begann Gilfalas zu erzählen, was geschehen war, seit er mit den Schattenhunden in den Strudel gestürzt war. Kim lauschte atemlos der Geschichte, wie Gilfalas das Böse in sich aufgenommen hatte, und er suchte in der Miene des Gefährten nach Spuren dieser Tat, aber außer einem ernsten Zug im Gesicht des Elben konnte Kim nichts entdecken.
    Kim folgte ebenso gebannt der Beschreibung des Kampfes gegen das von Azrathoth verdorbene Wesen, das schließlich von Arandur in den Schlaf geschickt wurde, und er begriff, was – oder wen – er gesehen hatte, als der Drache seinem übermächtigen Gegner erlag. Und auch wenn er nicht bis ins Letzte verstand, wie die erste, verfehlte, doch unschuldige Schöpfung der Zwerge die letzte, verderbte der Dunkelelben aufgehoben hatte, erkannte er doch, dass es Kräfte gab zum Heil der Welt, von denen nicht einmal das göttliche Paar etwas ahnte.
    Dann beschrieb Gilfalas die Wunder der Überwelt, von denen er mehr wahrgenommen hatte, als ihm selbst bewusst war. Insbesondere die Stadt Selenthoril war ihm im Gedächtnis haften geblieben. Schließlich berichtete Gilfalas, wie er den Hohen Elbenfürsten getroffen und der kleine Kustos des Ffolksmuseums von Aldswick dessen Aufmerksamkeit erregt hatte.
    »Ich habe euch gesehen«, sagte Kim hastig. »Im Traum, meine ich …«
    »Nun lasst mich erst einmal durch«, unterbrach Marina den Elben. »Ihr habt euch alle den Wanst vollgeschlagen, aber den guten Herrn Kimberon lasst ihr hier verhungern.«
    Sie hatte den Raum verlassen und Kim einen großen Teller voll Gulasch gebracht, das sie selbst gekocht hatte. Als der Teller vor ihm stand, Marina den Deckel vom Tablett entfernte und das Aroma des Essens in seine Nase stieg, merkte Kim mit einem Male, wie hungrig er war. Burin reichte ihm einen Krug Bier.
    Alles schwieg höflich, als er zu essen begann, aber Kim bat sie, doch fortzufahren, weil er es nicht abwarten konnte, den Rest der Geschichte zu erfahren. Schließlich konnte er beides, essen und zuhören, wie es sich für ein guten Ffolksmann gehörte.
    »Erzählt bitte weiter«, sagte er mit vollem Mund.
    »Seht, was Burorins Gesellschaft aus diesem guten Mann gemacht hat. Er redet selbst
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