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Die Ringe der Macht

Die Ringe der Macht

Titel: Die Ringe der Macht
Autoren: Horst von Allwörden , Helmut W. Pesch
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mit einem halben Pfund Gulasch im Mund, obwohl die Aussprache darunter leidet.« Der alte Zwerg aus der Untererde schien ihrem Freund ähnlicher, als er es zugeben würde, aber –
    »Burorin?« , spuckte Kim in das Gulasch.
    »Es erschien mir angemessen, seinen Namen zu längen«, stellte Hamagregorin fest, »was mir als Erzmeister der Zwerge gewiss zusteht, zumal er nun bald in den heiligen Stand der Ehe treten wird …«
    Diesmal verschluckte sich Kim derart, dass Marina ihm auf den Rücken klopfen musste.
    »Bitte«, hustete er dann, »nicht alles auf einmal.«
    »Der Eine Ring, den ich trage, steht in Verbindung mit allen Toren zwischen den Welten und dem Prinzip, das sie schuf«, nahm Arandur den Faden wieder auf. »Und so vernahm ich selbst in der Überwelt das Echo des Tores, das die Dunkelelben in den Mittelreichen errichteten, um den Banngürtel zu überwinden.
    Und darum öffnete ich, als ich Gilfalas’ verzweifeltes Ringen spürte, die Tiefen von Zarakthrôr zur Überwelt hin. Sobald ich aus seinem Mund erfuhr, dass der siebente Ring in Kraft gesetzt sei, machte ich mein Volk bereit, in den Kampf zu ziehen. Als ich dann das Tor der Unterwelt unter dem Hauch des Drachen erzittern spürte, öffnete ich die Barriere zwischen den Welten und griff in die Schlacht ein.«
    »Warum gibt es ein Tor nach Zarakthrôr?«, fragte Kim. »Ich denke, es ist eine Zwergenstadt, die erfüllt war mit dem Geist der Untererde.«
    »Das ist richtig, aber es gab einmal eine Zeit, da war Zarakthrôr für alle drei Welten wichtig; aber es ist nicht meine Sache, dies zu erklären. Ein anderer wird es dir beizeiten sagen.«
    »Ich dachte, jetzt sei endlich die Zeit der Antworten gekommen, und nun stellt Ihr mir neue Rätsel«, sagte Kim ein wenig missmutig.
    »Oh, dir werden noch viele Fragen beantwortet werden«, meinte Gwrgi. »Es wird nicht schwer sein, dir so viel zu erzählen, dass du kein Verlangen mehr hast, irgendwelche Fragen zu stellen.«
    »Da unterschätzt du unseren Kim. Er ist vom Ffolk, und die sind von Geburt aus neugierig. Sei versichert, wenn alle glauben, dass alle Fragen des Universums beantwortet sind, wird Kim noch eine stellen.« Burorin grinste breit.
    »Sei lieb, Bubu«, sagte Marina.
    »Ja, Liebste«, sagte Burorin und lächelte.
    »Liebste?«, sagte Kim. »Habe ich das richtig verstanden, dass du … und er …«
    »Er ist nicht nur mit großer Neugier, sondern auch mit einem scharfen Blick gesegnet«, meinte Burorin. »Hast du es endlich kapiert? Ich werde Marina zu meinem angetrauten Eheweib nehmen.«
    »Da müssen wir noch ein bisschen verhandeln«, fuhr Marina dazwischen.
    »Du willst doch …«
    »Ja, aber wir werden da noch das eine oder andere zu regeln haben«, sagte Marina, und ihre Augen funkelten. »Rechte und Pflichten zum Beispiel. Aber nicht hier. Wir werden die Dinge in einer ruhigen Minute besprechen.«
    »Frauen!«, entfuhr es Burorin, und alle lachten.
    »Ich denke, es ist nun an der Zeit, über die Ereignisse in Zarakthrôr zu reden«, stellte Gwrgi fest. »Wir haben uns alle geirrt.«
    »Die Gnome habe ich gesehen«, sagte Kim. »Wollten sie uns gar nicht töten?«
    »Nein, denn sie unterwarfen sich ihren Schöpfern, weil sie den Fluch Azrathoths bezwungen haben, der sie einst gegen uns aufbrachte«, sagte Gregorin. »Der Fürst der Schatten brachte das Gift des Neides, des Zorns und des Hasses über unsere Geschöpfe, aber mein Ring brach diesen Fluch. Und nun haben die Gnome in Zarakthrôr einen neuen Herrscher.«
    »Dich«, stellte Kim fest.
    »Nein«, sagte Gregorin. »Ich selbst werde in die Untererde zurückkehren und meinen Platz als Meister der Zwerge einnehmen, wie es mir gebührt, um dann, wenn es an der Zeit ist, nach Zarakthrôr zu gehen und neben meinem Bruder zu Stein zu werden.«
    »Aber wer ist es dann?«
    »Ich«, sagte Gwrgi.
    »Du?«, wandte Kim sich ihm ungläubig zu. »Aber warum du?«
    »Um die Einsamkeit zu besiegen«, sagte Gwrgi leise, und alle blickten ihn überrascht und fast ein wenig erschrocken an.
    »Mein Volk wurde getötet, verbrannt, ausgelöscht«, fuhr der Sumpfling fort. »Ich war der erste von ihnen, und ich wusste, ich würde der letzte sein. Wisst ihr, was es heißt, auf ewig zu leben, immer allein zu sein? Kann es einen schlimmeren Schrecken geben als das, was die Schattenhunde mir zeigten?« Seine Stimme war sehr ernst, und Kim dachte mit Schaudern bei der Erwähnung der Schattenhunde an das, was er bei ihrem Geheul gesehen hatte, und er war
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