Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Riesen von Ganymed

Die Riesen von Ganymed

Titel: Die Riesen von Ganymed
Autoren: James P. Hogan
Vom Netzwerk:
Herzschlag im Leben des Universums ausmachte, war dieses unglaubliche Tier, das Mensch hieß, von Bäumen heruntergefallen, hatte das Feuer entdeckt, das Rad erfunden, fliegen gelernt und war schließlich ausgezogen, um die Planeten zu erforschen.
    Die Geschichte, die dem Aufbruch des Menschen ins All gefolgt war, stellte einen Tummelplatz an Aktivitäten, Abenteuern und unaufhörlichen Entdeckungen dar. Nichts dergleichen war zuvor in den Zeitaltern ruhiger, sich langsam entfaltender Evolution spürbar gewesen.
    Dieser Meinung war man jedenfalls über einen langen Zeitraum hinweg gewesen.
    Aber als der Mensch schließlich Ganymed, den größten der Jupitermonde betrat, stieß er auf eine Entdeckung, welche eine der wenigen Überzeugungen, die Jahrhunderte seiner rastlosen Wißbegierde standgehalten hatte, völlig unhaltbar werden ließ: Er war eben doch kein einmaliges Wesen. Fünfundzwanzig Millionen Jahre zuvor hatte eine andere Rasse all das in den Schatten gestellt, was er bislang erreicht hatte.
    Die vierte bemannte Expedition zum Jupiter, zu Beginn der dritten Dekade des einundzwanzigsten Jahrhunderts, hatte den Beginn einer intensiven Erforschung der äußeren Planeten und der Errichtung der ersten festen Stützpunkte auf den Jupitermonden eingeleitet. Aufklärungssatelliten, die sich auf einer Umlaufbahn um Ganymed befanden, hatten eine umfangreiche Konzentration metallischer Stoffe in einem gewissen Tiefenbereich unter der eisbedeckten Oberfläche des Mondes aufgespürt. Von einer Bodenstation aus, die speziell für diesen Aufgabenbereich konstruiert worden war, wurden Schächte in den Boden getrieben, um diese Anomalität zu erforschen.
    Das Raumschiff, auf das man stieß, eingebettet in sein unveränderliches Grab aus Eis, war unermeßlich groß. Aus Skelettüberresten, die man im Inneren des Schiffes fand, rekonstruierten die irdischen Wissenschaftler das Bild einer Rasse von nahezu zweieinhalb Meter hohen Riesen, die es erbaut hatten und deren technologischer Entwicklungsstand dem der Erde um schätzungsweise ein Jahrhundert oder mehr im voraus war. Die Giganten wurden mit dem Namen ›Ganymeder‹ versehen, um damit an den Fundort zu erinnern.
    Die Ganymeder hatten ursprünglich den Planeten Minerva bewohnt, der einst zwischen Mars und Jupiter gestanden hatte, der jedoch seit langem der Zerstörung anheimgefallen war. Der Hauptanteil der Masse Minervas war auf eine äußerst exzentrische Umlaufbahn an der Grenze des Sonnensystems geraten und bildete Pluto, während die Überreste der Trümmer von den Gezeitenströmen Jupiters zerstreut wurden und den Asteoridengürtel formten. Verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen, einschließlich Tests, bei denen Gesteinsproben aus dem Asteroidengürtel auf kosmische Strahlung hin untersucht wurden, gaben mit sehr geringer Abweichungstoleranz den Zeitpunkt der Zerstörung Minervas als etwa fünfzigtausend Jahre zurückliegend an – lange Zeit, nachdem die Ganymeder im Sonnensystem umhergestreift waren, wie man mittlerweile wußte.
    Die Entdeckung einer Rasse technologisch fortgeschrittener Wesen aus einer Zeit, die fünfundzwanzig Millionen Jahre zurücklag, war aufregend genug. Fast noch aufregender, kaum jedoch sehr überraschend, war die Entdeckung, daß die Ganymeder die Erde besucht hatten. Das Ladegut des auf Ganymed entdeckten Raumschiffes enthielt unter anderem eine Sammlung pflanzlicher und tierischer Proben von Lebewesen, wie sie bislang kein menschliches Auge zu Gesicht bekommen hatte – ein repräsentativer Querschnitt irdischen Lebens zwischen den Zeitaltern des späten Oligozän und frühen Miozän. Einige der Proben befanden sich wohlerhalten in Spezialbehältern, während andere offenbar zur Zeit des Schiffbruches in Pferchen und Käfigen am Leben gewesen waren.
    Die sieben Raumschiffe, aus denen die Jupiter-Fünf -Mission bestehen sollte, wurde zum Zeitpunkt dieser Entdeckung gerade im Orbit des Mondes gebaut. Als das Unternehmen startete, wurde es von einem Wissenschaftlerteam begleitet, das begierig war, die unwiderstehliche Herausforderung anzunehmen und tiefer in die Geschichte der Ganymeder hineinzutauchen.
     
    In der Computersektion des Flaggschiffs des Jupiter-Fünf -Unternehmens, einem Flugkörper, dessen Länge ein und eine viertel Meile betrug und der in einer Umlaufbahn von zweitausend Meilen um Ganymed kreiste, lief ein Datenmanipulationsprogramm, dessen Ergebnisse zu einem Prozessor übertragen wurden, der die Informationen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher