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Die Riesen von Ganymed

Die Riesen von Ganymed

Titel: Die Riesen von Ganymed
Autoren: James P. Hogan
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Raumes auf, verwandelte sie zurück in elektromagnetische Wellen und strahlte sie zurück zum Mond des dritten Planeten der Sonne.
    Die Astronomen auf dem Observatorium auf der erdabgewandten Seite des Mondes waren völlig unfähig, die Information zu entschlüsseln, die von den Instrumenten übertragen wurden, die mit ihren Empfängern gekoppelt waren. Im Umkreis von Lichtjahren befand sich nichts, was eine Antwort hätte hervorrufen können, dennoch kam sie bereits einige Stunden, nachdem sie mit der Übermittlung begonnen hatten. Die UNWO-Bediensteten waren gleichermaßen verwirrt, und es verstrich viel Zeit, während Wissenschaftler von den Informationen Gebrauch machten, die ihnen aus ZORACs Datenspeichern zur Verfügung standen und die Botschaft aus dem ganymedischen Kommunikationscode in die ganymedische Sprache übersetzten. Trotzdem konnte niemand etwas damit anfangen.
    Dann endlich dachte jemand daran, Dr. Victor Hunt von der Navkomm-Abteilung einzuschalten. Hunt erinnerte sich blitzartig an Don Maddsons Studien der ganymedischen Sprache und übermittelte den Text an die linguistische Abteilung, um zu sehen, ob die etwas damit anfangen konnte. Achtundvierzig Stunden verstrichen, in denen Maddson und sein Assistent fieberhaft arbeiteten. Einer solchen Aufgabenstellung gegenüber waren sie ungeübt, und ohne ZORAC, der sie hätte unterstützen können, war es nicht einfach, ihr gerecht zu werden. Aber die Botschaft war kurz und bündig, und schließlich überreichte ein übernächtigt wirkender, aber triumphierender Maddson Hunt einen einzelnen Bogen Papier, auf dem in getippten Lettern stand:
     
    Die Geschichte derer, die vor langer Zeit nach Iscaris gingen, wurde über Generationen hinweg überliefert, seit unsere Vorfahren von Minerva kamen. Wie auch immer ihr zu eurem jetzigen Ort gelangt seid, und wie auch immer ihr uns gefunden habt – kommt heim. Es gibt mittlerweile ein neues Minerva. Wir, eure Söhne und Töchter, warten, um euch willkommen zu heißen.
     
    Weiterhin hatte es einige Zahlen und mathematische Symbole gegeben, die andere Navkomm-Beschäftigte entziffert hatten und die den Stern der Riesen als den Herkunftsort der Botschaft bestimmten, indem seine spektrale Charakteristik und seine geometrische Position im Hinblick auf bereits geortete Pulsare in den Nachbarregionen dieser Galaxis festgemacht wurde.
    Welche physikalischen Prozesse dabei förderlich gewesen waren, konnte Hunt nicht einmal ahnen, aber jetzt war keine Zeit für trockene Spekulationen über solche Dinge. Die Ganymeder mußten über den Gang der Dinge informiert werden, und die Shapieron konnte nicht auf normalem Wege kontaktiert werden, während sie sich im Flug mit Hauptantrieb befand. Die einzige Chance bestand darin, sie noch auf Ganymed zu erwischen.
    Die Botschaft vom Stern der Riesen wurde in aller Eile dem UNWO-Hauptquartier in Galveston übermittelt, hinaufgestrahlt zu einer sich im Umlauf befindlichen Sendestation und über die Laserverbindung zur Jupiter Fünf geschickt. Die Stunden verstrichen, während Hunt, Danchekker, Caldwell und alle anderen in Houston ängstlich darauf warteten, daß irgend etwas durch den direktgeschalteten Kanal in Galveston einträfe. Schließlich erwachte der Schirm zum Leben. Die Nachricht darauf lautete:
     
    Shapieron flog siebzehn Minuten vor Eintreffen ihrer Nachricht von hier ab. Letzte optische Wahrnehmung: Schiff volle Kraft voraus auf Rand des Sonnensystems. Jedweder Kontakt mittlerweile abgebrochen. Tut uns leid.
     
    Alle weiteren Bemühungen waren sinnlos.
    »Wenigstens«, sagte Hunt, als er sich erschöpft vom Schirm abwandte und sich zu dem Kreis entmutigter Gesichter in Caldwells Büro umdrehte, »ist es ganz beruhigend zu wissen, daß es die ganze Sache wert war, wenn sie dort ankommen. Wenigstens lauern keinerlei böse Überraschungen am Ende ihrer Reise auf sie.« Er wandte ihnen erneut seinen Rücken zu, starrte noch einmal sehnsüchtig auf den Schirm und fügte dann hinzu: »Ich könnte mir nur vorstellen, daß es noch beruhigender wäre, wenn auch sie diese Gewißheit hätten.«

Nachwort
     
     
    James Patrick Hogan ist ein englischer Autor, der heute in Amerika lebt. Er wurde 1941 in London geboren, besuchte die Cardinal Vaughan Grammar School und studierte am Royal Aircraft Establishment im englischen Luftfahrtzentrum Farnborough. Er schloß als Ingenieur mit den Spezialgebieten Elektronik und Digitalsysteme ab. Nach einigen Jahren der Tätigkeit als Ingenieur
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