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Die Reise zu den Elfeninseln

Die Reise zu den Elfeninseln

Titel: Die Reise zu den Elfeninseln
Autoren: Martin Scott
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Fünfzehnjährigen außer Kontrolle geraten, dann werden wir es bedauern, keine echten Schwerter dabeizuhaben.«
    Makri trägt immer noch den weichen, spitzen Hut, den ihr Isuas geschenkt hat. Nur Elfenkinder tragen so etwas, aber Makri gefällt er. Sie hat ihre Fußnägel golden lackiert und trägt ein knappes, hautenges grünes Wams, das ihr Cermith geborgt hat. Durch die Nase hat sie sich einen neuen goldenen Ring mit einem kleinen Edelstein darin gezogen, den ihr Cermiths Frau geliehen hat. Alles in allem bietet sie einen bemerkenswerten Anblick, und auch wenn die Elfen sich allmählich an sie gewöhnt haben, starren sie uns trotzdem hinterher, wenn wir vorbeigehen.
    Man hat einige Tribünen für die Bequemlichkeit wichtiger Gäste wie Prinz Dös-Lackal aufgebaut, aber die große Masse der Zuschauer hat es sich einfach im Gras auf der Lichtung gemütlich gemacht. Da sie leicht zur Mitte hin abfällt, bildet sie ein natürliches Amphitheater. Makri wird von einem der jungen Elfen höflich angesprochen, der schon während der Beerdigung sein Interesse an ihr gezeigt hatte. Ich entferne mich unauffällig und suche Voluth, den Schildmacher. Er wollte mich dem Buchmacher vorstellen. Während ich ihn suche, treffe ich die junge Poetin Dru, die mich freundlich anstrahlt und mir mitteilt, dass ich genau der Mann bin, den sie gesucht hat.
    »Ich wollte Euch einen Gefallen erweisen, großer Mensch«, verkündet sie.
    Ich runzle die Stirn. Ich hatte erwartet, dass sie allmählich diesen »Großer-Mensch«-Mist abgelegt hätte.
    »Gut, einen Gefallen könnte ich ganz gut brauchen. Was denn für einen?«
    »Ich habe letzte Nacht auf der Lichtung gehört, wie Ihr darüber geredet habt, dass Ihr eine Wette platzieren wollt.«
    Das weckt mein Interesse. Ich hatte schon befürchtet, dass dieser Gefallen ein Gedicht über mich sein könnte. Es hat Dru anscheinend nur überrascht, dass bei dem Fest gewettet wird. Sie teilt mir jedoch mit, sie habe möglicherweise einen guten Hinweis für mich.
    »Was meint Ihr mit Hinweis?«
    »Eine Siegerin.«
    »Ihr meint, Ihr habt einen Tipp?«
    »Richtig.« Dru strahlt. »Einen Tipp. Wettet Ihr viel in Turai?«
    »Pausenlos.«
    »Und Ihr betrinkt Euch auch?«
    »Immer, wenn ich nicht wette.«
    Drus Gesicht nimmt einen sehnsüchtigen Ausdruck an.
    »Ich wünschte ehrlich, dass ich einmal eine Menschenstadt besuchen könnte. Es klingt, als würde es viel Spaß machen. Könnt Ihr Euch vorstellen, dass mein Vater mir nicht einmal erlaubt, Thazis zu rauchen? Es ist einfach ungerecht!«
    »Ihr sagtet etwas von einem Tipp?«
    »Ja, genau. Ihr solltet beim Jonglieren auf Shuthan-la-Hemas wetten.«
    Ich verziehe das Gesicht.
    »Auf diese alte Boah-Drossel?«
    »Aber das ist es ja!«, verkündet Dru strahlend. »Sie hat seit drei Tagen kein Boah mehr angerührt. Ich weiß es, weil sie bei Lithias wohnt, seit ihre Eltern sie von ihrem Familienbaum geworfen haben. Sie ist fest entschlossen, neu anzufangen, hat dem Boah abgeschworen und übt wie verrückt Jonglieren. Ich habe gestern Nacht gesehen, wie sie eine sensationelle Vorstellung gegeben hat, als sie sich unbeobachtet fühlte. Und ich habe auch gehört, wie die Waffenschmiede gesagt haben, dass keiner auf Shuthan setzen würde, weil alle sie für erledigt halten. Das müsste doch die … wie heißt es, die Quote gut machen, oder?« Dru sieht mich fragend an. »Es sei denn, ich habe das missverstanden. Ich verstehe wirklich nicht viel vom Wetten.«
    »Nein, Ihr habt es ganz richtig verstanden. Die Quote auf sie wird sich erhöhen. Seid Ihr sicher, dass sie eine gute Leistung bieten kann?«
    Dru ist sich sicher. Ich bin noch nicht sicher, weil es meiner Erfahrung nach erheblich länger als drei Tage dauert, seine Boahsucht zu überwinden. Aber wenn Shuthan wirklich fest entschlossen ist, könnte sie eine Wette wert sein. Ich danke Dru und suche schleunigst Voluth. Ich habe einen Beutel Gurans gegen Elfische Währung umgetauscht. Makri hat mir ihr Geld anvertraut. Ich soll für sie wetten.
    Voluth stellt mich dem Buchmacher vor. Er sitzt in einem hohlen Baum, gerade weit genug von der Lichtung entfernt. So bietet er Lord Khurd und dem Ältestenrat keinen Grund für ein Ärgernis. Der Buchmacher ist ein älterer Elf, und dazu noch ein sehr weise wirkender, der zwanzig zu eins auf Shuthan bietet. Auf diesen dünnen Zweig lassen sich nur wenig Elfen locken. Es ist zwar ein Risiko, aber bei der Quote gehe ich es ein.
    Da so viele Elfen an dem Fest
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