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Die Reise zu den Elfeninseln

Die Reise zu den Elfeninseln

Titel: Die Reise zu den Elfeninseln
Autoren: Martin Scott
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gleitet sie mit dem Schwert seinen Arm hinauf bis zum Hals. Der Junge hat sich noch nicht von seiner Überraschung erholt, als die rote Fahne des Richters das Ende des Kampfes signalisiert. Isuas trottet nach diesem leichten Sieg wieder zu Makri zurück. Die Menge überlegt derweil vernehmlich, ob Isuas einfach Glück gehabt hat oder ob ihr Gegner sie hat gewinnen lassen.
    »Tochter von Lord Khurd oder nicht«, murmelt ein Elf neben mir. »Die nächste Runde wird sie nicht so leicht gewinnen.«
    Ich sacke meinen Gewinn ein, setze erneut eine große Summe auf Isuas’ Sieg in der nächsten Runde und dränge mich dann durch die Menge zu Lady Yestar. Ich habe einige Schwierigkeiten, zu ihr vorgelassen zu werden, und muss leider mit dem Ellbogen einige Diener aus dem Weg räumen. Lady Yestar lächelt, als sie mich sieht.
    »Ein ausgezeichneter Sieg. Wer hätte gedacht, dass Makri in so kurzer Zeit so viel bewerkstelligen könnte?«
    Neben ihr spricht der turanianische Botschafter Khurd gerade seine Glückwünsche aus. Der Elfenlord nimmt sie entgegen, aber er klingt, als leide er noch unter den Nachwirkungen eines ernsthaften Schocks. Ich senke meine Stimme zu einem Flüstern.
    »Lady Yestar, ich muss Euch um eine Gunst bitten. Es geht um Elith-la-Gipt. Und um den Kammerdiener, der für die Garderobe von Lord Khurd zuständig ist…«
    Lady Yestar beugt sich vor und hört sich an, was ich zu sagen habe.
    Die vierundsechzig Teilnehmer haben sich mittlerweile auf zweiunddreißig reduziert. Ich sehe im weiteren Verlauf des Turniers eine Menge guter Kämpfe, und einige wirklich ausgezeichnete Kämpfer. Jede Insel hat ihre Jugendmeister entsandt, und der Wettkampf findet auf einem sehr hohen Niveau statt. Der bei weitem herausragendste Kämpfer ist zweifellos Firees-al-Nold, der Sohn von Yulis-al-Nold, dem besten Krieger von Avula. Firees ist für sein Alter ziemlich groß und würde auch auf einem richtigen Schlachtfeld keineswegs unangenehm auffallen. Seinen ersten Gegner fertigt er in wenigen Sekunden ab, und die Menge jubelt voller Vorfreude. Firees ist der absolute Favorit, und der Buchmacher bietet zwei zu eins für ihn, was bei einem solchen Wettkampf eine ziemlich armselige Quote ist.
    Die zweite Runde fängt an. Firees erledigt sehr geschickt einen Favoriten aus Ven, und eine andere Hoffnung von Avula unterliegt nach einem langen Kampf einem Mädchen aus Korinthal. Die Sonne brennt auf die Arena hinunter, und die Elfen applaudieren jedes Mal, wenn sie ein besonders geschicktes und brillantes Manöver sehen. Makri sitzt ruhig neben Isuas und muntert sie ab und zu mit wenigen Worten auf. Schon bald ist sie wieder an der Reihe. Die Menge hält kollektiv den Atem an, als sie sieht, dass ihr Gegner Vardis aus Ven ist, ein Bursche von bemerkenswerter Größe. Er hält ein Holzschwert in den Pranken, das aus dem Stamm eines besonders großen Baums geschnitzt zu sein scheint. Er überragt Isuas um Kopflängen und sieht aus wie ein Elf, der seinem Gegner kein Pardon gewährt, nicht mal, wenn es sich um die jüngste Tochter des Lords handelt.
    Er springt auf Isuas los und treibt sie mit einer ganzen Serie von heftigen Schlägen vor sich her. Isuas weicht zurück, Schritt um Schritt, bis ihr beinah der Platz ausgeht. Doch als Vardis einen Stoß ausführt, der einen Ochsen auf der Stelle ausgeweidet hätte, fängt Isuas gelassen sein Schwert mit ihrem Dolch ab und benutzt Vardis’ Schwung, um ihn herumzudrehen. Diese Technik beherrscht Makri meisterhaft. Vardis steht plötzlich da und blickt verblüfft in die falsche Richtung. Isuas lässt ihm jedoch keine Zeit, sich zu erholen. Sie tritt ihm kräftig in die Kniekehle, was ihn auf die Knie zwingt. Dann rammt sie ihm ihren Unterarm in den Nacken, schickt ihn damit gänzlich zu Boden und streicht mit dem Schwert über seinen Rücken. Wäre es eine echte Waffe gewesen, hätten seine lebenswichtigen Organe das Licht der Welt erblickt.
    Unter den Zuschauern ist die Hölle los. Die Avulaner juchzen vor Vergnügen, und die Venianer beschweren sich lautstark über die brutale Art und Weise, in der Isuas den Kampf gewonnen hat. Aber sie hat gegen keine einzige Regel verstoßen, und der Kampfrichter erklärt sie folglich zur Siegerin. Lord Khurd ist der Kiefer vor Schreck auf sein königliches Wams gesackt, und Lady Yestar neben ihm strahlt mit der Sonne um die Wette. Zusammen mit den anderen Würdenträgern spendet sie frenetischen Beifall.
    Während die zweite Runde weitergeht,
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