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Die Rebellion der Maddie Freeman - Kacvinsky, K: Rebellion der Maddie Freeman - Awaken

Die Rebellion der Maddie Freeman - Kacvinsky, K: Rebellion der Maddie Freeman - Awaken

Titel: Die Rebellion der Maddie Freeman - Kacvinsky, K: Rebellion der Maddie Freeman - Awaken
Autoren: Katie Kacvinsky
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du jetzt, was ich gemeint habe?«, fragte er. »Du kannst eine Lawine lostreten, wenn du willst.«
    Ich schaute auf das Meer von Gesichtern, auf all die Leute mit ihren Schildern und Parolen, die lauthals nach Reformen verlangten. Eine Demonstrantin stellte sich auf der Bühne vor die Mikrofone.
    »Seit es die Digital School gibt, sprechen nur noch 5% der Menschen persönlich miteinander«, rief sie. »Eltern verbringen 85% weniger Zeit mit ihren Kindern. DIE DIGITAL SCHOOL IST KEINE LÖSUNG FÜR UNSERE PROBLEME. SIE ERZEUGT NUR NEUE!«
    Jubelnde Zustimmung brandete ihr entgegen. Noch einmal echote ihre Stimme durch die Lautsprecher, dann wurde die Verbindung mit einem Knacken unterbrochen. Jetzt sah ich tatsächlich mit eigenen Augen, was ich bewirken konnte. Ich grinste und wünschte mir, meinen Vater vor mir zu haben und sein Gesicht sehen zu können. Justin schnappte sich meinen Arm und zog mich hinter sich her.
    »Du kannst mir später danken!«, rief ich seinem abgewandten Rücken zu. Justin tat so, als hätte er mich nicht gehört, und manövrierte uns im Zickzack durch die Demonstranten. Als ich noch einmal zurückschaute, hatte die Polizei den Elektrozaun wieder aktiviert und versuchte, die wütend brüllende Menge hineinzutreiben.
    »Komm schon!«, drängte Justin. Wir liefen über eine offene Rasenfläche und steuerten auf den Fluss zu. Zwar musste ich immer noch Leuten ausweichen, um Justin zu folgen, aber das Gedränge hatte nachgelassen. Wir konnten Tempo zulegen und überquerten eine Reihe von Bahnschienen, die in der Nähe des Flusses verliefen. Ich reichte Justin das Handy, und er schaffte es, eine Nummer zu tippen, ohne dabei langsamer zu werden. Nurmit Mühe konnte ich ihm folgen und musste ziemlich meine Beine anstrengen.
    »Hast du Clare und Pat eingesammelt?«, hörte ich ihn fragen. »Okay, fahr nach Nordosten. Portland ist jetzt zu gefährlich, ich will euch mindestens zehn Meilen weiter weg haben. Wir können uns in der Bucht von Sandy Cove treffen. Weißt du, wo das ist?«
    Wir rannten auf den Hafen zu, wo Arbeitsschiffe und Privatjachten vertäut waren. Die Masten der abgetakelten Segelboote ragten skelettartig in den Himmel.
    Justin schaute sich am Anleger um und dann leuchteten seine Augen auf. Er lief ans Ende des Stegs zu einem Boot, auf dessen Hinterdeck ein Surfgleiter bereitstand. »Kein ideales Fluchtfahrzeug, aber es wird reichen müssen.«
    Ungläubig schaute ich auf die Maschine. Aus meinem Leben in der Computerwelt wusste ich, dass es sich um ein motorisiertes Surfboard mit Lenkung handelte, das sich hervorragend für Sprünge, Überschläge und andere Stunts eignete.
    »Wieso endet eigentlich jede deiner Aktionen mit einem verrückten Wasserfahrzeug?«, fragte ich.
    Er warf das Board über die Reling und sprang darauf. »Bei meinem nächsten Fluchtplan denke ich daran, dass du so etwas nicht magst. Und jetzt hopp!« Er hielt mir die Hand entgegen, und ich kletterte vorsichtig auf den Surfgleiter, damit er nicht zu sehr kippelte.
    »Stehen bleiben!«, rief eine Männerstimme hinter uns, und als ich herumfuhr, sah ich zwei Männer in Polizeiuniformen über den Pier rennen.
    »Halt dich fest«, warnte Justin und setzte das Fahrzeug in Bewegung. Fast gleichzeitig ertönte ein Schuss. Ich drückte mein Gesicht gegen Justins Rücken. Er wendete das Board, sodass er den Männern entgegensah.
    »Das war nur eine Warnung«, schrie einer der beiden. »Kommt zurück an Land, beim zweiten Mal schießen wir nicht daneben!«
    Ihre Waffen waren direkt auf uns gerichtet.
    »Es ist ja wohl kein Verbrechen, eine Meinung zu haben«, rief Justin.
    »Wir wollen das Mädchen«, entgegnete der Polizist. Unser Board dümpelte auf der Stelle und der Motor schnurrte leise vor sich hin. Die Wellen schaukelten uns sanft hin und her, aber sonst machten wir keine Bewegung. Justin blieb in sicherer Entfernung vom Pier.
    »Bring sie zurück, oder wir schießen.«
    Ich klammerte mich enger an Justin.
    »Das würde ich euch nicht empfehlen«, sagte er ruhig. Als ich ihn anschaute, wirkte er amüsiert und sah die Polizisten fast herausfordernd an.
    Adrenalin schoss mir durch die Adern, und meine Hände wurden feucht. Ich lockerte meinen Griff um Justins Taille. Ein paar Sekunden sagte niemand etwas. In der Stille hörte ich nur das Geräusch der Wellen, die gegen die vertäuten Boote schlugen.
    »Jetzt benutzt doch mal eure Köpfe«, sagte Justin. »Wenn ihr auf mich schießt, kippen wir um. Und sie kann nicht
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