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Die Räder der Welt - Lake, J: Räder der Welt - Mainspring

Die Räder der Welt - Lake, J: Räder der Welt - Mainspring

Titel: Die Räder der Welt - Lake, J: Räder der Welt - Mainspring
Autoren: Jay Lake
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Rollstuhl benutzen können, aber hier musste er sich Holzpflöcke an die Beinstümpfe schnüren, um dann mithilfe von Krücken gehen zu können. Wenn es notwendig wurde, ließ er sich tragen. Es war nicht besonders hart, denn sein Leben fand in den Bäumen oder auf dem Wasser statt.
    Nachdem er sich Werkzeuge aus Metall gefertigt hatte, das das vergessene Volk von fernen Stämmen eingetauscht hatte, schnitzte Hethor Zahnrad und Getriebe der Uhrung aus dem Kernholz des Dschungels. Er ließ die übliche Christus-Figur aus. »Es sind genügend Menschen für genügend Sünden gestorben«, sagte er zu Arellya. »Es ist an der Zeit, mit der Zeit weiterzumachen.«
    William of Ghent erschien bald darauf, gekleidet in Licht. Beinahe wirkte er wie Gabriel damals auf dem Mond. Der Hexenmeister und Hethor blickten einander schweigend an. Schließlich nickte William und meinte: »Vielleicht war ›Uhrmacher‹ nur ein anderes Wort für ›Gott‹.«
    »Vielleicht haben wir beide es falsch verstanden«, entgegnete Hethor freundlich, obwohl er sicher war, nur zu gut verstanden zu haben. Nicht, dass er sich besonders gut an diese Augenblicke erinnern konnte.
    »Die Erde dreht sich noch.« William nickte Arellya zu. »Ich muss nach London. Auf der Welt gibt es Arbeit zu tun. Ich werde dafür sorgen, dass man sich an dich erinnert.«
    Sie gaben sich die Hand. »Sag ihnen nicht, dass ich noch lebe«, bat Hethor.
    William zuckte mit den Achseln. »Du hast auf dem Messing dein Leben für Gott gegeben und hast mir im Tausch dafür mein Leben geschenkt. Woher soll ich wissen, ob du noch lebst? Es reicht mir völlig, dass du hier bist und dass wir uns dieses letzte Mal gesehen haben.«
    Dann war er verschwunden. Helles Licht hatte sich ihm geöffnet.
***
    Nach mehreren Jahreszeiten nahm Hethor seine Frau als Uhrmacherlehrling an, obwohl er bei einem Volk lebte, das die Zeit bestimmte, indem es die Zahnräder am Himmel beobachtete. Es reichte zu wissen, dass die Räder der Zeit im Herzen der Welt sich noch immer drehten.
    Doch manchmal wünschte sich Hethor, das ratternde Uhrwerk der Schöpfung noch hören zu können.
    ENDE

Danksagungen
    Dieser Roman hätte ohne freundliche Unterstützung nicht geschrieben werden können. Mein Dank geht an Kelly Buehler und Daniel Spector, Sarah Bryant, Michael Curry, Rose Fox, Tami Gierloff, Anna Hawley, Robin Hill, Carolyn Lachance und Ken Scholes, an meine Community bei LiveJournal und noch viele andere, die ich unwillentlich zu erwähnen vergessen habe.
    Außerdem möchte ich der Brooklyn-Postfiliale in Portland, Oregon, meinen Dank aussprechen, ebenso der Fireside Coffee Lodge und Lowell’s Print-Inn, die mir mit Rat und Tat zur Seite standen. Mein besonderer Dank gilt Jennifer Jackson, Beth Meacham und Deanna Hoak.
    Sämtliche Fehler und Versäumnisse sind allein mir anzulasten.

 
    Jay Lake (Joseph E. Lake Jr.), geboren 1964, wurde 2004 mit dem John W. Campbell Award als bester neuer Science-Fiction-Autor ausgezeichnet. Er hat mehrere Romane und weit über hundert Kurzgeschichten veröffentlicht, von denen einige für den Hugo Award und den World Fantasy Award nominiert wurden. Darüber hinaus ist er auch als Herausgeber von Anthologien und als Rezensent für die I NTERNET R EVIEW OF S CIENCE F ICTION hervorgetreten. Er lebt in Portland, Oregon, und arbeitet als Produktmanager für eine Firma, die Sprachdienste für Unternehmen bereitstellt.
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