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1028 - Entführt nach Atlantis

1028 - Entführt nach Atlantis

Titel: 1028 - Entführt nach Atlantis
Autoren: Jason Dark
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Ein schrecklicher Dämon, der auf einem Pferd hockte und dabei seine Sense schwang. Ein Skelett, das aussah, als wäre es vom Feuer der Hölle geschwärzt worden.
    Beide hatten es gesehen und gespürt. Im Haus des träumenden Pete Carella war die Sonne wie ein mächtiger, blutroter Ball aufgegangen. Aus ihm hervor war das Skelett gestiegen und hatte Johnny gewürgt. Kalte Knochenhände hatten seinen Hals umklammert, und noch jetzt spürte der Junge die Druckstellen. Selbst der ihm ins Gesicht schlagende kühle Fahrtwind wischte sie nicht weg. [1]
    Johnny fuhr neben seiner Freundin Kathy Tarling. Sie war sechzehn, irgendwo nett und nicht so überdreht und zickig wie andere in ihrem Alter. Die beiden mochten sich und waren sich schon recht nahe gekommen, auch wenn es heimlich geschehen mußte, denn Kathys Eltern hielten schon ein Auge auf ihre Tochter. Zudem war Kathy dazu verdonnert worden, auf ihren kleinen Bruder aufzupassen, der hoffentlich im Zelt lag und schlief, denn sie waren nach Whitestone geradelt, um Kathys Eltern zu suchen, die in den Bann des Pete Carella hineingeraten waren. Sie hatten die Tarlings nicht gefunden und waren statt dessen auf den Schwarzen Tod gestoßen und auf Johnnys Freund, Simon Rogers, mit dem er diese Radtour unternommen hatte.
    Simon war ebenfalls in den Bann dieser anderen Kraft geraten und hatte sich dem Schwarzen Tod voll und ganz hingegeben. Wahrscheinlich war ihm sogar der Weg nach Atlantis geöffnet worden.
    Was das bedeutete, konnte sich gerade Johnny sehr gut vorstellen.
    Auf drei Personen setzte er seine Hoffnung. Zum einen auf seine Eltern und zum anderen auf John Sinclair, den Geisterjäger, der zugleich sein Patenonkel war.
    Johnny hatte die drei über das Handy angerufen und sie alarmiert.
    Sie wollten zum Campingplatz kommen, aber nicht vor Einbruch der Dämmerung. Noch lagen einige Stunden der Dunkelheit vor Ka thy Tarling und Johnny Conolly.
    Das Mädchen war über sich selbst hinausgewachsen. Johnny konnte es nur bewundern. Trotz der Angst war Kathy nicht durchgedreht. Beide hatten genau das Richtige getan. Nicht die Helden spielen, sondern das Haus verlassen und flüchten. Kathy hatte sich einfach ein Rad genommen, das an der Straße gestanden hatte, und dann waren sie dem Grauen davongefahren.
    Sie kämpften sich voran. Immer wieder schauten sie zurück. Da war nichts zu sehen. Kein Verfolger, der ihnen im Nacken saß, um sie irgendwann doch einmal in die Klauen zu bekommen. Es lag nur die Dunkelheit dort, während vor ihnen das Licht der beiden Scheinwerfer über den Boden tanzte wie bleiche Gespenster.
    Es ging weiter. Ihr Keuchen vermischte sich in das Geräusch der über den Asphalt summenden Reifen. Verzerrte Gesichter, der Kampf mit der eigenen Kraft, die immer mehr absackte, aber der Wille, es doch noch zu schaffen, der dafür sorgte, daß sie durchhielten.
    Sie fielen nicht aus dem Sattel, aber sie hielten den Kurs bei und überwanden sogar noch eine recht flache, aber trotzdem spürbare Steigung, die stark in die Beine ging.
    Sie mußten durch und nur an sich und niemand anderen mehr denken. Es war zwischen ihnen ausgemacht worden, daß beide zuerst zum Zelt der Familie Tarling gingen. Dort schlief der kleine Bruder, für den sich jetzt beide verantwortlich fühlten.
    Johnny, der immer ein kleines Stück hinter Kathy gefahren war, trat noch einmal richtig in die Pedalen und holte auf. Er blieb mit Kathy auf gleicher Höhe. Mit einer Hand winkte er ab. Dabei verlangsamte er selbst sein Tempo.
    Kathy Tarling begriff. Auch sie fuhr langsamer. Ihr Ziel war bald erreicht. Sie sahen bereits die beiden Laternen am Eingang des Areals. Wie zwei unbewegliche Monde standen sie in der Luft, als wollten sie die Ankömmlinge auf diese Art und Weise begrüßen.
    Auf der Zufahrt, die nicht so glatt asphaltiert war, hüpften die Räder über die Unebenheiten des Bodens hinweg, schaukelten Kathy und Johnny noch einmal durch, während sie dem Lichtschein in der Umgebung des Eingangs entgegenfuhren.
    Kathy hielt dort an. Sie wirkte erschöpft, als sie sich aus dem Sattel rutschen ließ. Hände und Arme zitterten ebenso wie die Beine. Johnny erging es kaum anders.
    Der Junge wußte, daß Kathy ihm etwas sagen wollte, aber sie mußte erst zu Atem kommen und dabei einen Teil ihrer Erschöpfung überwinden. Aus großen Augen schaute sie Johnny an. Ihre Lippen zitterten. Sie hatte Mühe, die richtigen Worte zu finden.
    »Ich habe Angst davon, in unser Zelt zurückzugehen.« Der
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