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Die Rache des Marquis

Die Rache des Marquis

Titel: Die Rache des Marquis
Autoren: Julie Garwood
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Auftrag erteilt, das ist alles. Verhören Sie alle Ihre Opfer so intensiv, bevor Sie ihnen den Garaus machen?«
    Er ignorierte ihren durchdringenden Blick. »Nennen Sie Ihren Zunamen, ehe ich Sie erdrossele.«
    »Sie dürfen mich nicht erdrosseln. Auf diese Art will ich nicht sterben. Und ich bin es, die hier den Preis bezahlt, falls Sie’s vergessen haben.«
    »Wie hätten Sie’s denn gern?« spottete Caine. »Ach, zum Teufel, ich möchte es gar nicht wissen.«
    »Aber Sie müssen es wissen«, protestierte sie. »Wie können Sie mich töten, wenn Sie keine Ahnung haben, welche Methode ich bevorzuge?«
    »Das werden wir später besprechen, Jade. Eins nach dem anderen. Warten Ihre Eltern zu Hause auf Sie?«
    »Das ist unwahrscheinlich.«
    »Warum?«
    »Sie sind beide tot.«
    Er schloß die Augen und zählte bis zehn. »Sie stehen also ganz allein auf der Welt?«
    »Nein.«
    »Nein?«
    Jade seufzte ungeduldig. »Ich habe einen Bruder. Aber mehr werde ich Ihnen nicht verraten, Pagan. Das wäre zu riskant.«
    »Warum, Miß?« fragte Monk.
    »Je mehr er über mich weiß, desto schwerer wird ihm seine Aufgabe fallen. Ich glaube, es ist schlimm, jemanden töten zu müssen, den man mag, nicht wahr, Sir?«
    »Ich mußte noch nie jemanden töten, den ich mag«, gab Monk zu. »Eigentlich habe ich überhaupt noch niemanden getötet. Aber Ihre Theorie erscheint mir sinnvoll.«
    Caine mußte sich sehr zusammennehmen, um nicht wieder zu brüllen. »Das wird gewiß keine Probleme aufwerfen, Jade. Im Moment kann ich Sie nicht ausstehen.«
    Sie wich einen Schritt zurück. »Warum nicht? Ich habe Sie nicht halb so schwer beleidigt wie Sie mich. Oder sind Sie einfach nur von Natur aus griesgrämig, Pagan.«
    »Nennen Sie mich nicht Pagan.«
    »Wieso nicht?«
    »Das ist gefährlich, Miß – falls jemand lauscht«, erklärte Monk hastig, als er sah, wie wütend Caine geworden war. In seinem Kinn zuckte ein Muskel. Er besaß ein wildes Temperament, und in ihrer Unschuld reizte sie ihn unwissentlich bis zur Weißglut. Wenn er die Beherrschung verlor, würde er vermutlich ihren Wunsch erfüllen und sie zu Tode erschrecken.
    »Und wie soll ich ihn nennen?« fragte sie.
    »Caine.«
    Sie schnaufte undamenhaft. »Caine! Und er findet, daß ich einen ungewöhnlichen Namen habe.«
    Caine umfaßte ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. »Wie heißt Ihr Bruder?«
    »Nathan.«
    »Und wo ist er jetzt?«
    »Unterwegs – in dringenden geschäftlichen Angelegenheiten.«
    »In welchen?«
    Sie schlug seine Hand beiseite, ehe sie erwiderte: »Schiffahrtsgeschäfte.«
    »Wann kommt er zurück?«
    Erbost starrte sie ihn an. »In zwei Wochen. Und nun will ich nichts mehr sagen. Wann werden Sie endlich aufhören, mich zu belästigen, und statt dessen Ihren Auftrag ausführen?«
    »Wo wohnen Sie, Jade?«
    »Sir, Ihre endlosen Fragen bereiten mir Kopfschmerzen. Ich bin es nicht gewöhnt, mich von Männern anbrüllen zu lassen.«
    Caine warf einen Blick auf Monk und verdrehte die Augen. »Diese dumme Frau will, daß ich sie umbringe, und beklagt sich über Kopfweh!«
    Plötzlich packte sie ihn am Kinn und drehte sein Gesicht zu sich herum, womit sie absichtlich sein Verhalten von vorhin nachahmte. Ihre Kühnheit verblüffte ihn so sehr, daß er sie gewähren ließ. »Jetzt bin ich daran!« rief sie und ließ ihn los. »Ich stelle hier die Fragen, und Sie werden antworten. Von mir bekommen Sie nämlich die Silbermünzen. Die erste und wichtigste Frage lautet –werden Sie mich wirklich töten? Ihr Zögern und dieses gräßliche Verhör beunruhigen mich.«
    »Bevor ich eine Entscheidung treffe, müssen Sie meine Neugier befriedigen.«
    »Nein.«
    »Dann werde ich Sie nicht töten.«
    »Sie Schurke!« kreischte sie. »Ehe Sie wußten, wer Ihr Opfer sein soll, haben Sie mir ein Versprechen gegeben!«
    »Das war gelogen.«
    Entrüstet schrie sie auf. »Sie enttäuschen mich zutiefst. Ein Mann von Ehre würde sein Wort nicht so leicht brechen. Schämen Sie sich!«
    »Ich habe nie behauptet, ich sei ein Ehrenmann.«
    »Nein, Miß, das hat er nicht«, warf Monk ein.
    Ihre Augen schienen grüne Flammen zu sprühen, ihre Hände, auf den Tisch gestützt, berührten beinahe Caines Fingerspitzen. »Man sagte mir. Pagan würde stets sein Wort halten.«
    »Offensichtlich wurden Sie falsch informiert.«
    Ihr Gesicht war dicht vor seinem, und er versuchte sich auf das Gespräch zu konzentrieren. Dabei wurde er von ihrem wunderbaren Duft gestört – so sauber, so frisch, so
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