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Die Rache des Chamäleons: Thriller

Die Rache des Chamäleons: Thriller

Titel: Die Rache des Chamäleons: Thriller
Autoren: Åke Edwardson
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hart.«
    »Vielleicht. Vielleicht ist das die einzige Art, um ein ganzes Leben durchzustehen. Dies ist ein hartes Land.«
    »Es besteht aus mehreren Ländern.«
    »Hast du jemals den Glauben an ein freies Baskenland geteilt?«
    »Warum nicht?«
    »Das ist ein naiver Glaube.«
    »Vielleicht ist es eine Vision.«
    »Nein«, sagt Jesús, »es ist Phantasie.«
    »Was wird mit Aitor passieren?«
    »Wir werden ihn natürlich der Polizei übergeben.« Jesús lächelt wieder. »Wenn er gesund genug ist.«
    »Das wird er vielleicht nie mehr.«
    »Nein, vielleicht nicht.«
    »Wie lautet die Anklage?«
    »Mordversuch.«
    »Das war ich. Dafür muss ich angeklagt werden.«
    »Mordversuch an dir. Einem harmlosen Touristen an der Costa del Sol. Die Polizei nimmt so etwas sehr ernst. Die Touristenbehörden nehmen das sehr ernst.«
    »Niemand weiß etwas.«
    »Ich weiß es, mein Freund. Das reicht. Und wir haben noch viel mehr gegen Aitor in der Hand. Die Bomben zum Beispiel. Das ist sehr ernst.«
    »Er sagt, er war es nicht.«
    »Siehst du? Er redet alles Mögliche.«
    »Er sagt, du warst es.«
    »Da siehst du es wieder.«
    »Ich sehe nichts. Ich bin lange Zeit blind gewesen.«
    »Du bist ein Poet, mein Freund.«
    »Aber er hat nie versucht, dich zu ermorden.«
    »Er hat es geplant. Das reicht.«
    »Den Versuch musste ich durchführen.«
    »Und dabei war ich das Opfer. Und dadurch ein Teil der Konspiration.«
    »Und ich«, sagt Rita, die schon eine ganze Weile nichts mehr gesagt hat.
    Er schaut sie an.
    »Ohne dich hätte es nicht funktioniert, Rita.«
    »Es hat ja nicht funktioniert. Schließlich sitzen wir hier.«
    »Nur eine kleine Verzögerung«, sagt er. »Jetzt ist alles gut. Und ihr müsst heute Abend zu uns zum Essen kommen. Naiara wartet. Ihr könnt morgen einen frühen Flieger nehmen.«
    »Wir wollen jetzt nach Hause«, sagt sie. »Ich will heute nach Hause.«
    »Leider gibt es nur Tickets für den frühen Morgen.«
    »Verstehe«, sagt sie.
    »Ich weiß, dass du es verstehst. Du bist klug.«
    »Ich bin nicht klug.«
    »Du bist klug, glaub mir, Rita.«
    Er steht auf.
    »Aber jetzt wollen wir frühstücken. Ein gutes Frühstück in Estepona! ¡Churros, tostadas, bocadillos! Ich habe Hunger!«
    »Ich bin zu müde, um irgendwohin zu fahren«, sagt Rita.
    Sie bewegt sich auf dem Sofa, in einer Art Trance, sinkt zurück.
    »Ich glaube, ich muss mich eine Weile hinlegen.«
    »Im hinteren Teil des Hauses gibt es Schlafzimmer. Du musst außenrum gehen.«
    Jesús nickt einem der Männer an der Tür zu. Der Mann öffnet sie und lächelt Rita an. Sein Gesicht wird das eines anderen.
    Sie steht auf und geht zur Tür.
    »Nur zehn Minuten«, sagt sie.
    Sie verlässt den Raum. Der Mann schließt die Tür hinter ihr. Peter erhascht einen Blick auf die Helligkeit draußen. Es ist brennender Tag.
    *
    Sie gehen am Strand entlang. Kein Windhauch ist zu spüren. Das Meer ist fast unbewegt. Von nirgendwo sind Laute zu hören. Das Rauschen zwischen seinen Ohren ist zu einem leisen Brausen geworden, das sich in seinem Hinterkopf bewegt.
    Er bückt sich, hebt einen Stein auf und wirft ihn weit hinaus ins Meer. Der Stein hüpft auf der Oberfläche, ein-, zwei-, drei-, viermal schlägt er auf und versinkt.
    »Dieser Stein hat drei Millionen Jahre gebraucht, um an den Strand zu gelangen«, sagt Jesús. »Und jetzt wirfst du ihn in einer Sekunde zurück an seinen Ausgangspunkt.«
    »Willst du, dass ich mich schuldig fühle?«
    »Ja.«
    »Soll ich rausschwimmen und versuchen, ihn wieder heraufzuholen?«
    »Du kannst machen, was du willst.«
    »Dann bin ich also frei?«
    »Natürlich. Warum stellst du so eine Frage?«
    Peter dreht sich um und schaut zum Haus. Dort drinnen schläft Rita. Es ist ein hübsches Haus, ein sicheres Haus. Dort könnte er leben. Sie könnten an der Küste leben. Jetzt sind sie in Sicherheit. Sie sind frei.
    Mit einer Armbewegung umfasst er den Strand, das Meer, den Himmel, das Haus, die Felsen, die Erde, die Büsche, die Palmen. Alles hat es in dieser Nacht gegeben. Sie waren hier.
    »Wie hat Aitor herausgefunden, wer ich jetzt bin, Jesús?«
    Jesús zuckt mit den Schultern.
    »Jemand muss es ihm erzählt haben. Das verstehst du doch sicher. Und dieser Jemand hat meine Identität verraten.«
    Jesús antwortet nicht. Er macht ein paar Schritte vorwärts.
    »Das warst du, oder? Du warst es, Jesús. Du hast mir Aitor auf den Hals gehetzt.«
    »Wir müssen gehen, mein Freund.« Jesús lächelt. »Es ist spät. Oder zu
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