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Die Rache des Chamäleons: Thriller

Die Rache des Chamäleons: Thriller

Titel: Die Rache des Chamäleons: Thriller
Autoren: Åke Edwardson
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ein einziges Problem.«
    »Natürlich wusste ich es! Wie kannst du daran zweifeln?«
    »Es war etwas in deinen Augen am Strand.«
    »Wahrscheinlich Sand.«
    »Ich mache keine Witze.«
    »Dafür hab ich es gehalten. Ein kranker Witz.«
    Jesús hat mitten im Nichts angehalten. Jetzt ist die Sonne überall. Die Landschaft erwacht widerwillig zu einem neuen Tag. Am Rand der Wüste sieht Peter einige Steinhäuser. Niemand wagt es, sie zu verlassen. Er lässt die Scheibe herunter und streckt den Arm hinaus. Die Sonne brennt auf seiner Hand. Es geht kein Wind. Er dreht sich zu Jesús um.
    »Wo ist Aitor jetzt?«
    »Sitzt vielleicht irgendwo bei einem kühlen Bier.«
    »Liegt, meinst du?«
    »Nein. Er ist genauso fit wie du und ich.«
    »Ich bin nicht fit.«
    »Du verstehst, was ich meine.«
    »Du meinst, Aitor ist auch mit Blindpatronen beschossen worden?«
    »Natürlich.« Jesús zeigt auf sein Holster. »Nicht mit dieser.«
    »Warum lebt er?«
    »Er kann mir in Zukunft noch nützlich sein.«
    »Er hat gut gespielt«, sagt Peter.
    »Er hat gut gespielt. Ich habe ihm gezeigt, wie man überzeugend stirbt.«
    »Wo ist er jetzt?«
    »Das hast du schon einmal gefragt. Immer wiederholst du dich. Er lässt sich eine Weile nicht blicken. Sein Bruder hat irgendwo in dieser Gegend eine kleine Landwirtschaft.«
    »Sein Bruder? Jou?«
    »Er hat nur einen Bruder, soviel ich weiß.«
    »Aber er ist doch tot? Du hast ihn erschossen.«
    »Wer hat das gesagt?«
    »Aitor.«
    »Das hat er geträumt.«
    »Du lügst, Jesús.«
    »Wenn es um den Tod geht, lüge ich nie.«
    Peter will etwas dazu sagen, bleibt aber stumm. Die Gedanken bewegen sich durch seinen Kopf, ohne Halt zu finden. Er kann sie nicht bremsen.
    Im Auto ist es sehr warm.
    »Ich habe noch eine Frage.« Er wendet sich wieder Jesús zu.
    »Das ist dein Recht.«
    »Du hast es gewusst, nicht wahr? Du hast es schon gewusst, als Aitor in Stockholm Kontakt zu mir aufgenommen hat.«
    »Ja.«
    »Du bist ein zynischer Mann, Jesús. Und immer noch der korrumpierte Bulle. Du hast geplant, mich loszuwerden.«
    »Warum habe ich den Plan dann nicht zu Ende geführt?«
    »Naiara hat dich gestoppt. Und nicht nur heute am Strand.«
    Jesús lässt den Motor wieder an.
    »Sie hat mein Leben gerettet«, sagt Peter. »Und Ritas.«
    »Vielleicht hat sie das getan. Das gehört jetzt alles der Vergangenheit an.« Jesús legt einen anderen Gang ein und fährt wieder an. »Sie ist fort. Es gibt sie nicht mehr.«
    Er sieht Peter an.
    »Ich möchte dir einen Job anbieten.«
    »Einen Job?«
    »Wenn du bloß mit diesen verdammten Wiederholungen aufhören würdest.«
    »Was für einen Job?
    »Du bist ein PR -Mensch. Ich weiß, dass du gut bist. Ich brauche in Zukunft ein gutes Marketing. Und die Zukunft beginnt jetzt. Die Vergangenheit kann zur Hölle fahren.«
    »Du bist verrückt, Jesús. Du bist wirklich verrückt.«
    »Ich will, dass du meine Kampagnen organisierst, jetzt und in Zukunft. Ich brauche jemanden, der mich wirklich kennt. Und den ich kenne. Wir sind von der gleichen Art, du und ich, das kannst du nicht abstreiten. Wir sind unterwegs zu großen Dingen. Wir können beliebig weit gehen.«
    »Und wenn ich ablehne?«
    »Dies ist deine Chance, mein Freund. Eine neue, große Chance. Du kommst endlich raus aus dem Hotelzimmer. Kein Hämmern mehr an der Tür. Dies ist die Antwort.«
    »Und wenn ich nein sage.«
    »Antworte nicht nein.«
    »Ich habe keine Chance, dir zu entkommen, oder?«
    »Wie ich eben gesagt habe: Dies ist eine neue Chance für dich.«
    Jesús lacht auf.
    »Damit du mehr Chancen hast, mich zu erschießen. Wir können diesen Trick noch mal anwenden.«
    Seine Hände liegen auf dem Lenkrad. Peter dreht sich seitwärts, steckt die Hand unter Jesús’ Leinenjackett und greift nach der Pistole im Holster. Ihm kommt es wie eine sehr langsame Bewegung vor, wie im Zeitlupentempo, aber es geht sehr schnell, wie etwas, das man nicht geplant hat.
    Er wirft sich rückwärts gegen die Tür, die Pistole auf Jesús gerichtet.
    Jesús versucht, das Auto auf der schlechten Straße zum Stehen zu bringen. Es schleudert hin und her. Wenn es neben der Straße führe, würde das keinen Unterschied machen. Er klammert sich ans Leben, denkt Peter. Nur ich kann dieses Auto in diesem miesen Leben festhalten.
    Sie atmen beide heftig.
    Jesús hält das Auto auf der Straße. Das ist die Rettungsleine.
    Er wirft Peter einen Blick zu. Seine Augen sehen aus wie am Strand. In der Sekunde, als er nicht wusste, ob er
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