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Die Rache des Chamäleons: Thriller

Die Rache des Chamäleons: Thriller

Titel: Die Rache des Chamäleons: Thriller
Autoren: Åke Edwardson
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früh.«
    »Das war dein Plan, um Aitor loszuwerden. Und mich auch. Der Mörder sollte nach dem Mord nicht entkommen, oder nach dem Mordversuch. Zwei Fliegen mit einer Klappe.«
    »Du weißt nada, amigo. Nada y nada .«
    »Du hast den Polizeidienst quittiert, nicht wahr. Du hattest Geld, nicht wahr. Drei Millionen Dollar? Ich glaube, du hast in jener Nacht viel mehr herausgeholt. Und in anderen Nächten.«
    »Du bist sehr müde, mein Freund. Du musst dich lange ausruhen.«
    »Und du hast Naiara getroffen! Die schöne Naiara.«
    Jesús rührt sich nicht, er ist genauso still wie alles andere am Strand. Sein Gesicht ist angespannt.
    »Das hast du auch geplant, nicht wahr. Das erste Mal, als du sie gesehen hast in der Bar Azul, hast du ein Leben mit ihr geplant. Hast es so bestimmt.« Peter geht einen Schritt auf Jesús zu. »Und aus dem Grund wolltest du mich auch aus dem Weg schaffen.«
    »Aber warum sollte ich dich zwingen, hierher zurückzukommen? Und ausgerechnet jetzt? Warum im Namen der Madonna?«
    »In deinem Namen meinst du wohl?«
    »Warum, mein Freund?«
    »Weil du nicht ganz sicher warst. Einer wie du muss hundertprozentig sicher sein. Und weil du ein für alle Mal mit Aitor abrechnen wolltest. Neunzehn Jahre im Gefängnis haben dir nicht gereicht. Und du wolltest mit mir abrechnen.«
    Jesús macht einen Schritt auf Peter zu. Sie stehen jetzt so nah voreinander, dass sie sich umarmen könnten.
    »Peter, Peter, hör mir zu. Aitor hat ganz und gar auf eigene Faust gehandelt. Er hatte eine ganz eigene Agenda, er hatte seine persönlichen Gründe, und alle drehten sich um Hass. Um Hass und Rache und Macht. Das ist sein Leben, es wird sich nie ändern.«
    »Dann könnt ihr einander die Hand reichen, Jesús.«
    »Ich hasse niemanden, Peter. Ich brauche mich an niemandem zu rächen. Aitor wird dir von seinen Plänen erzählt haben. Er wollte der ganz große Mafiaboss der Costa del Sol werden.«
    »Aus der Position hätte er dich nie verdrängen können, Jesús.«
    Jesús legt einen Arm um Peters Schultern, als wollte er ihn stützen.
    »Du stehst immer noch unter Schock, mein Freund. Wir müssen dafür sorgen, dass du dich so schnell wie möglich ausruhen kannst.«
    Er gibt dem Mann, der ihnen am Strand gefolgt ist, ein Zeichen. Es ist derselbe Mann, der an der Tür gestanden hat. Es ist derselbe Mann, der am Strand neben Jesús hergelaufen ist, der in die Brust und den Arm geschossen wurde, oder war nur etwas an seinem Arm explodiert, in Blut explodiert, wie Jesús explodierte. An dem anderen Strand ist der Mann unbewaffnet gewesen, aber jetzt hat er eine Maschinenpistole in der Hand. An der Waffe klebt Sand, als hätte der Mann sie gerade ausgegraben. Als hätte sie all diese Jahre im Sand gelegen und auf die Fortsetzung gewartet. Und die ist nun gekommen.
    Der Mann kommt auf sie zu, ein, zwei, drei, vier Schritte. Da ist immer noch ein Abstand, aber er braucht keinen größeren Abstand.
    Er hört ein brüllendes Geräusch hinter sich und dreht sich um. Ein Auto rast mit großer Geschwindigkeit am Strand entlang. Es ist auf dem Weg zu ihnen.
    Nah bei ihnen bremst es. Im Gegenlicht kann Peter nicht erkennen, wer am Steuer sitzt.
    Eine der Vordertüren fliegt auf. Naiara steigt aus.
    Die andere Tür fliegt auf. Es ist John Österberg.
    Naiara ist mit wenigen Schritten bei Jesús und gibt ihm eine Ohrfeige. Das Klatschen klingt wie ein Peitschenhieb in der Stille am Strand.
    »Ich weiß, was du getan hast!«, schreit sie. »Ich weiß, dass du gelogen hast!«
    Jesús antwortet nicht. Er streicht sich über die Wange. Er schaut zu John Österberg, der den Blick zum Meer abwendet.
    Naiara macht eine Handbewegung zu Peter.
    »Was hattest du mit ihm vor?«
    »Absolut nichts.«
    »Warum ist Raul hier? Warum hat er diese verdammte Maschinenpistole in der Hand?«
    »Raul ist immer bei mir. Das weißt du.«
    Sie zeigt wieder auf Peter.
    »Du rührst ihn nicht an! Verstehst du mich? Du rührst ihn nicht an!«
    »Ich verspreche es.«
    »Genau wie du es bei Aitor versprochen hast! Wo ist er?«
    »Beim Arzt.«
    »Welchem Arzt?«
    »Was spielt das für eine Rolle?«
    »Was spielt es für eine Rolle, in welchem Grab er liegt, meinst du?«
    *
    Der Morgen ist langsam vorangeschritten. Sie gehen die Treppe hinunter: Jesús, Peter, der Rita einen Arm um die Schultern gelegt hat, Naiara. Sie gehen das kurze Stück bis zur Limousine, die am Strand wartet. Das Morgenlicht gleißt auf dem Lack. Das Meer ist ruhig. Peter sieht die
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