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Die Rache des Chamäleons: Thriller

Die Rache des Chamäleons: Thriller

Titel: Die Rache des Chamäleons: Thriller
Autoren: Åke Edwardson
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regelrecht hingerichtet.«
    Aitor steht immer noch. Er schaut auf Peter hinunter. Peter sagt nichts. Er hat den Blick auf den Tisch gerichtet, als gäbe es dort etwas Besonderes zu sehen. Aber es gibt nichts zu sehen. Der Tisch stammt nicht aus der Vergangenheit, und die Vergangenheit ist nicht sein Freund.
    »Woher wusste er, dass wir in der Nacht dort sein würden?«, fragt Aitor.
    Er zeigt zum Fenster, zum Fenster hinaus.
    » IN DIESER NACHT DORT SEIN WÜRDEN ?«
    Rita sieht Peter an. Peter starrt auf den Tisch.
    »Ich werde euch erklären, woher Jesús es wusste«, sagt Aitor.
    Er beugt sich vor und stößt Peters Schulter leicht mit der Hand an.
    »Du hast uns verraten.«
    Peter blickt auf.
    »Nein.«
    »Im Gefängnis«, sagt Aitor, »dort habe ich es erfahren. Aber ich habe dich von Anfang an in Verdacht gehabt.«
    »Was erfahren?«, fragt Rita. »Was haben Sie erfahren?«
    »Ich habe von seinem Verrat erfahren.«
    Peter sieht ihn an.
    »Hast du im Gefängnis von meiner neuen Identität erfahren?«
    »Nicht dort.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Nicht im Gefängnis. Ich habe sie von einem anderen … Informant.«
    »Einem anderen Verräter«, sagt Peter.
    » HALT’S MAUL !«
    Rita erhebt sich.
    »Das können Lügen sein. Sie brauchen es nicht zu glauben.«
    Aitor richtet den Blick auf sie.
    »Was? Was?«
    »Alle lügen«, sagt sie.
    Aitor antwortet nicht. Er gibt dem Mann, der an der Tür steht, ein Zeichen mit dem Kopf.
    Der Mann öffnet die Tür.
    Zwei andere Männer kommen herein. Sie gehen auf Peter zu, packen ihn unter den Armen, ziehen ihn hoch und tragen ihn zur Tür.
    »Peter! Peter!«
    Sie versucht aufzustehen, wird aber von dem Mann festgehalten, der an der Tür gestanden hat.
    Draußen ist die Morgendämmerung zu ahnen, eine blassere Abenddämmerung. Er wollte dieses Haus nie verlassen. Damals. Wollte es nie verlassen. Er hat dies Haus geliebt. Er war gezwungen worden, es zu verlassen, und er wusste, dass er niemals zurückkommen würde.
    Und trotzdem ist er die ganze Zeit hierher unterwegs gewesen. Und jetzt ist er da. Jetzt wird er hinausgeschleppt. Er wird die Treppe hinuntergeschleppt. Er hört Rita schreien. Die Worte kann er nicht verstehen. Das Meeresrauschen ist zu laut. Es ist in seinem Kopf. Es ist gekommen, um zu bleiben. Es ist größer als das Leben, denkt er, größer als das Leben.
    Unter den Füßen spürt er jetzt Sand, er spürt den Sand an den Zehen. Er hat keine Schuhe mehr an. Warum hat er keine Schuhe an? Hat er jemals Schuhe gehabt?
    Jetzt liegt er auf dem Boden. Er hat Sand im Mund, sein Kopf liegt im Sand. Er versucht, den Kopf zu bewegen. Das Licht ist unbeschreiblich blau, es ist das Mondlicht, das sich jetzt mit der Dämmerung mischt, und das bedeutet, dass es weder Nacht noch Tag ist, es gibt immer noch Zeit, die Nacht ist in Auflösung begriffen, und der Tag hat noch nicht richtig begonnen, und er lebt noch. Er fühlt immer noch das Meer in seinem Kopf rauschen. Jetzt zieht jemand an seinem Kopf, reißt ihn aus dem Sand hoch. Vor ihm flimmert Aitors Gesicht. Es hat schreckliche Schatten, als hätte er sich die Schatten auf dem Weg zum Strand angemalt. Er kniet im Sand. Ich liege, und Aitor muss seine Knie vor mir beugen.
    » HIER ist mein Bruder ermordet worden! Genau an dieser Stelle!«
    Er drückt Peters Kopf wieder in den Sand. Hier war es. Es riecht immer noch nach Blut. Der Sand ist immer noch schwarz. Das hat nichts mit der Dämmerung zu tun.
    Sein Kopf ist wieder über der Oberfläche. Der Sand ist ein Meer. Es ist nicht zu erkennen, wo das eine endet und das andere anfängt. Hierher war er unterwegs, sein ganzes Leben lang war er zu diesem Ort unterwegs, und jetzt ist es vorbei. Jetzt ist er endlich angekommen. Wie viele Minuten noch? Zwei? Vier? Bald ist er angekommen. Bald explodiert sein Kopf in einem Rauschen von Meer und Sand.
    » HIER war es«, hört er Aitors Stimme.
    Er sagt etwas, hört seine eigene Stimme, erkennt sie aber nicht.
    »Niemand sollte verletzt werden.«
    »Was? Was?«
    »Als dein Bruder starb. Er hat gesagt, dass niemand verletzt werden würde. Er hat versprochen, dass kein einziger Schuss abgegeben werden sollte.«
    Rita steht einige Meter entfernt. Er kann nicht sehen, ob sie festgehalten wird, an etwas gefesselt ist. Er ist nicht gefesselt. Aitor hat seinen Kopf losgelassen.
    »Er hat es versprochen …«
    »Du hast ihm von diesem Strand erzählt. Du hast ihm erzählt, in welcher Nacht es passieren soll.«
    Er kann nicht antworten.
    »Die
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