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Die Rache der Werwölfe!

Die Rache der Werwölfe!

Titel: Die Rache der Werwölfe!
Autoren: Sunny Munich
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beleuchteten Gang entlanggehen oder die Treppe nach oben steigen oder die Stufen abwärts gehen.
    Er fluchte leise vor sich hin, denn er konnte sich nicht mehr erinnern, ob Lucy bei ihrer Wegbeschreibung diese Treppe erwähnt hatte. Er stand vor dem Treppenabsatz und überlegte welchen Weg er nehmen sollte, als ein leises „Pst!“ ihn fast zu Tode erschreckte.
    Ein kleiner alter Mann war wie aus dem Nichts aufgetaucht und stand auf der nach oben führenden Treppe. Er sah aus wie ein Zwerg aus einem Märchen mit beginnender Glatze. Er trug unter einem Samtmorgenrock einen gestreiften Pyjama und ein merkwürdiges Paar Hausschuhe.
    „Psst!“
    Der Zwerg winkte mit einem dicken Zeigefinger.
    „Hier her, Bastard!“
    „Selbst Bastard!“, erwiderte David mit einem bissigen Ton in seiner Stimme.
    Der kleine Mann grinste mit einem widerwärtigen, zahnlosen Lächeln und winkte weiter. In diesem Augenblick erinnerte sich David an die Worte von Lucy, dass hier ein harmloser Onkel herumgeistert.
    „Onkel Melchior?“, erkundigte sich David.
    Er nickte und sagte erneut: „Psst!“, während er mit seinem Finger weiter wie wahnsinnig winkte.
    „Wissen sie den Weg zum Ostflügel?“, fragte David.
    „Du bist bei mir sicher, Bastard“, flüsterte der Zwerg. „Komm!“
    „Okay“, sagte David zweifelnd. „Für meinen Nachtschlaf tue ich alles, aber hören sie auf, mich als Bastard zu bezeichnen. Ja? Für einen Mann wie mich, der seinen Vater kennt, ist das eine Art Beleidigung!“
    Aber David war bereits die Treppe emporgestiegen und folgte ihm, denn ein verrückter Onkel war besser als niemand. Als beide oben angelangt waren, herrschte komplette Dunkelheit.
    „Hey!“, sagte David nervös. „Wie wäre es, wenn wir ein bisschen Licht machen?“
    „Psst!“
    „Schieben sie sich ihr verdammtes `Psst` doch in ihre nicht vorhandenen Zähne“, zischte er zurück.
    Ein Streichholz flammte auf und zündete eine Kerze an.
    „Hören sie zu“, knurrte David zu dem Zwerg. „Unser Produzent hat gesagt, dass dieses Schloss bereits über modernen Komfort verfügt. Also behaupten sie nicht, es gäbe hier keine Elektrizität!“
    „Komm!“, flüsterte er und winkte erneut mit seinem dicken Zeigefinger.
    Es blieb David nichts anderes übrig, als dem alten Mann einen langen Korridor entlang zu folgen. Die Schritte auf dem Teppich wirbelten Staub auf und an den Wänden waren dichte Spinnweben zu erkennen.
    Für einen Mann seines Alters bewegte sich Onkel Melchior ziemlich schnell. David musste sich beeilen um folgen zu können. Der Korridor bog zweimal im rechten Winkel ab.
    „Moment mal“, brummte David missmutig. „Wohin gehen wir eigentlich?“
    Er drehte den Kopf zurück und blickte David direkt an. Seine Augen waren vom blassesten Blau, dass er je gesehen hatte. Der leere Ausdruck in ihnen hatte nichts Ermunterndes. Er legte einen Augenblick lang die Finger auf die Lippen und grinste ihn erneut auf seine zahnlose Weise an.
    „Keine Sorge, Bastard“, flüsterte er. „Ich bringe dich in Sicherheit.“
    Seine schweren Lider flatterten auf und ab. Dann blickte er plötzlich wieder vor sich in die Dunkelheit.
    „> Er < ist heute Nacht unterwegs“, sagte er einfach.
    „Er?“, brachte David mit erstickter Stimme hervor.
    „> Er < jagt hinter dir her“, sagte er in beruhigendem Ton. „Aber er wird dich nicht finden!“
    Er kicherte, als ob er sich über einen ausgezeichneten Spaß, den nur er begriff, amüsierte. „Heute Nacht wird er hungrig sein.“
    „Er?“ David schluckte mühsam. „Wer oder was ist denn Er? Wovon, zum Teufel, reden sie überhaupt.“
    „Komm! Wir müssen uns beeilen!“
    Er eilte weiter den Korridor entlang, als ob ihm alle Dämonen der Hölle auf den Fersen säßen. David blieb angesichts der Möglichkeit, dass dem wirklich so wäre, ebenfalls nicht stehen und hielt sich dicht hinter ihm. Schließlich blieb er stehen, öffnete eine Tür und winkte David, ihm in das Zimmer zu folgen. In dem flackernden Kerzenlicht konnte er erkennen, dass es sich um einen kleinen, mit Spinnweben überzogenen Raum handelte. In Anbetracht der dicken Staubschicht auf dem altertümlichen Bett, musste der letzte Schläfer hier aus der Zeit von König Ludwig II gestammt haben.
    „Soll das ein Gag sein?“, fragte David leise. „Ich habe schon ein einfaches Zimmer für mich erwartet, aber das hier ist lächerlich! Hier werde ich mit Sicherheit nicht den Rest der Nacht verbringen!“
    In diesem Augenblick gingen
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