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Die Rache der Kinder

Die Rache der Kinder

Titel: Die Rache der Kinder
Autoren: Hilary Norman
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sagte Roger.
    »Ich weiß«, erwiderte Ralph. »Wenn die Zeit richtig ist …«
    »Wenn die Zeit richtig ist?«, entgegnete Roger. »Ich bin nicht sicher, ob das je wieder der Fall sein wird.«
    Ralph wählte Piggys Nummer.
    »Kein Anschluss unter dieser Nummer«, meldete sich eine Stimme vom Band.
    Ralph versuchte es erneut und hörte dieselbe Roboterstimme.
    Dann versuchte sie es noch einmal bei Roger.
    Der Anrufbeantworter sprang an.
    »Dies ist der Anrufbeantworter von Karen Frost. Ich kann im Moment leider nicht an den Apparat, bin aber jederzeit offen für Engagements. Bitte hinterlassen Sie Ihre Nummer, damit ich Sie zurückrufen kann.«
    Ralph zögerte. Plötzlich wurde ihr klar, dass Rogers Telefon möglicherweise überwacht wurde, und sie fragte sich, ob sie bei ihrem letzten Gespräch vielleicht nicht schon zu viel gesagt hatte.
    »Ich bin es«, sagte sie. »Bitte, ruf mich auf dem Handy an.«
    Sie wartete vierundzwanzig Stunden, ehe sie es noch einmal versuchte.
    Beide Nummern.
    Piggy war noch immer nicht zu erreichen.
    Sie hinterließ eine zweite Nachricht für Roger.
    Die auch diesmal nicht zurückrief.

99. Kate
    Am 14. Februar rief Martin Blake bei Michael an, um ihm mitzuteilen, dass Wilson Berufung gegen seine Verurteilung eingelegt habe. Sein Anwalt behauptete, das Urteil sei durch die Publicity des Fliegen -Prozesses unfair beeinflusst worden.
    »Und hat er eine Chance?«, fragte Michael angewidert.
    »Das weißt du so gut wie ich«, sagte Blake. »Und da war immer der Punkt, dass der Nachbar zuerst mit dem Baseballschläger auf ihn losgegangen ist.«
    Michael dachte kurz nach. »Ich glaube, es wäre mir lieber, wenn Kate nichts davon erfährt.«
    »Die Moons sind wegen der vernichteten Beweise jetzt schon außer sich. Sie denken darüber nach, die Polizei zu verklagen«, berichtete der Anwalt. »Kate wird davon hören. Deshalb halte ich es für besser, wenn du es ihr sagst.«
    »Verdammt soll er sein!«, stieß Michael hervor.
    »Delia und ich haben nachgedacht«, sagte Michael zu Kate, ein paar Tage nachdem er ihr die Neuigkeit erzählt hatte. »Wir halten es für das Beste, wenn du und Bobbi für eine Weile zu uns zieht.«
    Kate lachte auf.
    »Tut mir leid«, sagte sie dann.
    Michael war gekommen, um Bobbi zu baden. Derzeit war das seine liebste Freizeitbeschäftigung; doch auch während er seine winzige Enkelin in Händen hielt, fand er keine Ruhe.Vor seinem geistigen Auge sah er Bilder des Bösen, das wieder frei umherstreifte und weiterhin eine Bedrohung für seine Tochter darstellte.
    »Delia hat kein Problem damit«, sagte er, als Kate ihm ein paar Minuten später unten in der Küche Kaffee machte, »wenn es das ist, was du denkst.«
    »Und dafür danke ich ihr … Ich danke euch beiden«, erwiderte Kate. »Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das klappt. Du vielleicht?«
    Sie wusste nicht, ob sie bei diesem Gedanken lachen oder weinen sollte.
    »Wenn es um Platz geht«, sagte Michael, »könnten wir in eine größere Wohnung ziehen.«
    »Das ist sehr freundlich, Dad«, sagte Kate, »aber es geht hier nicht nur um Platz, und das weißt du. Vermutlich würde ich mich binnen kürzester Zeit in eine Hexe verwandeln, und das könnte ich nicht ausstehen.«
    Ja, sie würde es hassen, denn Delia war rührend zu Bobbi und sehr mitfühlend in Bezug auf Rob gewesen, und Kate erkannte das durchaus an und freute sich darüber.
    Doch Michael gab nicht so leicht auf. »Du weißt, wie sehr auch Bel sich freuen würde, wenn du ein Weilchen zu ihr ziehst.«
    Kate reichte ihm seinen Becher, und sie setzten sich an den Tisch.
    »Da ist es das Gleiche«, sagte sie. »Mom und ich kommen derzeit so gut miteinander zurecht, dass ich es nicht ertragen könnte, wenn sich das wieder ändert – und so würde es kommen, wenn wir zusammen wohnen.« Sie hielt kurz inne. »Unddu solltest auch nicht von einem ›Weilchen‹ reden, wo wir beide doch wissen, dass sie da draußen sind. Es wäre eine langfristige Sache. Nein, Dad, alles in allem bin ich okay. Und vergiss nicht, dass ich nicht allein bin.«
    Ein Neugeborenes und eine Frau im Rollstuhl.
    »Das sind nicht gerade zwei Bilderbuchleibwächter«, bemerkte Michael.
    »Wäre Mom denn einer?«, fragte Kate.
    »Gutes Argument«, sagte Michael.
    »Außerdem«, erinnerte Kate ihn, »wird Jack mit seiner Berufung vielleicht nicht durchkommen.«
    Ich wünschte, ich könnte dich hier und jetzt umbringen.
    Diese Worte suchten sie noch immer von Zeit zu Zeit
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